Der Steuerzahler zahlt: Von zwei auf sieben Milliarden für den Flughafen BER

Ursprünglich sollte der Berliner Flughafen rund zwei Milliarden Euro kosten, nun steuert er auf die Sieben-Milliarden-Marke zu. Nun kommen weitere Kosten durch die Verschiebung der Eröffnung auf 2020 - auf den Steuerzahler - zu.
Titelbild
Am neu entstehenden Flughafen BER.Foto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times6. August 2018

Durch die Verschiebung des Eröffnungstermins des Hauptstadtflughafens BER auf Oktober 2020 kommen auf die Steuerzahler wahrscheinlich weitere Millionenkosten zu. Der Aufsichtsratschef Rainer Bretschneider sagte dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“, der zusätzliche Mittelbedarf lasse sich auf rund 500 Millionen Euro senken, wenn das neue Terminal über ein „Mietkauf-Modell“ finanziert würde.

Dabei könnten die Mieter innerhalb einer Frist das Gemietete kaufen, wobei die Miete auf den Kaufpreis angerechnet wird. Laut Bretschneider wolle die Flughafengesellschaft 400 Millionen Euro über Banken finanzieren. Für die restlichen 100 Millionen Euro müssten die Gesellschafter, also die Länder Berlin und Brandenburg sowie der Bund, aufkommen. Das letzte Wort ist allerdings noch nicht gesprochen.

Einen Einstieg von Privatinvestoren schließt Bretschneider zudem nicht aus: „Doch ich halte das für diesen Zeitpunkt nicht für sinnvoll – erst muss der Flughafen eröffnet sein.“ Danach müssten die Gesellschafter entscheiden. Anfragen von Investoren habe es bereits gegeben.

Die größten Probleme bereiten Bretschneider zufolge nach wie vor die Brandschutzsteuerung, Sprinkleranlage und die nötige Verkabelung.

Die Verzögerungen der letzten Wochen und Monate im Baufortschritt sind übrigens vor allem darauf zurückzuführen, dass das Zusammenspiel der Firmen bei der Mängelbeseitigung nicht so schnell erfolgt, wie wir das gerne hätten.“

Dennoch zeigte sich der Brandenburger Staatssekretär überzeugt, dass der BER zum mittlerweile sechsten Eröffnungstermin tatsächlich laufen wird.

Diesmal hatten wir eine deutlich breiter diskutierte Vorbereitung der Entscheidung, gesicherte Erkenntnisse und haben Fachleute, auch Externe, miteinbezogen und selbstverständlich aus den Erfahrungen der Vergangenheit gelernt.“

Ursprünglich sollte der Berliner Flughafen, an dem seit 2006 gebaut wird, rund zwei Milliarden Euro kosten. Nun steuert er auf die Sieben-Milliarden-Marke zu. Im vergangenen Dezember hatten die Betreiber den Eröffnungstermin von 2018 auf 2020 verschoben.

Dabei wurde absehbar, dass die Kapazität des Flughafens nicht ausreicht, um das erwartete Passagieraufkommen zu bewältigen. Deshalb kündigte die Flughafengesellschaft im Mai den Bau eines neuen Terminals an. (afp)



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