Tech-Giganten im Stellenabbau: Entlassungswelle rollt weiter
Die umfangreichen Entlassungen, die bereits Ende des vergangenen Jahres ihren Anfang nahmen, setzen sich nun bis ins Jahr 2023 fort – begleitet von der Befürchtung einer Rezession und wirtschaftlichen Einbußen. Bis dato hat die Zahl der Entlassungen in der globalen Technologiebranche dieses Jahr die Gesamtzahl aus dem Vorjahr übertroffen.
Laut den vom Onlinedienst Layoffs.fyi erfassten Daten liegt die aktuelle Gesamtzahl der Entlassungen in der Technologiebranche bis heute bei 191.416 und übertrifft damit die Gesamtzahl des Vorjahres von 164.576.
Trotz der jüngsten Daten des US-Büros für Arbeitsstatistik (BLS), nach denen die US-Wirtschaft im April 253.000 neue Arbeitsplätze geschaffen hat, warnen einige Experten davor, dass für dieses Jahr mit einer Rezession in den USA gerechnet werden muss.
Selcuk Eren, leitender Ökonom bei der renommierten Wirtschaftsforschungsorganisation Conference Board, äußerte weiterhin Bedenken hinsichtlich einer drohenden Rezession im Jahr 2023. Seiner Meinung nach wird diese durch die Notwendigkeit der Zentralbank ausgelöst, ihren Leitzins zu erhöhen, um die Inflation zu kontrollieren. Diese Prognose gab er in einem Kommentar zum Arbeitsmarktbericht des BLS ab, der am 5. Mai veröffentlicht wurde.
Eren ergänzte: „Die abflauende Wirtschaft wird den Personalbedarf verringern. Wir rechnen damit, dass die Arbeitslosenquote bis Anfang 2024 auf etwa 4,5 Prozent steigen wird.“
Am 4. Mai gab das E-Commerce-Unternehmen Shopify bekannt, dass es 20 Prozent seiner Mitarbeiter entlassen und sein Logistikgeschäft veräußern wird.
Im April kündigte Dropbox als Reaktion auf das verlangsamte Wachstum an, seine Belegschaft um 16 Prozent zu kürzen, was in etwa 500 Mitarbeitern entspricht.
Die massiven Entlassungen beschränken sich jedoch nicht nur auf den Technologiesektor.
Im Folgenden sind weitere Großkonzerne aufgelistet, die in den vergangenen Monaten Entlassungen angekündigt haben.
April 2023
Red Hat, ein Unternehmen für Open-Source-Software, das zu IBM gehört, hat am 23. April angekündigt, dass es etwa vier Prozent seiner globalen Belegschaft, also rund 760 Mitarbeiter, entlassen wird. Dabei werden vor allem Mitarbeiter in allgemeinen und administrativen Funktionen von den Kürzungen betroffen sein.
März 2023
Meta, die Muttergesellschaft von Facebook, hat die Entlassung von rund 10.000 Mitarbeitern bekannt gegeben und zusätzlich 5.000 offene Stellen gestrichen. Dies ist die zweite Welle der Massenentlassungen, nachdem bereits im November des Vorjahres 13 Prozent der Belegschaft, also 11.000 Mitarbeiter, entlassen wurden.
In einer Mitteilung an seine Mitarbeiter erklärte Meta-Geschäftsführer Mark Zuckerberg, dass diese Entlassungen Teil eines „Effizienzjahres“ seien.
Der Einzelhandelsriese Amazon hatte im Januar bereits eine Entlassungswelle von über 18.000 Arbeitsplätzen angekündigt. Im März folgte die Ankündigung einer weiteren Entlassungswelle mit 9.000 weiteren Stellen, die in den kommenden Wochen gestrichen werden sollen.
„In Anbetracht der unsicheren Wirtschaftslage, in der wir uns befinden, und der Unklarheit, die in naher Zukunft besteht, haben wir uns dazu entschieden, unsere Kosten und Mitarbeiterzahl straffer zu halten“, so Amazon-Geschäftsführer Andy Jassy in einer Mitteilung zu den Entlassungen.
Das Technologieberatungsunternehmen Accenture kündigte in einer Meldung an die amerikanische Börsenaufsicht an, dass es etwa 19.000 Menschen oder 2,5 Prozent seiner Belegschaft entlassen wird. Mehr als die Hälfte der Kündigungen betrifft Bereiche, die nicht direkt zur Umsatzgenerierung des Unternehmens beitragen.
Februar 2023
Dell Technologies hat Pläne zur Streichung von fünf Prozent seiner Belegschaft, das sind etwa 6.650 Stellen, bekannt gegeben. Dies geht aus einer Meldung des Unternehmens an die US-Börsenaufsicht hervor.
„Wir sehen, dass die Marktbedingungen zunehmend schwieriger werden und die Zukunft unsicher bleibt“, teilte Jeff Clarke, Co-Chief Operation Officer von Dell, den Mitarbeitern in einem internen Schreiben mit. Er erklärte, dass diese Stellenstreichungen Teil der Maßnahmen seien, um den negativen Auswirkungen eines wirtschaftlichen Abschwungs proaktiv entgegenzuwirken.
Auch Yahoo hat kürzlich seine Absicht zur Personalreduzierung kundgetan. Mehr als 20 Prozent der Mitarbeiter, etwas über 1.600 Stellen, sollen davon betroffen sein.
Zoom hat einen Personalabbau von 15 Prozent bekannt gegeben, was rund 1.300 Personen entspricht. „Die Unwägbarkeiten der globalen Wirtschaft und deren Auswirkungen auf unsere Kunden zwingen uns, einen kritischen Blick auf unser eigenes Unternehmen zu werfen. Wir müssen uns neu positionieren, um die wirtschaftlichen Herausforderungen zu meistern, unseren Kunden gerecht zu werden und unsere langfristige Vision zu erfüllen“, erklärte Eric Yuan, Geschäftsführer von Zoom, in einer Mitteilung an die Mitarbeiter.
Januar 2023
IBM hat bekannt gegeben, dass im Zuge einiger Vermögensübertragungen 3.900 Mitarbeiter entlassen werden.
Alphabet, das Mutterunternehmen von Google, plant eine Reduktion seiner Mitarbeiterzahl um 12.000. Der Geschäftsführer Sundar Pichai übernahm in einer internen E-Mail die volle Verantwortung für diese Entscheidung.
Microsoft-Geschäftsführer Satya Nadella hat in einem internen Schreiben Veränderungen angekündigt. Diese werden bis zum Ende des dritten Quartals des Geschäftsjahres 2023 zu einem Abbau von 10.000 Arbeitsplätzen führen. Nadella betonte, dass diese Maßnahme weniger als fünf Prozent der Gesamtbelegschaft betreffen wird.
Spotify hat eine Entlassungswelle von sechs Prozent der Mitarbeiter angekündigt, was ungefähr 600 Stellen betrifft. Diese Maßnahme ist Teil der Kosteneinsparungsstrategie des Unternehmens.
Am 31. Januar teilte PayPal mit, dass aufgrund der schwierigen makroökonomischen Bedingungen in den kommenden Wochen etwa 2.000 Mitarbeiter, rund sieben Prozent seiner Gesamtbelegschaft, entlassen werden.
Dieser Artikel erschien zuerst auf theepochtimes.com unter dem Titel „Tech Companies Announce Mass Layoffs Amid Economic Woes“ (Deutsche Bearbeitung kr)
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