Deutsche Bahn Probleme tiefgreifender als angenommen – Täglich fallen 62 Cargo-Züge aus

Personalengpässe, schwierige Arbeitsbedingungen, geringe Produktivität: Eine Anfrage der FDP zeigt gravierende Mängel bei der Deutschen Bahn auf. Das Unternehmen will die Probleme mit Arbeitslosen und Fachkräften aus Drittstaaten lösen.
Titelbild
DB Cago-Züge.Foto: istock
Epoch Times6. März 2020

Bei dem Tochterunternehmen der Deutschen Bahn im Güterverkehr, DB Cargo, sind im vergangenen Jahr 62 Züge am Tag ausgefallen.

Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion hervor, über welche die „Rheinische Post“ berichtet.

Als einen Grund dafür nenne das zuständige Ressort die angespannte Personalsituation, die mit den schwierigen Arbeitsbedingungen, also atypischen Arbeitszeiten, und den ungünstigen Lohnbedingungen, begründet würden, die jedoch „staatlich kaum zu beeinflussen sind“.

Neben der stärkeren Rekrutierung von Arbeitslosen sollten auch vermehrt Berufskraftfahrer aus Drittstaaten rekrutiert werden. Darüber hinaus seien die Probleme bei der DB-Tochter offenbar tiefgreifender als bislang angenommen.

Unternehmen verzeichnet anhaltende Verluste

Auf die Frage, was denn die Gründe für die anhaltenden Verluste in dem Geschäftsfeld seien, schreibt Enak Ferlemann (CDU), zuständiger Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium:

DB Cargo partizipiert nicht am Wachstum des deutschen und europäischen Schienengüterverkehrs und verliert Marktanteile an Wettbewerber. Im Unterschied zu diesen enthält das Auftragsportfolio von DB Cargo in starkem Maße Verlader mit rückläufiger Transportnachfrage (Kohle, Erz und Stahl).“

Das Unternehmen leide unter Ressourcenengpässen, unter einer unzureichenden Qualität und unter einer im Branchenvergleich geringeren Produktivität, heißt es in der Antwort weiter.

Auch die Anpassungen von Kapazitäten und Prozessen hätten bislang nicht zu den gewünschten Effekte geführt. Der Marktanteil in Europa sei seit 2011 von 26 Prozent auf 19 Prozent im Jahr 2018 gesunken, heißt es in der Antwort des Verkehrsstaatssekretärs, über welche die „Rheinische Post“ berichtet. In Deutschland sei er im gleichen Zeitraum von ehemals 74 auf nur noch 47 Prozent gesunken. (dts)



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