Bundesverband Digitale Wirtschaft will Ende des Bildungs-Kooperationsverbots

Der Bundesverband Digitale Wirtschaft beklagt "massive Defizite bei der Vermittlung digitaler Kompetenzen in den Schulen" - und fordert, dass Kooperationsverbot aufzuheben.
Titelbild
IPads im Englischunterricht in Emmen, 2011.Foto: LEX VAN LIESHOUT/AFP/Getty Images
Epoch Times1. Februar 2018

Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) fordert Union und SPD in Falle einer Koalition zur Aufhebung des Kooperationsverbots in der Bildung auf. Im Hinblick auf Digitalisierung an Schulen sei das Kooperationsverbot „absolut kontraproduktiv“, sagte Verbandspräsident Matthias Wahl dem „Handelsblatt“ am Donnerstag. Es sei daher geboten, es in der laufenden Legislaturperiode „endlich zu beerdigen“.

BVDW-Chef Wahl beklagte „massive Defizite bei der Vermittlung digitaler Kompetenzen in den Schulen“. Das Kooperationsverbot schütze nicht die Kulturhoheit einzelner Länder, sondern sie „schädigt das gesamte Bildungssystem der Bundesrepublik“, sagte er. Die Regelung verwehrt dem Bund derzeit jegliche Einmischung in die Schulpolitik.

„Die digitale und ökonomische Bildung bewegt sich auf einem Niveau, das den Ansprüchen Deutschlands als führende Technologienation nicht im Ansatz gerecht wird“, kritisierte Wahl.

Daher fordert der Verband die Einführung von Informatik als Pflichtfach an Schulen, wie die Zeitung unter Berufung auf ein Positionspapier des BVDW berichtete. Deutschland könne es sich nicht mehr leisten, dass an den Schulen Informatik ein Nischenfach für wenige sei.

Lehrer müssten außerdem „selbstverständlich“ Dienstrechner, Lehr- und Lernsoftware zur Verfügung stehen und die Arbeit mit Computern müsse „zum Regelfall werden“. Schüler müssten lernen, „dass digitale Technologie nicht nur zum Chatten und Spielen genutzt werden kann“, forderte der BVDW demnach. (afp)

Weitere Artikel:

CDU-Politiker: Kein weiterer Ausverkauf von Zuständigkeiten der Bundesländer an den Bund

Bundesregierung will Computer und WLAN für alle Schulen

Die heutige Schule hat ein Problem – sie kann zu Mitläufern und überforderten Menschen führen

Bildungsminister von Sachsen-Anhalt: Inklusion ist gescheitert – Förderschulen weiterführen

Das Unwort „betreuen“ oder – Wie aus der Entmündigung die Betreuung wurde

 



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion