Quo vadis, Weltwirtschaft?
Wie sich die Weltwirtschaft weiterentwickeln wird, weiß keiner ganz genau. Einen guten Riecher hatte in den vergangenen Jahren jedoch der Wiener Investor Walter Eichelburg. Er sagte bereits Anfang 2007 in einem Interview mit der Epoch Times (damals „Die Neue Epoche“) den Zusammenbruch von Fannie Mae und Freddie Mac voraus. Er sieht die derzeitige Sachlage recht pragmatisch und erklärt sie sich damit, dass wir am Ende eines 50-jährigen Kondratieff-Zyklus angekommen seien. Doch die daraus resultierenden Schlussfolgerungen klingen alles andere als rosig: „Die meisten Staaten und Banken sind bis Mitte 2009 bankrott“, ist er felsenfest überzeugt.
Er beruft sich dabei auf den derzeit herrschenden „Kondratieff-Winter“, die letzte Phase eines Finanzzyklus, der in Deutschland im Jahr 1948 mit einem „Kondratieff-Frühling“ begonnen habe. In den Winter sei man bereits im Jänner 2000 eingetreten. Es werde in letzter Instanz zu Hyperinflation und einer massiven Umschichtung in Gold kommen. „Wenn die Finanz-Titanic sinkt, wird man jeden Preis für die Rettungsboote zahlen“, ist sich Eichelburg sicher. Gold sei bis 3.000 Dollar je Feinunze „billig“.
Dass die Goldpreise bis dato noch nicht in diese Höhen geklettert sind, erklärt Eichelburg mit der „Goldpreisdrückung“ durch „massive Gold- und Derivatverkäufe der Notenbanken“. Schlussendlich könnten jedoch auch die Notenbanken Pleite gehen. Die „Rettungsaktionen“ der Zentralbanken für die Banken würden dieser Entwicklung Vorschub leisten, indem sie Papiergeld in großem Stil drucken. „Der Bail-Out führt zum Untergang in den betroffenen Staaten“, glaubt der überzeugte Gold-Investor.
Nach Island sieht er Ungarn bereits im Staatsbankrott, danach Rumänien und die baltischen Staaten. Für die Euro-Zone dürften ebenfalls finstere Zeiten gekommen sein. „Die Euro-Zone könnte komplett auseinanderfallen“, so Eichelburg. Auch Deutschland und Österreich dürften davon betroffen sein. Dass die österreichischen Banken schon jetzt so stark leiden, liege daran, dass sie teilweise „unglaubliche Kredite“ in die ehemaligen Ostblock-Staaten „hineingepresst“ hätten. Deren hohe Handelsbilanzdefizite würden sie in Krisenzeiten besonders anfällig machen.
Man erinnere sich: 1931 war es mit der Creditanstalt eine österreichische Bank, die das große Bankensterben in Europa auslöste. Was die Thesen Eichelburgs, nach denen wir alle, Politik und Wirtschaft eingeschlossen, seit damals nichts dazugelernt hätten, untermauert: die Vorgehensweise der Politik war damals dieselbe wie heute. Banken wurden verstaatlicht, Banker an den Pranger gestellt, Gehälter gedeckelt. Alles Vorgehensweisen, wie sie auch in der aktuellen Krise von den USA, Großbritannien und teilweise auch der Bundesregierung bereits zu sehen sind.
Eichelburg verrät im Interview, warum wir uns am Ende eines Finanzzyklus befinden dürften und rät Kleinanlegern dazu, die „Obrigkeitsgläubigkeit abzulegen und den Hausverstand einzuschalten“ und spricht Bankmanager als Teil des Systems auch von einem guten Teil der Schuld frei. Sie wüssten jetzt oft noch nicht, was sie erwarte. Ihr Fett bekommen auch die Medien ab: Das wahre Problem sei die „Bubble-Presse“, die zur Entstehung von Spekulationsblasen maßgeblich beitrage. (fg)
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