Terrorgefahr und Syrienkrieg dämpfen Konsumklima in Europa
Im dritten Quartal hat außerdem der ungewisse Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen die Kauflust vieler europäischer Verbraucher gebremst, berichtete das Nürnberger Marktforschungsunternehmen GfK in seiner europäischen Konsumklimastudie am Freitag. Der entsprechend Index sank von Ende Juni bis Ende September von 13,1 auf 12,3 Punkte.
Vom Schock des Brexit-Votums im Frühsommer dagegen haben sich die europäischen Verbraucher nach Einschätzung von GfK-Konsumforscher Rolf Bürkl inzwischen wieder etwas erholt. Die von dem britischen EU-Ausstiegsreferendum verursachte Delle sei weitgehend ausgebügelt, auch wenn der EU-Konsumklima-Index noch nicht wieder ganz das Juni-Niveau erreicht hat. Selbst in Großbritannien wachse mittlerweile wieder die wirtschaftliche Zuversicht, berichtete Bürkl.
Die Verbraucherstimmung in Deutschland bewegte sich im dritten Quartal im EU-weiten Vergleich nach Bürkls Angaben „im gehobenen Mittelfeld“. Nur in einigen Ländern Osteuropas seien die Verbraucher noch optimistischer in Bezug auf die wirtschaftliche Entwicklung. Weit vorne rangiere dabei Polen. Die Verbraucher dort sähen die Wirtschaft – auch wegen der kontinuierlich sinkenden Arbeitslosenquote – weiter im Aufwind. Für die kommenden Monate rechneten sie ebenso wie die ähnlich zuversichtlichen Tschechen und Slowaken mit deutlich höheren Einkommen, berichtete die GfK.
Dagegen hätten Italiener – gemessen an der abgefragten Verbraucherstimmung – wenig Hoffnung auf einen Konjunkturaufschwung. „Dabei spielt neben den wirtschaftlichen Schwierigkeiten auch die dortige Bankenkrise eine Rolle“, sagt Bürkl. Auch die spanischen Verbraucher rechneten in nächster Zeit nur mit einem moderaten Wachstum ihrer Wirtschaft; daher stellten sie sich erst einmal auf sinkende Einkommen ein. Leicht gestiegen ist die Zuversicht der griechischen Verbraucher. Mit einem wirtschaftlichen Aufschwung rechneten sie aber noch lange nicht, berichtet die GfK.
(dpa)
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