Rekordhoher Ölpreis drückt US-Börsen ins Minus

Epoch Times24. Juni 2005

New York – Der erneute Anlauf des US-Ölpreises auf die Rekordmarke von 60 Dollar hat zum Wochenschluss die Anleger auf dem New Yorker Börsenparkett verstimmt und zu umfangreichen Verkäufen veranlasst. Die führenden US-Börsenindizes erlitten die höchsten prozentualen Verluste in einer Woche seit mehr als zwei Monaten.

Händlern zufolge fürchten die Investoren um die Gewinne der Unternehmen, die die hohen Energiekosten verkraften müssten. Zudem könnten ihre Erträge geschmälert werden, wenn die Verbraucher wegen hoher Benzinpreise weniger Geld für den Konsum ausgäben.

Der Dow Jones INDEX<.DJI> der Standardwerte pendelte im Geschäftsverlauf zwischen einem Hoch von 10.422 und einem Tief von 10.298 Punkten. Er verließ den Handel 1,19 Prozent ermäßigt mit 10.298 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500<.SPX> gab um 0,76 Prozent auf 1192 Punkte nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> fiel um 0,84 Prozent auf 2053 Stellen. Im Vergleich zur Vorwoche sackte der Dow um 3,03 Prozent ab, der S&P fiel um 2,09 Prozent und der Nasdaq verlor 1,76 Prozent.

„Da der Ölpreis die Marke von 60 Dollar testet, ist es zu ziemlich umfangreichen Verkäufen gekommen“, sagte Greg Palmer von Pacific Crest Securities. Kevin Beadles von der Investmentbank Wedbush Morgan warnte, die Konsumgüter-Firmen dürften die ersten sein, die den Druck der gestiegenen Ölpreise zu spüren bekämen. Dies zeigte sich beim weltgrößten Einzelhändler Wal-Mart, dessen Titel mit 47,49 Dollar ein knappes Prozent niedriger angeschrieben wurden. Auch von den Papieren des Konkurrenten Target trennten sich die Anleger, was den Kurs um fast 1,8 Prozent auf 54,05 Dollar drückte.

Wenig Sympathie zeigten die Investoren auch für Papiere des Aluminiumkonzerns Alcoa, der am Vorabend den Abbau weiterer 6500 Arbeitsplätze im Zuge der zweiten Stufe seiner Umstrukturierung angekündigt hatte. Der Kurs der Alcoa-Papiere sackte daraufhin um gut 2,7 Prozent auf 26,45 Dollar ab. Die Warnung des Medizingeräteherstellers Guidant an Ärzte, einige seiner Defibrillatoren nicht einzusetzen, schreckte ebenfalls die Anleger ab und sorgte für Verkäufe. Der Kurs der Titel stürzte um fast sieben Prozent auf 63,90 Dollar ab.

Gefragt waren die Titel des weltgrößten Finanzkonzerns Citigroup, der im Wege eines milliardenschweren Tauschgeschäfts mit Legg Mason sein Brokergeschäft ausbauen und damit Branchenprimus Merrill Lynch Konkurrenz machen will. Citigroup-Titel legten daraufhin knapp 0,2 Prozent auf 46,95 Dollar zu, während die der Kurs der Legg-Mason-Papiere um mehr als 15 Prozent auf 98,00 Dollar sprang.

Unter Druck gerieten dagegen die Aktien des Speicherchip-Herstellers Micron Technologies, der am Vorabend seinen größten Quartalsverlust seit zwei Jahren ausgewiesen hatte. Der Kurs der Aktien fiel um gut 2,3 Prozent auf 10,58 Dollar und belastete damit den gesamten Technologiesektor. „Die Ergebnisse von Micron Technologies haben bereits die Börsen im Ausland belastet und sind ein weiterer Grund für die Zurückhaltung der Investoren“, sagte Larry Peruzzi von The Boston Co Asset Management.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 2,03 Milliarden Aktien den Besitzer. 1240 Werte legten zu, 2025 gaben nach und 163 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,28 Milliarden Aktien 1234 im Plus, 1812 im Minus und 151 unverändert.

An den US-Kreditmärkten gewannen die zehnjährigen Staatsanleihen im späten Handel 10/32 auf 101-21/32. Sie rentierten mit 3,919 Prozent. Die 30-jährigen Bonds legten 20/32 auf 117-31/32 zu. Dabei ergab sich eine Rendite von 4,221 Prozent.



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