Hamburger Gericht verbietet Facebook weiterhin Nutzung von WhatsApp-Daten

Der Internetkonzern Facebook hat im Streit um die Nutzung der Daten von WhatsApp-Kunden eine Niederlage vor Gericht erlitten. Die Datenschutzinteressen der WhatsApp-Nutzer in Deutschland hätten höheres Gewicht als das wirtschaftliche Interesse von Facebook.
Titelbild
Facebook hatte WhatsApp vor einem Jahr gekauft, aber betont, dass der Dienst eigenständig bleiben soll.Foto: Patrick Pleul/dpa
Epoch Times25. April 2017

Der Internetkonzern Facebook hat im Streit um die Nutzung der Daten von WhatsApp-Kunden eine Niederlage vor Gericht erlitten. Das Verwaltungsgericht Hamburg wies in einem am Dienstag ergangenen Urteil die Klage von Facebook gegen einen Stopp des Datenaustausches durch den hamburgischen Datenschutzbeauftragten ab.

Damit bleibt es Facebook untersagt, die Telefonnummer und andere personenbezogene Daten von WhatsApp-Nutzern zu erheben und zu speichern, wenn die Betroffenen nicht eingewilligt haben. Facebook hatte den Messenger-Dienst 2014 gekauft.

Facebook hatte vor dem Gericht gegen die Anordnung des Datenschutzbeauftragten geklagt, um die im vergangenen Jahr angekündigte Datenübermittlung von WhatsApp-Nutzern doch noch durchzusetzen. Das Gericht sah dafür jedoch keine rechtliche Grundlage. Die Datenschutzinteressen der WhatsApp-Nutzer in Deutschland hätten höheres Gewicht als das wirtschaftliche Interesse von Facebook.

Der hamburgische Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar begrüßte das Urteil: „Nach diesem Beschluss wird es einen Massenabgleich der Daten inländischer Nutzerinnen und Nutzer zwischen WhatsApp und Facebook auch weiterhin nicht geben“, erklärte Casper. Damit seien die Millionen von WhatsApp-Nutzern in Deutschland „nicht schutzlos“.(afp)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion