Familienunternehmer: Regierung kümmert sich erst wenns zu spät ist
Reinhold von Eben-Worlée, Präsident des einflussreichen Verbandes der Familienunternehmer (u. a. Miele, Trumpf, Dr. Oetker), kritisiert die Bundesregierung.
Eben-Worlée sagte der „Bild“: „Noch geht es uns gut, aber es ziehen dunkle Wolken auf. Dementsprechend versuchen viele Familienunternehmer ihre Firmen krisensicher zu machen, indem sie Kapital ansammeln, anstatt zu investieren oder Mitarbeiter einzustellen. Leider scheint es so, als würde sich die Regierung aber erst wieder um die Unternehmen kümmern, wenn die Wirtschaft abschmiert.“
Zum Thema Steuern sagt Eben-Worlée: „Unsere europäischen Nachbarn senken Steuern und kurbeln dadurch die Wirtschaft an. Bei der Bundesregierung ist dieser Gedanke noch nicht angekommen. Unser Finanzminister thront weiterhin auf einem wachsenden Steuer-Budget, das überwiegend in soziale Umverteilung fließt, aber wenig in Infrastruktur – wie Straßenbau oder Internet. Statt die Wähler mit vermeintlichen Geschenken zu locken, die sie selber bezahlen müssen, sollte ihnen einfach ihr Geld gelassen werden. So muss der Solidaritätszuschlag zügig und für alle abgeschafft werden, auch für Unternehmer und ihre Fachkräfte. Die Beiträge zur Arbeitslosen- und Rentenversicherung können und müssen gesenkt werden.“
Auch zum Thema Erneuerbare Energien äußert sich Eben-Worlée kritisch: „Das Thema Strom macht mir große Sorgen. Der ungehemmte und unkoordinierte Ausbau der erneuerbaren Energieanlagen hat Deutschland in Sachen Energiekosten an die Spitze der globalen Wettbewerber katapultiert. Stromrechnungen laufen aus dem Ruder, ohne dass auch nur ein Gramm CO2 durch die Erneuerbaren eingespart wird. Zudem deckt Strom aus erneuerbaren Energien gerade im Winter nur einen Bruchteil des Bedarfs. Es wird also Zeit, dass die Politik den Bürgern erklärt, dass der aktuelle energiepolitische Weg gescheitert ist.“ (dts)
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