Mehr Geld für Beschäftigte in Fastfood-Restaurants

Drei Verhandlungsrunden und eine zweitägige Schlichtung brauchten die Tarifpartner in der Systemgastronomie für einen Abschluss. Nun bekommen Mitarbeiter von McDonalds, Burger King und Co. kräftige Gehaltsaufschläge.
Titelbild
Die Beschäftigten in Fastfood-Restaurants bekommen nach harten Verhandlungen mehr Geld.Foto: Peter Kneffel/dpa/Archiv/dpa
Epoch Times3. März 2020

Die rund 120.000 Beschäftigten der Systemgastronomie in Deutschland bekommen mehr Geld.

Ab dem 1. Juli steigen die Löhne bei McDonalds, Burger King und Co. in mehreren Schritten um 27,7 Prozent, wie die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) am Dienstag nach erfolgreicher Schlichtung mitteilte. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis 30. Juni 2024, wie der Bundesverband der Systemgastronomie (BdS) bestätigte. Die letzte Erhöhung erfolgt am 1. Dezember 2023.

„Die Verhandlungen waren hart und intensiv“, sagte der Schlichter Harald Wanhöfer, Präsident des Landesarbeitsgerichts Bayern. „Jede Seite musste deutliche Zugeständnisse machen und Kompromisse eingehen, um hier zu einem Abschluss zu kommen.“

Ein Schritt raus aus dem Niedriglohnbereich

Mit der aktuellen Vereinbarung werden die von der Gewerkschaft ursprünglich geforderten 12 Euro pro Stunde für die niedrigste Tarifgruppe nicht ganz erreicht. Dort steigt der Lohn von derzeit 9,35 Euro je Stunde, was dem gesetzlichen Mindestlohn entspricht, über die Zeit nur auf 11,80 Euro. In der Tarifgruppe 2, die laut Gewerkschaft spätestens nach einem Jahr erreicht wird, sind es 12 Euro am Ende.

„Die vereinbarten überdurchschnittlichen Lohnerhöhungen haben es der Tarifkommission nicht möglich gemacht, dieses Ergebnis abzulehnen“, sagte der Verhandlungsführer der NGG, Freddy Adjan. „Dieser Tarifvertrag ist ein Schritt in die richtige Richtung raus aus dem Niedriglohnbereich.“

BdS-Präsidentin sprich von gutem Ergebnis

Laut BdS entspricht der Tarifvertrag durchschnittlichen jährlichen Lohnsteigerungen von rund fünf Prozent. BdS-Präsidentin Sandra Mühlhause sprach von einem guten Ergebnis. „Jetzt haben wir Planungssicherheit für die kommenden Jahre. Das ist entscheidend.“

Wanhöfer war als Schlichter angerufen worden, nachdem Arbeitgeber und Gewerkschaft in drei Verhandlungsrunden nicht zu einem Ergebnis gekommen waren. Auch die Schlichtung zog sich einen Tag länger hin als zunächst geplant. Die Arbeitgeber hätten angesichts des neuartigen Coronavirus zunächst nur einen Tarifvertrag über 90 Tage schließen wollen, sagte Adjan. Der BdS erklärte, man habe verschiedene Szenarien durchgesprochen, jetzt stehe der für beide Seiten tragfähige Abschluss im Vordergrund. (dpa/so)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion