Sorge um neue Corona-Welle schickt Dax auf Talfahrt

Die Sorge vor einer neuen Corona-Welle in China hat den DAX am Montagmorgen auf Talfahrt geschickt. Gegen 9:30 Uhr wurde der Index mit 11.615 Punkten berechnet und damit rund 2,8 Prozent unter Freitagsschluss.
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Börse in Frankfurt am Main.Foto: Thomas Lohnes/Getty Images
Epoch Times15. Juni 2020

Die Furcht vor einer zweiten Welle der Corona-Pandemie lässt die Aktienkurse purzeln. Der Dax sackte im frühen Handel um 2,8 Prozent auf 11.611 Punkte ab.

Der MDax der mittelgroßen deutschen Börsenwerte büßte 2,3 Prozent auf 24.900 Punkte ein. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 2,9 Prozent.

Die nationale Gesundheitsbehörde Chinas hatte neue Infektionsfälle gemeldet – nach vielen Wochen, in denen es kaum noch Covid-19-Erkrankungen gegeben hatte.

„Die Besorgnis über eine zweite Infektionswelle nimmt zu, so dass einige Bezirke Pekings wieder Sperrmaßnahmen eingeführt haben“, schrieb Analyst Hao Zhou von der Commerzbank. Erschwerend hinzu kommen für die Börsen Konjunkturdaten aus China: Im Mai erholte sich die Industrieproduktion des Landes nicht so stark wie erwartet.

Unter Druck gerieten vor allem solche Titel, die als besonders coronasensibel gelten. Dazu zählen im Dax die der Lufthansa und die Papiere des Triebwerkherstellers MTU Aero Engines. Lufthansa büßten 3,7 Prozent ein und MTU 3,5 Prozent.

Auch die Aktien der Autohersteller und deren Zulieferer wurden angesichts der Neuinfektionen in China verkauft. Die Verluste reichten von 2,2 Prozent für Continental über 2,9 Prozent bei Infineon bis zu 3,4 Prozent für Daimler.

Papiere von Hugo Boss hielten sich im MDax mit minus 0,5 Prozent vergleichsweise gut. Händler werten es positiv, dass der britische Sportmodeanbieter Frasers Group beim Metzinger Modekonzern eingestiegen ist.

Deutsche Bank: Aktienrallye von Kleinanlegern getragen

Die jüngste Aktienrallye ist nach Ansicht der Deutschen Bank hauptsächlich von Kleinanlegern getragen worden. Seit Anfang März habe sich die Anzahl der Depots, die in US-Aktien investiert sind, knapp verdoppelt, sagte der Chef-Anlagestratege der Deutschen Bank, Ulrich Stephan, am Montag.

Dies sei „ein Anzeichen dafür, dass Kleinanleger in der Corona-Krise an den Aktienmarkt zurückgekehrt sind, nachdem sie im vergangenen Jahrzehnt relativ unterrepräsentiert waren“.

Die Positionierung institutioneller Anleger bleibe hingegen „weiterhin erstaunlich gering“. Diese halten nach Angaben der Deutschen Bank stattdessen lieber Cash. Die Bargeldreserven seien seit Anfang März um 1,2 Billionen auf rund fünf Billionen US-Dollar gestiegen.

Neue Datenpunkte, die den Eindruck einer wirtschaftlichen Erholung untermauern, könnten daher dazu führen, dass auch institutionelle Anleger wieder stärker investieren und die Kurse noch höher treiben, so die Deutsche Bank. (dpa/dts/nh)



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