Teureres Deutschlandticket käme für viele nicht in Frage

Bund und Länder streiten um die Finanzierung des Deutschlandtickets. Dabei geht es auch um den Preis für das ÖPNV-Abo. Viel teurer darf es nach einer Umfrage im Auftrag der dpa aber nicht werden.
«D-Ticket» steht auf den Monitoren von Fahrkartenautomaten im Hauptbahnhof in Köln.
«D-Ticket» steht auf den Monitoren von Fahrkartenautomaten im Hauptbahnhof in Köln.Foto: Thomas Banneyer/dpa
Epoch Times5. November 2023

Beim Deutschlandticket für den Nahverkehr würden viele Nutzer eine Preiserhöhung nicht mitmachen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Yougov-Instituts im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur. Demnach ist für mehr als ein Drittel der Deutschlandticket-Inhaber und -Interessenten (37 Prozent) der derzeitige Preis von 49 Euro pro Monat die Grenze. Sie würden das Abonnement für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) kündigen beziehungsweise nicht weiter in Erwägung ziehen, sollte es eines Tages teurer werden.

23 Prozent würden bei einer Erhöhung um zehn auf 59 Euro noch mitgehen, ab dann aber ebenfalls aussteigen. Immerhin fast jeder dritte Abonnent oder Interessent würde auch ein noch teureres Ticket behalten oder kaufen. Sechs Prozent der befragten Inhaber und Kaufinteressierten wäre sogar bereit, bis zu 89 Euro pro Monat zu zahlen.

Seit einem halben Jahr gibt es das Deutschlandticket. Abonnentinnen und Abonnenten können damit bundesweit Busse und Bahnen des Nah- und Regionalverkehrs nutzen, ohne sich Gedanken über unterschiedliche Tarife oder Verbünde machen zu müssen. Das Abo kostet seit Einführung 49 Euro pro Monat.

Wer trägt die Mehrkosten?

Bund und Länder streiten über die Finanzierung des Angebots vom kommenden Jahr an. Kern der Diskussion ist die Frage, wer mögliche Mehrkosten trägt, die den Verkehrsunternehmen aufgrund der niedrigeren Einkünfte durch das vergünstigte ÖPNV-Angebot entstehen. Nicht ausgeschlossen ist, dass das Ticket teurer wird. An diesem Montag ringen die Regierungschefinnen und -chefs der Länder mit Bundeskanzler Olaf Scholz auf einer Ministerpräsidentenkonferenz um eine Lösung.

Das seit Mai gültige Angebot gibt es nur als Abo. Es verlängert sich jeden Monat automatisch neu, solange es nicht gekündigt wird. Das ist zwar monatlich möglich. Trotzdem würde sich fast die Hälfte der Verbraucher – Inhaber und Nicht-Inhaber – der dpa-Umfrage zufolge ein Modell wie beim sogenannten 9-Euro-Ticket wünschen. Den Vorgänger des Deutschlandabos gab es zwischen Juni und August 2022. Das 9-Euro-Ticket galt pro Monat und musste in der Zeit für die einzelnen Monate jeweils neu gekauft werden.

Für die Umfrage wurden vom 27. bis 30. Oktober 2120 Personen ab 18 Jahren in Deutschland befragt. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die Bevölkerung ab 18 Jahren.

Die Frage nach dem noch akzeptablen Preis beantworteten jene 936 Befragten, die ein Deutschlandticket besitzen oder sich dessen Kauf vorstellen können. Die Frage lautete konkret: „Ab welchem Preis wäre das Deutschlandticket nicht mehr interessant für Sie bzw. würden Sie es kündigen?“ (dpa)



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