In allen Sphären der Erde: Wittenstein stellt Technik vom Meer bis ins All
Von einem kleinen Familienbetrieb, der 1949 noch Nähmaschinen herstellte, zu einer Weltmarke: Tief in der Provinzidylle, in Igersheim-Harthausen, produziert der Mechatronik-Spezialist Wittenstein gemeinsam mit 50 Tochterfirmen rund um den Globus Präzisionstechnik. Es ist ein Einsatz ohne Grenzen – die Antriebssysteme von Firmenchef Manfred Wittenstein trotzen den Naturgewalten am Meeresboden genauso wie den widrigen Bedingungen im Weltall. Überall dort, wo präzise angetrieben, gesteuert und geregelt werden muss, ist Technik des Unternehmens aus Baden-Württemberg im Einsatz.
Die Wittenstein-Gruppe stellt Verzahnungstechnologie für die Formel 1 ebenso her wie Antriebe für die Ariane 5-Trägerrakete. Fast 1000 Mitarbeiter, darunter 100 Auszubildende, arbeiten an der Spitzentechnik. «Ökonomisch erfolgreiche Innovationen verlangen wenigstens zwei Dinge: Gute Ideen und Entwicklungen auf der einen, Schnelligkeit und Präzision in der Umsetzung auf der anderen Seite. Beides ist letztlich eine Frage des Wollens und des Könnens unserer Mitarbeiter», sagt der 63 Jahre alte Vorstandschef Manfred Wittenstein (geboren: 02.09.1942).
Das Unternehmen ist nicht nur bei Bohrvorhaben in den Tiefen der Erde anzutreffen. Zahnräder, Bohrköpfe und Pumpen werden auch in medizinischen Implantaten verarbeitet oder im neuen Riesenvogel Airbus A380. Mit Erfolg, wie die Zahlen belegen: Der Mechatronik- Spezialist konnte im Geschäftsjahr 2004/05 seinen Umsatz um 16,3 Prozent auf einen neuen Rekordwert von 116 Millionen Euro steigern.
Auch gegen den allgemeinen Trend von Stellenstreichung und Arbeitszeitverlängerung hat der Firmenchef ein Zeichen gesetzt. Wo bei vielen anderen Betrieben Umsatz und Gewinn die Firmenpolitik bestimmen, stehen für den 63 Jahre alten Vater von vier Kindern Familie und Mitarbeiter an erster Stelle. Mit schwarzen Zahlen allein sei er nicht zufrieden. «Freude an der Arbeit, Freiräume für Kreativität und gesellschaftliches Engagement sind selbstverständliche Bestandteile unserer Firmengestaltung», sagt der gebürtige Berliner.
Auf dem Betriebsgelände, wo die Rufe von Pfauen von einem nahe gelegenen Wildgehege zu hören sind, finden sich ein Beachvolleyball-Platz und eine Grillecke. Und das vor zwei Jahren eingeführte Gleitzeit-Arbeitsmodell macht es möglich, dass bereits vor der Arbeit im hauseigenen Fitnessraum Gewichte gestemmt werden können.
Besonderes Augenmerk gilt den Müttern. Bei der Geburt eines Kindes gibt es den firmeneigenen Strampler «Wittenstein Kids». Ein Mal im Jahr treffen sich die Eltern bei Kaffee und Kuchen zum «Schnulleralarm», feiern den Nikolaustag zusammen oder gehen ins Betriebs-Kinderkino. «In Verbindung mit den Kindern sehe ich die Welt immer wieder auf überraschende Weise neu. Sie ist mein geheimer Garten», gibt Wittenstein zu. Kein Wunder, dass sein Unternehmen als «Arbeitgeber des Jahres 2003» ausgezeichnet wurde.
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