Cornflakes-Konflikt eskaliert: Edeka will Schadenersatz von Kellogg nach Lieferausfall

Kelloggs Forderung nach drastischer Preiserhöhung stößt bei Edeka auf Widerstand. Die Supermarktkette kontert mit einer hohen Schadenersatzklage wegen ausbleibender Lieferungen und drohender Kundenabwanderung.
Eine Außenansicht der Edeka-Zentrale im Hamburger Statteil Winterhude.
Eine Außenansicht der Edeka-Zentrale im Hamburger Statteil Winterhude.Foto: Gregor Fischer/dpa
Epoch Times10. November 2023

Ob Cornflakes, „Froot Loops“ oder „Smacks“: Der Streit zwischen der Supermarktkette Edeka und dem US-Hersteller Kellogg über höhere Lieferpreise für bekannte Frühstückscerealien spitzt sich zu. Man habe Schadenersatzansprüche gegenüber dem Unternehmen gestellt, teilte Edeka in Hamburg mit.

Damit sollen Einbußen für entgangene Erträge und Kunden-Verluste ausgeglichen werden. Frühstückscerealien von Kellogg’s gelten in der Lebensmittelbranche als Marke, deren Produkte viele Kunden unbedingt haben wollen – sind diese in einem Supermarkt nicht zu kaufen, gehen sie woanders hin und tätigen dort ihren gesamten Einkauf.

Zur Höhe der Schadenersatz-Forderung wollte sich die Genossenschaft nicht äußern, laut „Lebensmittel Zeitung“ beläuft sie sich zunächst auf rund 10 Millionen Euro. Dieser Betrag könnte bis Mitte 2024 auf 34 Millionen Euro steigen, sollte Kellogg weiter nicht liefern.

Lebensmittelhändler wehrt sich

Edeka zufolge wollte Kellogg die Preise um bis zu 45 Prozent erhöhen. Dem Vernehmen zufolge akzeptierte die Supermarktkette die Forderungen nur teilweise. Kellogg nahm die Belieferung daraufhin nicht wieder auf – aus Sicht von Edeka hätte das aber geschehen müssen. Nun platzt dem Lebensmittelhändler der Kragen. „Wir wehren uns weiter gegen das Geschäftsgebaren einiger internationaler Markenartikelhersteller und kämpfen für faire Preise im Supermarktregal“, sagte Edeka-Chef Markus Mosa.

Ein Kellogg-Sprecher wollte das Thema am Freitag nicht kommentieren. Es geht auch um Chips der Marke Pringles, die in dem Streit aber eher eine Nebenrolle spielen. Sie sind ein längst nicht so starkes Einkaufsmagnet wie die Kellogg’s-Cerealien.

Separat zur Schadenersatz-Forderung hat sich Edeka schon vor geraumer Zeit beim Bundeskartellamt über den Cornflakes-Hersteller beschwert. Nach Lesart von Edeka haben die US-Amerikaner wegen ihrer marktbeherrschenden Stellung im Sortiment Frühstückscerealien eine Belieferungspflicht. Ein Sprecher der Bonner Behörde äußerte sich zurückhaltend. „Die Beschwerde liegt uns vor“, sagte er. „Wir haben noch nicht entschieden, ob wir den Vorwürfen nachgehen werden.“ In einem nächsten Schritt könnten die Wettbewerbshüter den US-Konzern zu einer Stellungnahme auffordern – ob die Behörde das tut, ist offen. (dpa/dl)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion