Ende des Smartphones? Nokia-Boss: Geräte der Zukunft „direkt in Körper einbauen“

Das Smartphone hatte Handygeräte von Nokia zunehmend vom Markt verdrängt. Nun will CEO Lundmark den Spieß wieder umdrehen. Die Zukunft, so erklärte er auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos, werde 6G-Geräten gehören, die direkt in den Körper eingebaut wären.
Titelbild
Nokia-Chef Pekka Lundmark bei einer Pressekonferenz.Foto: Getty Images | AFP | Markku Ulander/Lehtikuva
Von 2. Juni 2022


Nachdem Nokia sich Ende der 1990er-Jahre an die Weltspitze des Handy-Marktes gesetzt hatte und mehr als ein Jahrzehnt lang dort verharren konnte, verschlief das Unternehmen den Trend zum Smartphone und stand in den 2010er-Jahren bald im Schatten von Apple oder Samsung. Nun will der aus Finnland stammende Konzern den Sprung zurück an die Weltspitze schaffen – und CEO Pekka Lundmark hat dafür auch schon bahnbrechende Ideen.

Nokia rechnet mit marktreifem 6G-Standard bis 2030

Wie „futurezone“ berichtet, kündigte Lundmark auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos an, dass das heute dominante Smartphone mit dem Ausbau des künftigen Mobilfunkstandards 6G bald seine Bedeutung als Schnittstelle verlieren werde.

Der Standard werde dem Nokia-Chef zufolge bis 2030 marktreif sein. Bis dahin werde jedoch bereits eine Bedeutungseinbuße des Smartphones eingesetzt haben. „Das Smartphone, wie wir es heute kennen, wird nicht mehr die häufigste Schnittstelle sein“, wird Lundmark zitiert. Künftige Geräte werden stattdessen „direkt in unseren Körper eingebaut“ sein.

Gehirnsensoren sollen Maschinen steuern können

Dies werde zur Folge haben, dass Sprach- oder Gestensteuerung die herkömmliche Bedienung des Touchscreens ersetzen werden. Vor allem im Gesundheitsbereich werde die Entwicklung revolutionäre Züge annehmen, da neue Sensoren die permanente Überwachung von Körperwerten erlaubten.

Zudem könnten auch Produktionsprozesse künftig durch den Einsatz von Gehirnsensoren gesteuert werden, mittels derer sich Maschinen betätigen ließen. Bis 2030 werde es von nahezu allem einen „digitalen Zwilling“ geben.

Die Etablierung neuer Standards müsse zur Folge haben, dass Mobilfunknetze 100- oder 1000-mal schneller funktionierten als heute. Auch die Weltwirtschaft, die heute erst zu 30 Prozent digitalisiert sei, müsse vollständig digital abgedeckt werden.

Smartphones unter dem Markennamen werden nun von Lizenznehmer produziert

Nokia produziert heute keine eigenen Smartphones mehr, sondern hat dem finnischen Hersteller HMD Global die Lizenz zur Produktion unter dem Namen übertragen. Allerdings ist Nokia der drittgrößte Netzwerkausrüster für Mobilfunknetze.

In mehreren Ländern der Welt, die auf den staatsnahen chinesischen Anbieter Huawei in diesem Bereich aufgrund von Sicherheitsbedenken verzichten wollen, ist Nokia deshalb als potenzielle Alternative in den Blickpunkt gerückt.



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion