Netflix gewinnt zum Jahresauftakt fast fünf Millionen Nutzer hinzu
Der Umsatz kletterte im Jahresvergleich um 24 Prozent auf 1,57 Milliarden Dollar (1,47 Mrd Euro). Der Gewinn sank hingegen von 53,1 auf 23,7 Millionen Dollar, wie Netflix nach US-Börsenschluss am Mittwoch mitteilte. Ein Grund dafür war der starke Dollar, der die Auslandseinnahmen bei der Umrechnung in die US-Währung niedriger erscheinen lässt.
Das internationale Geschäft brachte einen operativen Verlust von 65 Millionen Dollar ein – im Vorjahresquartal waren es noch 35 Millionen Dollar gewesen. Für das laufende Vierteljahr rechnet Netflix sogar mit einem Minus von 101 Millionen Dollar. Der Dienst startete zuletzt im März in Australien und Neuseeland und will bis Ende 2016 weltweit verfügbar sein.
Im Heimatmarkt verdiente Netflix 312 Millionen Dollar – über 50 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. In den USA hat der Dienst 41,4 Millionen Kunden, im vergangenen Vierteljahr kamen knapp 2,3 Millionen dazu. In bisher mehr als 50 Ländern außerhalb der USA kommt Netflix nach einem Zuwachs von 2,6 Millionen Nutzern auf knapp 20,9 Millionen Kunden.
Das Plus übertraf die Prognosen. Die Anleger reagierten begeistert: Die Aktie legte nachbörslich zeitweise um fast zwölf Prozent zu. Der Kurs steuert damit auf einen Höchststand bei über 530 Dollar zu. Netflix plant einen Aktiensplit.
Netflix-Chef Reed Hastings führte das Wachstum der Nutzerzahlen auf die Popularität von Eigenproduktionen zurück. In den vergangenen Monaten startete die dritte Staffel der Polit-Serie „House of Cards“ mit Kevin Spacey sowie neue Serien wie „Unbreakable Kimmy Schmidt“ und „Bloodline“. Netflix investiert massiv in die Produktion eigener Inhalte und verpflichtete unter anderem Adam Sandler für vier Filme. In Deutschland, wo Netflix im vergangenen Herbst an den Start ging, wird „House of Cards“ allerdings zunächst beim Bezahlsender Sky gezeigt.
Für das laufende Quartal rechnet Netflix mit langsamerem Wachstum mit einem Plus von 600 000 Kunden in den USA und 1,9 Millionen im Ausland.
Netflix ist ein Streaming-Dienst, bei dem die Filme und Serien direkt aus dem Internet laufen. Die Nutzer zahlen dafür eine Abo-Gebühr. Zum Konzern gehört auch noch ein Online-DVD-Verleih, der aber an Bedeutung verliert.
(dpa)
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