Ära „Draghi“: Eine Bestandsaufnahme – unabwendbare Krise mit Hoffnungsschimmer

Zu wenig investiert, zu viel gespart, Inflation zweifelhaft, Blasen, Insolvenzen, Banken- und Versicherungssterben und hohe Negativzinsen. Epoch Times berichtet über den Status Quo der Ära Draghis.
Titelbild
Mario Draghi.Foto: Arne Dedert/dpa
Epoch Times4. Januar 2020

Leitzinsen nun doch wieder erhöhen? So hat sich jedenfalls die Notenbank Schwedens gegen Jahresende 2019 entschieden. Der Grund: Die negativen Folgen der Negativzinsen überwiegen inzwischen. Sollte Deutschland sich ein Beispiel nehmen? Viele Ökonomen machten sich 2019 große Sorgen und warnten immer wieder vor den Folgen.

Deutsche: Gespart statt konsumiert

Deutschlands Privathaushalte haben gespart statt konsumiert. Dies belegt die Sparrate von aktuell 11 Prozent, die seit der Einführung der Negativzinsen in 2014 um rund 2 Prozent anstieg.

Auch die Nettoinvestitionen des Staates sollen nach einer Untersuchung der „IESEG School of Management“ gesunken sein, wie die „Welt“ berichtete.

Und die Investitionen von Unternehmen im Industriesektor haben nach Angaben des Statistischen Bundesamts Baden-Württemberg auch nahezu stagniert (+ 0,3 Prozentpunkte seit 2014).

Der ehemalige Präsident der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, wollte die Investitionen eigentlich immer ankurbeln. Also: Mission fehlgeschlagen.

Zweifelhafte Berechnung der Inflation bedeutet das „Aus“ der Geldpolitik

Außerdem ist die Inflationsrate, an der Draghi die Politik ausgerichtet hat, ohnehin zweifelhaft, weil Wohnkosten und Immobilienkosten fehlen oder zu niedrig angesetzt sind. Der Flossbach-Vermögenspreisindex kommt zu (höheren) 2,9 Prozent Inflation (im Vergleich zum 3. Quartal 2018).

Dieses Ergebnis entzieht der Draghi-Politik den Boden, meinte Gunther Schnabel, Leiter des Instituts für Wirtschaftspolitik der Universität Leipzig. Also was ist der wahre Grund für die Draghi-Politik? Illegale Staatsfinanzierung? Einige Ökonomen sehen das so.

Blasen an Aktien- und Immobilienmärkten

Auch das Geldvermögen (wie Aktienvernögen und Bargeld) ist im Jahr 2019 auf einen Rekordwert von 6,6 Billionen Euro gestiegen (+ 441 Milliarden Euro). Der Grund – so die DZ Bank, deren Studie der Epoch Times vorliegt: Kurssteigerungen. Egon W. Kreutzer hat dazu ermittelt:

Bei allen wichtigen Vermögensanlagen hat sich der Kaufpreis in den letzten 10 Jahren [also seit der Lockerung der Geldpolitik] von ursprünglichen 100% auf jetzt rund 250% erhöht.“

Die hohen Vermögenspreise plus höhere Erwerbsnebenkosten kompensieren die niedrigen Zinsen vollends, zitierte „Welt“ eine vorliegende Studie. Außerdem: Aus billigen Geld entstanden „faule Kredite“, die so manchen in finanzielle Nöte brachten.

Übrigens: Konzerne kaufen mit „billigen Geld“ eigene Aktien, um Kurse weiter künstlich in die Höhe zu treiben, denn dann steigen auch die Boni der Manager.

Negativzinsen bis zu minus 7 Prozent möglich

39 Geldinstitute berechnen Privatkunden bereits Negativzinsen (Stand November) – drei Kreditinstitute inzwischen ab dem ersten Cent.

Langfristig rechnen die Anlagestrategieberater Friedrich & Weik mit Negativzinsen bis zu minus 7 Prozent und einer Bargeldbesteuerung, um das bestehende System zu erhalten.

Auch die deutsche Rentenversicherung macht bis Ende 2021 mangels rentabler Alternativanlagen durch Negativzinsen 328 Millionen Euro Verlust. Dagegen wirken die gesunkenen Zinsausgaben des Staates von 40,2 Milliarden Eur0 in 2008 auf 16,4 Milliarden in 2019 Euro gering.

Gesamter Finanz- und Unternehmenssektor angeschlagen

Erstmals für das Jahr 2020 rechnet das Wirtschaftsauskunft- und Inkasso-Unternehmen „Creditreform“ wieder mit einem Anstieg von Insolvenzen und damit von Arbeitsplatzverlusten.

Auch Banken und Versicherungen werden nach den Anlageexperten Friedrich & Weik in den kommenden Jahren in großem Umfang sterben. So waren 21 von 84 Lebensversicherer und 31 von 139 Pensionskassen im Jahr 2019 in einer wirtschaftlichen Schieflage. Ökonomen (hier und hier) befürchten wegen steigender Kosten und geringerer Alternativanlagen Leistungskürzungen, die teilweise schon Realität geworden sind.

Die gute Nachricht: Bei Insolvenzen zahlen in den meisten Fällen Sicherungsfonds ‚Protektor‘ die Versicherungsleistung an den Endkunden weiter.

Trotzdem schlecht für die Altersvorsorge: Bei einem Garantiezins von 0,9 Prozent und einer Inflation von 1,6 Prozent sind negative Renditen zu erwarten (siehe hier und hier).

Nach der Krise kommt die „goldene Epoche“

Selbst die Notenbanken scheinen angesichts erheblicher Goldkäufe nicht mehr an ihr eigenes Produkt zu glauben, meinen Friedrich & Weik. Durchweg sind Ökonomen wie Dr. Markus Krall, Friedrich & Weik und Dr. Daniel Stelter der Meinung, dass die EZB in einen „Teufelskreislauf“ gelangt sei, aus dem man nicht mehr herauskomme. Krall sieht uns in der größten „moralischen Krise des Kontinents seit 1945“.

Was kann man tun? Nach dem größten Crash aller Zeiten kommt eine goldene Epoche, meinen Friedrich & Weik. Wichtig ist, sich zu informieren, zu hinterfragen, abzusichern und sich kommunistischem Einfluss zu widersetzen.



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