Verschärfter Iran-Konflikt sorgt für Unruhe an den Finanzmärkten

Börsen im Minus, Anleger investieren verstärkt in den sicheren Hafen Gold, und auch der Ölpreis legt zu. Nach der Tötung eines iranischen Generals durch einen US-Raketenangriff im Irak wächst an den Finanzmärkten weltweit die Unruhe.
Titelbild
Der Tod von General Ghassem Soleimani hat Auswirkungen auf die weltweiten Finanzmärkte.Foto: Ebrahim Noroozi/AP/dpa/dpa
Epoch Times3. Januar 2020

Die sich erheblich verschärfenden Spannungen zwischen den USA und dem Iran sowie die gefährliche Eskalation in der Golfregion insgesamt lösen an den Finanzmärkten weltweit Unruhe aus.

Die USA hatten bei einem Luftangriff im Irak den hochrangigen iranischen Kommandeur Ghassem Soleimani getötet. Iran und die schiitschen Milizen im Irak drohten mit Vergeltung.

Der irakische Ministerpräsident Adel Abdel Mahdi verurteilte den Raketenangriff, Israel befindet sich in erhöhter Alarmbereitschaft. Anleger sind in Sorge, beim Ölpreis gibt es Aufschläge, die „Antikrisen-Währung“ Gold ist gefragt:

DAX: Anleger ziehen sich am deutschen Aktienmarkt zurück. Der deutsche Leitindex Dax fiel am Freitag zum Handelsstart um 0,91 Prozent auf 13.264,54 Punkte und weitete den Verlust um mehr als 1 Prozent anschließend aus. Tags zuvor hatte der Dax noch ein neues Hoch seit Anfang 2018 knapp verpasst.

Der MDax der mittelgroßen Werte büßte anfangs 0,90 Prozent auf 28.349,46 Punkte ein. In Europa verlor der EuroStoxx 50 knapp 0,7 Prozent. Zu den Verlierern gehörten auch Papiere von Lufthansa.

Die fielen am Vormittag zeitweise um mehr als 7 Prozent unter die 16-Euro-Marke. Neben den Spannungen am Golf leide die Branche unter der Prognose einer sinkenden Passagierzahl 2020, hieß es.

GOLD: Die Eskalation treibt Anleger verstärkt in das Edelmetall, der Goldpreis legt zu. In der Spitze kostete eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) am Morgen knapp 1544 US-Dollar und damit so viel wie seit September nicht mehr. Zum Vortag erhöhte sich der Goldpreis um fast 15 Dollar. Schon in den Vortagen hatte das „Antikrisen-Metall“ von den Spannungen zwischen den USA und Iran profitiert.

ÖLPREIS: Aus Furcht vor Lieferausfällen decken sich Anleger mit Rohöl ein. Die Ölpreise reagieren mit Aufschlägen. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 68,18 US-Dollar. Das waren 1,93 Dollar mehr als am Donnerstag.

Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,70 Dollar auf 62,88 Dollar. Zeitweise waren die Erdölpreise noch deutlicher gestiegen. Der US-Ölpreis erreichte mit 63,84 Dollar den höchsten Stand seit Mai 2019.

Damit wurde sogar der Höchststand vom September übertroffen, der nach einem Angriff auf saudi-arabische Ölanlagen markiert worden war. Der Preis für Nordseeöl kletterte am Freitag bis auf 69,16 Dollar. Der Ölpreisanstieg verhalf dem Stoxx 600 Oil & Gas im frühen Geschäft zum von 0,7 Prozent.

ANLEIHEN: Deutsche Bundesanleihen gelten als sicher – und haben spürbaren Zulauf. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future stieg am Morgen um 0,33 Prozent auf 171,69 Punkte.

Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen fiel im Gegenzug auf minus 0,26 Prozent. Am Vortag hatte sie mit minus 0,16 Prozent noch den höchsten Stand seit vergangenem Mai erreicht. An anderen europäischen Anleihemärkten gaben die Renditen ebenfalls nach.

WÄHRUNGEN: Der Euro hat am Freitag nachgegeben. Am Vormittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1145 US-Dollar und damit etwas weniger als im asiatischen Handel. Am Markt war von einer typischen Fluchtbewegung in die Reservewährung Dollar die Rede.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag auf 1,1193 Dollar festgesetzt. Deutliche Kursgewinne verbuchte der japanische Yen, der an den internationalen Finanzmärkten als sicherer Rückzugsort in unwägbaren Zeiten angesehen wird. (dpa)

&nbs



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion