IWF sieht Bewegung in Gesprächen mit Athen
„Seit einigen Tagen ist ein wenig mehr Schwung in die Verhandlungen zwischen den drei Institutionen und der griechischen Regierung gekommen“, sagte Poul Thomsen, Europa-Chef des IWF, dem „Handelsblatt“ (Montag). „Das ist eine gute Entwicklung und gibt Anlass zur Hoffnung.“
Man sei aber noch „weit vom Ziel entfernt“, schränkte Thomsen ein. Die Verhandlungen müssten weiteren Schwung bekommen, wenn eine rechtzeitige Einigung gelingen solle.
Die Finanzmittel der griechischen Regierung reichten vielleicht noch bis zum Juni, schätzte Thomsen. „Die Tilgungslasten, die dann auf Griechenland zukommen, sind sehr groß. Wir brauchen vorher eine Einigung, damit weitere Hilfskredite ausgezahlt werden können.“
Thomsen warnte davor, die Risiken eines möglichen Ausscheidens Griechenlands aus der Eurozone zu unterschätzen: „Zum Beispiel die Gefahr, dass die Euro-Zone als Klub betrachtet würde, in den man ein- und austreten kann, wie man will.“ Dadurch könne es Zweifel am Verbleib anderer Staaten in der Währungsunion geben.
Die Experten der Geldgeber verhandeln mit Griechenland über das verlangte Reformpaket. Die sogenannte Brüssel-Gruppe will das Treffen der EU-Finanzminister am kommenden Freitag (24. April) im lettischen Riga vorbereiten. Zu der Gruppe gehören Vertreter der Athener Regierung sowie Experten der EU-Kommission, der Europäischen Zentralbank (EZB), des Rettungsschirms ESM sowie des IWF.
Die EU beklagt mangelnde Reformfortschritte Griechenlands. Deshalb werden die Finanzminister voraussichtlich nur eine Bestandsaufnahme machen können, aber noch nicht über die Freigabe von Krediten entscheiden. Griechenland benötigt dringend frisches Geld.
(dpa)
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