Auftragsbestand für die Industrie erreicht Rekord

Die deutsche Industrie befindet sich im Aufwind: Die Auftragslage befindet sich auf Rekordniveau - trotz globaler Lieferengpässe durch Chinas wirtschaftsschädigender Null-COVID-Politik.
In der mit Nachschubproblemen kämpfenden deutschen Industrie hat sich nach Analyse des Ifo-Instituts eine Rekordzahl unerledigter Aufträge angehäuft.
Deutsche Unternehmen könnten derzeit 4,5 Monate ohne neue Aufträge produzieren.Foto: Sebastian Kahnert/dpa
Epoch Times16. Mai 2022

Der Auftragsbestand für die deutsche Industrie hat laut Ifo-Institut im April einen Rekord erreicht. Die Unternehmen könnten 4,5 Monate produzieren, ohne einen einzigen neuen Auftrag zu erhalten, ergab die Umfrage des Münchner Ifo-Instituts im vergangenen Monat. Im langjährigen Durchschnitt liege die Auftragsreichweite bei 2,9 Monaten.

„Der Auftragsstau spiegelt nicht nur die hohe Nachfrage nach deutschen Industriewaren in den vergangenen Monaten wider, sondern auch die Schwierigkeiten der Unternehmen, die bestehenden Aufträge aufgrund des Mangels an wichtigen Vorprodukten und Rohstoffen zeitnah abzuarbeiten“, erklärte Ifo-Konjunkturexperte Timo Wollmershäuser am Montag. „Falls sich die Lieferengpässe in den kommenden Monaten auflösen würden, könnte die Produktion in der deutschen Industrie durchstarten.“ Das würde die Wirtschaftsleistung „kräftig anschieben“.

Probleme aus China

Allerdings spreche derzeit vieles eher für eine Verschärfung der Lieferengpässe, vor allem als Folge der rigorosen Lockdowns in China. Von dort habe Deutschland zuletzt 15 Prozent seiner importierten Vorprodukte bezogen.

Besonders groß war im April laut Ifo-Umfrage die Auftragsreichweite in der Autoindustrie mit 7,4 Monaten. Im Maschinenbau waren es demnach 6,5 Monate und bei den Herstellern von Datenverarbeitungsgeräten 6,3 Monate. Am kürzesten reichen laut Ifo die Aufträge der Textil-Hersteller mit 1,7 Monaten.

Bei der Umfrage des Ifo im Januar hatte die Auftragsreichweite bereits 4,4 Monate betragen. Der Zuwachs sei jetzt nur noch gering, erklärte Wollmershäuser. „Das deutet darauf hin, dass sich der Eingang an neuen Aufträgen allmählich abschwächt.“ (afp/mf)



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