Studie zeigt: Arbeitskosten 2022 in Deutschland stark gestiegen

Energiepreise, Inflation, Mindestlohnerhöhung – das sind laut dem Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung die treibenden Faktoren für den starken Anstieg der Arbeitskosten im vergangenen Jahr.
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FahrradgeschäftFoto: robertprzybysz/iStock
Epoch Times22. Juni 2023

Die Arbeitskosten in Deutschland sind einer Untersuchung zufolge im vergangenen Jahr so stark gestiegen wie seit Jahren nicht. Gründe seien die stark gestiegenen Energiepreise und die sehr hohe Inflation, wie am Donnerstag das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung mitteilte. Im EU-Vergleich liegt Deutschland auf Platz sechs hinter Luxemburg, Dänemark, Belgien, Schweden und Frankreich.

Die Arbeitskosten je Arbeitsstunde in der Privatwirtschaft in Deutschland lagen laut IMK 2022 bei 40 Euro. Das war ein Anstieg um nominal 6,4 Prozent im Vorjahresvergleich. In der EU legten die Arbeitskosten demnach im Schnitt um 5,4 Prozent zu, im Euroraum um 5,0 Prozent. Ein Grund für den vergleichsweise starken Anstieg in Deutschland war laut IMK die Mindestlohnerhöhung im Oktober 2022.

Wegen der hohen Inflation erlitten die Beschäftigten jedoch Reallohnverluste, wie das IMK betonte. Viele große Unternehmen hätten dagegen mit hohen Gewinnen abgeschlossen.

Auch die Lohnstückkosten stiegen 2022 in Deutschland mit 3,8 Prozent etwas stärker als im Euroraum mit 3,3 Prozent. „Ein Grund zur Sorge ist das dennoch nicht“, erklärten die Studienautoren. „Die deutsche Wettbewerbsposition ist weiter unverändert.“ So stiegen die deutschen Lohnstückkosten im Durchschnitt der vergangenen drei Jahre um jährlich 2,4 Prozent, und damit etwas langsamer als im Euroraum insgesamt mit 2,5 Prozent.

Zu den Arbeitskosten zählen neben dem Bruttolohn die Arbeitgeberanteile an den Sozialbeiträgen, Aufwendungen für Aus- und Weiterbildung sowie als Arbeitskosten geltende Steuern. Lohnstückkosten setzen die Arbeitskosten ins Verhältnis zum Produktivitätsfortschritt.

(afp/red)



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