Hexenjagd gegen Hirse-Hersteller: Biomärkte erklären Boykott wegen Engagement bei der AfD
Nicht auf ungeteilte Zustimmung stieß der in Leipzig ansässige Bio-Supermarkt Biomare mit seiner öffentlich verkündeten Entscheidung, Produkte aus der „Spreewälder Hirsemühle“ aus seinem Sortiment zu nehmen. Immerhin ließ das Getreide selbst qualitativ offenbar nichts zu wünschen übrig.
Vielmehr war, wie Biomare-Geschäftsführer und Grünen-Politiker Malte Reupert später erläutere, „Haltung“ der ausschlaggebende Gesichtspunkt, der dem Schritt zugrunde lag. Die wichtigste Aufgabe, so heißt es auf einem Schild, sehe man bei Biomare darin, „ein nachhaltiges Sortiment zusammenzustellen“. Darin hätten Produkte keinen Platz, die sich gegen „mehrere wichtige Kriterien zur Nachhaltigkeit stellen“.
Klimareligiöse Parallele zur Halal-Schlachtung?
Dies trifft nach Einschätzung Reuperts auch auf Produkte der Spreewälder Hirsemühle zu. Zwar produziert diese auf der Basis geltender Zertifizierungen und Richtlinien für den biologischen Landbau – seit 15 Jahren baut Geschäftsführer Jan Plessow seine Hirse ohne Verwendung von Spritzmitteln und Ackergiften an. Allerdings scheint aus Reuperts Sicht auch die richtige Glaubensüberzeugung ein wichtiger Teil der „Nachhaltigkeit“ zu sein.
So wenig es etwa im Islam zum rechtmäßigen Herstellen von „Halal“-Fleischprodukten ausreicht, ein Tier, das in diese Kategorie fällt, mittels des vorgeschriebenen Schnittes zu schächten, sondern dabei auch noch die Anrufung Allahs stattfinden muss, so wenig ist nach den Lehren der Ökoreligion offenbar ein „nachhaltiges“ Anbauen von Getreide denkbar, ohne dabei an den „menschengemachten Klimawandel“ zu glauben.
Genau das wirft Biomare nun dem Geschäftsführer der Spreewälder Hirsemühle, Jan Plessow, vor, der neben seiner unternehmerischen Tätigkeit auch Beisitzer im AfD-Kreisverband Spree-Neiße ist – der einzigen im Bundestag vertretenen Partei, die dem Narrativ von der angeblich unmittelbar bevorstehenden menschengemachten Klimakatastrophe skeptisch gegenübersteht.
Reupert beklagt „Beschimpfungen und Bedrohungen“
Mittlerweile haben sich weitere große Bio-Ketten wie Alnatura und Bio Company dem politisch motivierten Boykott angeschlossen.
„Es trifft uns schon, da hängen mehrere Existenzen dran“, erklärt Plessow gegenüber der „Jungen Freiheit“. „Meine Familie und etwa 15 weitere Bio-Bauern. Das interessiert aber offenbar nicht. Nun ja, wir arbeiten erst mal normal weiter.“
Neben mehreren Unternehmen, die sich aus ideologischen Gründen dem Boykott anschließen, gibt es jedoch auch solche, die sich der Hexenjagd verschließen:
Ich weiß von einigen Großhändlern und Bio-Supermärkten, die ich jetzt nicht nennen will, um den Druck nicht weiter zu verschärfen, dass die sich ausdrücklich dagegen ausgesprochen haben, uns auszulisten. Ich erhalte auch Zuschriften von Privatpersonen, denen das gegen den Strich geht – die uns unterstützen wollen.“
Reupert selbst muss gegenüber der „Morgenpost“ einräumen, dass sein Akt des Virtue Signallings nicht überall auf Zustimmung stieß. Seit ein AfD-Politiker den Fall in der Vorwoche publik machte, seien „rund 200 Kommentare über die Firmen-Internetseite eingegangen“. Drei Viertel davon seien „Beschimpfungen und Bedrohungen“ gewesen, es seien aber „keine Morddrohungen“. Es gebe in den Biomare-Läden „viel Unterstützung und Solidarität der Kunden“.
Klimawahn macht zunehmend blind für reale Umweltthemen
Plessow sieht im künstlichen Hochkochen des Klima-Themas infolge des heißen Sommers von 2018 und des Auftreten von Greta Thunbergs eine zunehmende Themenverfehlung. In der JF erklärt er:
Seither wird überall Ökologie und Bio-Landwirtschaft nur noch auf Klimaschutz runtergebrochen. Artenschutz, Nachhaltigkeit, Pestizidfreiheit und letztlich die Gesundheit des Menschen kommen seither nicht mehr vor.“
Da es nicht mehr viele biologisch-dynamische Hirsebauern in Deutschland gibt, könnte der Handel stattdessen allenfalls auf einige wenige bio-zertifizierte Anbieter aus der Ukraine zurückgreifen – viel eher aber aus China:
„Das bedeutet wesentlich längere Transportwege, was natürlich viel klimaschädlicher ist. […] Einige Anbieter produzieren auch bio-zertifizierte Hirse in der Ukraine. Aber das meiste kommt aus China. Da fragt niemand nach der ideologischen Einstellung, geschweige denn nach den Arbeitsbedingungen.“
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