Trotz Verluste: Deutsche Bank zahlt wieder Boni in Milliardenhöhe
Die Deutsche Bank zahlt ihren Mitarbeitern für das vergangene Jahr trotz Verlusts wieder hohe Boni.
Die leistungsabhängige variable Vergütung für 2017 beträgt insgesamt 2,2 Milliarden Euro, wie Deutschlands größtes Kreditinstitut am Freitag mitteilte. Der Verlust der Bank ist demnach höher als Anfang Februar angegeben: Er beträgt 735 Millionen Euro, das sind über 200 Millionen Euro mehr. Es ist das dritte Verlustjahr in Folge für die Deutsche Bank.
Das Kreditinstitut war 2015 in die roten Zahlen gerauscht, der Verlust von 6,8 Milliarden Euro war das größte Minus in der Geschichte der Deutschen Bank. 2016 verringerte sie das Minus auf rund 1,4 Milliarden Euro.
Wegen der schlechten Zahlen hatte die Bank für das Jahr 2016 „nur sehr begrenzt“ Boni gezahlt, wie sie am Freitag erklärte. 2017 kehrte sie zurück zum „normalen Vergütungssystem“. Vor allem Investmentbanker erhalten hohe Sonderzahlungen.
Der Vorstand allerdings habe auf seine Boni verzichtet. Die zwölf Manager erhielten den Angaben zufolge insgesamt 29,2 Millionen Euro Vergütung, Vorstandschef John Cryan bekam ein Gehalt von 3,4 Millionen Euro. Insgesamt zahlte die Deutsche Bank ihren rund 97.500 Mitarbeitern weltweit 10,3 Milliarden Euro.
Den seit Februar gestiegenen Verlust begründete die Bank am Freitag mit einer abschließenden Bewertung der „latenten Steuern“ – also bislang verborgener Steuerlasten. Dies habe zu einer Anpassung der latenten Steueransprüche in Großbritannien geführt. Zudem seien geringfügige Anpassungen bei Vergütungsaufwendungen und Pensionsverbindlichkeiten erfasst worden.
Vorstandschef Cryan erklärte, für das laufende Jahr erwarte er wieder einen Nettogewinn. „Wir haben inzwischen die Grundlage dafür geschaffen, das Potenzial unserer Bank wieder auszuschöpfen.“ (afp)
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