Finanzkrise breitet sich auf US-Rentenfonds aus
Während die sich zuspitzende Kreditkrise und die schwache Wirtschaftskonjunktur multinationale Unternehmen untergehen lassen, müssen Millionen von Amerikanern mit ansehen, wie ihre Rentenfonds schwinden und ihre Lebensersparnisse sich auflösen. Nach Schätzungen des Congressional Budget Office (CBO) erlitt das staatliche Rentensystem in den letzten 15 Jahren Verluste von biszu 2 Billionen Dollar.
„Im Gegensatz zu den Börsenmaklern an der Wall Street haben amerikanische Familien keinen goldenen Fallschirm, in den sie fallen können“, so der Republikaner George Miller, Vorsitzender des Komitees für Arbeit und Heimbildung. Bei der Eröffnung einer Hörung des Kongresses am Dienstag der Rentenvorsorge hatte der Republikaner Anmerkungen über die Auswirkungen der Finanzkrise auf die Sicherheit geäußert.
Die Finanzkrise an der Wall Street forderte bereits bei zentralen Institutionen wie Lehman Brothers, Washington Mutual, Wachovia, und Bear Stearns ihre Opfer. Einige von ihnen, so wie Merrill Lynch, wurden von größeren Unternehmen zu einem Spottpreis aufgekauft, bei den meisten Unternehmen haben die Aktienkurse neue Tiefpunkte erreicht.
Viele Rentenfonds fielen zusammen mit den Aktien, die in der aktuellen Finanzkrise am schwersten betroffen waren. So verlor der S&P-Index dieses Jahr 31 Prozent an Wert, während der Dow Jones-Industriedurchschnitt seit dem 1. Januar etwa 29 Prozent verlor.
„Nach den Daten der Bundesreservebank, hatten beispielsweise die staatlichen Immobilien und die Rentensysteme der regionalen Regierungen Verluste in Höhe von 300 Milliarden Dollar zwischen dem zweiten Quartal 2007 und dem zweiten Quartal 2008 zu verbuchen“, sagte Peter R. Orszag, Vorsitzender der CBO.
Finanzielle Unsicherheit
Der Zustand der US-Wirtschaft hat die Außenpolitik als führendes Wahlkampfmotiv in der Präsidentenwahl 2008 aus gutem Grund überholt. Viele Amerikaner sind unter den aktuellen Marktbedingungen besorgt über ihre Ersparnisse und ihre Anlagen.
Ein neu veröffentlichter Bericht des AARP („Amerikanische Vereinigung der Ruheständler“) vermittelt ein Besorgnis erregendes Bild von der finanziellen Sicherheit in den USA. Die Studie ergab, dass 13 Prozent der über 45-Jährigen auf ihre Rentenersparnisse zurückgreifen müssen, um ihre täglichen Ausgaben zu decken.
Es wurde auch ermittelt, dass 20 Prozent der Befragten ihre Rentenbeitragszahlungen in den letzten 12 Monaten einstellen mussten. Dadurch gefährdeten sie ihre finanzielle Sicherheit zusätzlich. Für Millionen ist es nach der AARP-Studie nicht möglich, durch ihren Arbeitsplatz für das Rentenalter zu sparen.
„Eine neue Umfrage hat ergeben, dass 63 Prozent der US-Bürger besorgt sind, dass sie keine ausreichenden Ersparnisse für ihr Rentenalter haben werden“, sagte Republikaner Miller. „Tragischerweise werden sie gut möglich Recht haben. Bei dem Einbruch des Immobilienmarktes und der Finanzkrise sind Billionen von Dollar, auf die die US-Bürger gezählt haben, verloren gegangen.“
Einfach nur eine Reflex-Reaktion?
Im Gegensatz zum staatlichen Rentensystem hat der Einzahler bei den sogenannten 401(k)-Systemen selbst die Möglichkeit, festzulegen, wie das eingezahlte Geld angelegt werden soll.
Damit fällt das Risiko, dass Kapital verloren geht, bei diesen Systemen auf den Arbeiter selbst.Jerry Bramlett, Firmenchef von BenefitStreet AG, rät jedoch von einem schlagartigen und irrationalen Wandel in den Investitionsstrategien klar ab: „Lassen Sie mich betonen, dass der Austausch der Kapitalinvestitionen bei den Rentenersparnissen zu Bundesschatzbriefen keine langfristige Anlagestrategie ist und das Risiko von beträchtlichen Kapitalverlusten birgt“, schrieb Bramlett in einer schriftlichen Erklärung. Bramlett meinte, es sei keine gute Entscheidung, bereits eingegangene Investitionen aufzugeben, außer man sei kurz vor dem Ruhestand.
„Wenn man berücksichtigt, dass die meisten Teilnehmer des 401(k)-Systems keine Anlageexperten sind, besteht die Gefahr, dass viele von ihnen auf diesen Markteinbruch überreagieren werden – ich möchte davor warnen“, gab Bramlett zu bedenken.
Text erschienen in The Epoch Times Deutschalnd Nr. 43/08
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