„Spiegel“: Christliche Gewerkschaften tricksen bei Mitgliedszahlen
Zwei der größten Mitgliedsgewerkschaften des Christlichen Gewerkschaftsbundes (CGB) haben laut eines Magazinberichts angeblich über Jahre ihre Mitgliedszahlen geschönt und so die Fähigkeit vorgetäuscht, zum Abschluss von Tarifverträgen berechtigt zu sein. In einem Gerichtsverfahren vor dem Arbeitsgericht Hamburg, das am Dienstag beginnt, wollen Verdi, IG Metall und Berliner Senat erreichen, dass die christliche Gewerkschaft DHV aus diesem Grund ihre Tariffähigkeit verliert, schreibt der „Spiegel“ in seiner am Samstag erscheinenden Ausgabe. Die Gewerkschaft soll demnach über Jahrzehnte eine Verankerung unter Arbeitnehmern vorgetäuscht haben, die in Wirklichkeit nie bestand.
Dies belegen angeblich interne Unterlagen, die dem Nachrichten-Magazin „Der Spiegel“ vorliegen. Die Gewerkschaft selbst gibt auf ihrer Webpage an, bis zu 80.000 Mitglieder zu haben, womöglich sind es jedoch nur rund 10.000. „Bei einem Organisationsgrad, der selbst bei großzügigen Schätzungen maximal 0,07 Prozent beträgt“, argumentieren die Kläger, „besteht kein Zweifel daran, dass die DHV nicht tariffähig ist.“ Auch die christliche Metallgewerkschaft CGM steht unter Druck. Vor Gericht hatte der Verband eine Zahl von fast 100.000 Mitgliedern angegeben. Interne Finanzberichte legen jedoch nahe, dass die Zahl weit niedriger liegen dürfte, heute bei etwa 17.000. Die Chefs der Gewerkschaften DHV und CGM wollten sich zu den Vorwürfen nicht äußern.
(dts Nachrichtenagentur)
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