Kinobranche verliert wegen Lockdown mehr als 20 Millionen Euro wöchentlich

Der Chef von Constantin Film, Martin Moszkowicz, machte in einem Interview darauf aufmerksam, dass die gesamte Filmbranche, wie auch die meisten Schauspieler, Kulturbetriebe und Produzenten von den Lockdown-Maßnahmen besonders stark betroffen sind.
Titelbild
Geschlossene KinosFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times30. April 2020

Die Filmbranche schlägt wegen der Coronakrise Alarm. „Es gibt von der Politik bisher leider keinerlei Perspektive oder gar eine klare Ansage, unter welchen Bedingungen die Kinos wieder öffnen können“, sagte der Chef von Constantin Film, Martin Moszkowicz, dem „Handelsblatt“. Der aktuelle Shutdown mache ihm „die größten Sorgen“.

Jede Woche würden allein bei den deutschen Kinobetreibern Verluste von knapp 20 Millionen Euro auflaufen. Die Gesamtschäden würden „mit Sicherheit in die Milliarden gehen“, weil der wichtigste Vertriebsweg für Filme durch die Corona-Maßnahmen blockiert ist und Neuproduktionen derzeit weitgehend unmöglich sind.

Keine Finanzierung neuer Produktionen möglich

Ein zusätzliches Problem für die Filmwirtschaft: „Das Infektionsrisiko oder das Risiko eines erneuten Shutdowns wird in den klassischen Filmversicherungen und Fertigstellungsversicherungen ausgeschlossen. Banken können mit dieser Risikolage nicht zwischenfinanzieren.“ Der Constantin-Chef schlägt deshalb vor, „dass zum Beispiel die KfW oder Hermes mit Ausfallgarantien einspringen könnten“. Während der SARS-Epidemie habe die US-Regierung „dieses Instrument schon mal erfolgreich übernommen“.

Gesamter Kulturbetrieb mit nur wenigen Ausnahmen betroffen

Moszkowicz weiter: „Alle werden hart getroffen, aber am dramatischten ist wohl die Situation bei zehntausenden Künstlern und Selbständigen. Viele von denen haben keine großen Reserven und müssen schon im Normalbetrieb eher von der Hand in den Mund leben.“ Er hoffe, „dass die Menschen gerade jetzt verstehen, wie systemrelevant auch Kultur ist – Galerien, Ausstellungen, Museen, Theater, Oper, Ballett, Konzerte, Filme.“ Andererseits habe er „die Befürchtung“, dass die Kunstbranche in den aktuellen Shutdown- und Lockerungs-Debatten generell „hinten runterfallen könnte“. (dts)



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