Schweiz verbietet wegen Coronavirus Großveranstaltungen – Genfer Autosalon abgesagt

Die Schweizer Behörden haben, wegen des Coronavirus, ein vorläufiges Verbot für Veranstaltungen mit mehr als Tausend Teilnehmern ausgesprochen. Dem fallen nicht nur zahlreiche Sportveranstaltungen zum Opfer, sondern auch Messen wie der Genfer Autosalon.
Titelbild
Volles Haus beim Genfer Autosalon im Jahr 2015. Die Schweiz untersagt alle Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Menschen.Foto: Martial Trezzini/KEYSTONE/dpa/dpa
Epoch Times28. Februar 2020

Der Genfer Autosalon fällt dem Coronavirus zum Opfer. Wegen der steigenden Zahl von Erkrankten verbot die Schweizer Regierung am Freitag alle Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Menschen.

Davon betroffen ist auch das Frühjahrstreffen der Autobranche in Europa, das am Montag beginnen sollte und zu dem 600.000 Besucher erwartet wurden. Kurz darauf wurde auch die Uhrenmesse Baselworld abgesagt, obwohl das Verbot von Großveranstaltungen zunächst nur bis 15. März gilt. Baselworld hätte vom 30. April bis 5. Mai stattgefunden.

„Wir bedauern diese Situation, aber die Gesundheit aller Beteiligten ist für uns und unsere Aussteller absolute Priorität“, sagte Autosalon-Chef Maurice Turrettini in Genf. „Dies ist ein Fall von höherer Gewalt. Für die Aussteller, die massiv in ihre Präsenz in Genf investiert haben, ist dies ein herber Verlust.“ Nun müsse der Abbau organisiert werden. Die bereits verkauften Eintrittskarten würden zurückerstattet. Viele Aussteller hatten zuvor bereits angekündigt, nur mit verkleinerter Mannschaft anzureisen.

Ausweichen auf Online-Auftritte

Die deutschen Autohersteller präsentieren ihre neuen Modelle jetzt im Internet. Einhellig zeigten sie am Freitag Verständnis für die Entscheidung der Schweizer Regierung, wegen der Virus-Epidemie alle Großveranstaltungen und damit auch die Automesse zu verbieten.

BMW wollte in Genf am Dienstag die Weltpremiere des Concept i4 feiern – ein vollelektrisches Gran Coupé, das nächstes Jahr in München vom Band rollen und Tesla Konkurrenz machen soll. Jetzt will BMW-Chef Oliver Zipse das Fahrzeug in einer digitalen Pressekonferenz aus dem Münchner BMW-Forschungszentrum zeigen. Sie soll via Live-Stream übertragen werden.

Audi plante in Genf die Weltpremiere des Audi A3 Sportback und wollte zwei neue Varianten des großen vollelektrischen e-tron vorstellen, den e-tron S und den e-tron S Sportback. Jetzt findet das Ganze in Ingolstadt statt. „Für Kunden, Interessierte und Fachpresse sendet Audi am 3. März eine Online-Weltpremiere im Audi Media Center sowie auf den Social Media Kanälen von Audi“, erklärte die VW-Tochter.

Mercedes teilte mit: „Unsere für Dienstag in Genf geplante Pressekonferenz findet in digitaler Form statt. Wir freuen uns auf viele virtuelle Teilnehmer.“ Mercedes will die überarbeitete E-Klasse und neue Plug-In-Hybrid-Modelle der Kompaktklasse zeigen. Wann, sei noch offen.

Der Autosalon in Genf hätte am Montagnachmittag mit einer Preisverleihung für das „Auto des Jahres“ und ersten Presseveranstaltungen starten und am Donnerstag ihre Tore für das Publikum öffnen sollen. (dpa)



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