Russische Sberbank soll von Swift ausgeschlossen werden

Dadurch werde "Putins Fähigkeit zu weiteren Zerstörungen" eingeschränkt, erklärt EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen. Die Sberbank ist die mit Abstand größte russische Bank.
Die Sberbank war bisher bisher noch nicht mit Sanktionen in Folge der russischen Invasion in die Ukraine belegt worden.
Die Sberbank war bisher noch nicht mit Sanktionen in Folge der russischen Invasion in die Ukraine belegt worden.Foto: Alexander Sayganov/SOPA/ZUMA/dpa
Epoch Times4. Mai 2022

Nach zahlreichen anderen russischen Finanzinstituten soll nun auch die marktführende Sberbank aus dem internationalen Finanzkommunikationssystem Swift ausgeschlossen werden.

„Wir koppeln die Sberbank — die mit Abstand größte russische Bank, und zwei weitere große Banken von Swift ab“, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Mittwoch im Europaparlament. Dadurch treffe man Banken, die für das russische Finanzsystem relevant seien, und schränke die Fähigkeit von Präsident Wladimir Putin zu weiteren Zerstörungen ein.

„Hierdurch wird die vollständige Isolierung des russischen Finanzsektors vom globalen System zementiert“, sagte von der Leyen zu dem geplanten Ausschluss der Banken aus dem weltweit wichtigsten Nachrichtenübermittlungsdienst für den Zahlungsverkehr.

Die Europa-Tochter der russischen Sberbank hatte bereits im März ihre Geschäftstätigkeit einstellen müssen. Durch den Verkauf des Vermögensportfolios konnte eine Insolvenz aber abgewendet worden, wie die in Wien ansässige Sberbank Europe AG am Dienstagabend mitteilte. Die Spareinlagen werden nach Angaben des Instituts vollständig zurückgezahlt.

Nicht betroffen ist unter anderem die Gazprombank

Laut Sberbank Europe wurden von der österreichischen Einlagensicherung insgesamt 926 Millionen Euro an Kunden in Europa ausgezahlt. In Deutschland hatte die Bank unter der Marke Sberbank Direct mit vergleichsweise hohen Zinsen Anleger gelockt.

Diese 926 Millionen Euro habe die Bank nun an die Einlagensicherung Austria zurückgezahlt, hieß es am Dienstag. Spareinlagen, die über den gesicherten Höchstbetrag von 100.000 Euro hinausgehen, würden jetzt ebenfalls an Kunden ausbezahlt. „Die Sberbank Europe AG setzt hiermit die geordnete Abwicklung fort“, teilte das Institut mit.

Bereits im März hatte die EU unter anderem die zweitgrößte russische Bank VTB sowie die Bank Rossiya und die Staatsbank VEB aus Swift ausgeschlossen. Nicht betroffen ist bislang unter anderem die Gazprombank. Ein Grund ist, die noch laufenden russischen Gaslieferungen nicht zu gefährden. (dpa/mf)



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