Kleine Genossenschaftsbanken: Bankenregulierung gefährdet Geschäftsmodell

Titelbild
Büro-HochhausFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times2. Februar 2016

Kleinere Genossenschaftsbanken wehren sich gegen immer härtere Auflagen durch die Bankenregulierung infolge der Finanzkrise: „Der steigende Aufwand gefährdet das Geschäftsmodell der selbstständigen Ortsbanken“, warnte Berend Gortmann, Bundessprecher der Interessengemeinschaft der kleinen und mittleren Genossenschaftsbanken in einem Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Dienstag). Anforderungen wie jeweils sieben Beauftrage pro Bank für Themen wie Geldwäsche und Risikocontrolling gingen am Risikoprofil und Geschäftsmodell der kleinen Institute völlig vorbei, sagte er: „Wenn die Bankenaufsicht systemrelevante Risiken erkennen soll, muss sie woanders ansetzen. Wir und die Sparkassen waren nicht Auslöser der Krise.“

Grundsätzlich begrüße er die Bankenregulierung, sagte Gortmann. „Inzwischen fragen wir uns aber, was die Maßnahmen noch damit zu tun haben, systemrelevante Risiken aufzudecken“, sagte er. Es werde nicht ausreichend zwischen den Geschäftsmodellen der Kreditinstitute differenziert. So werde es für die kleineren Institute immer schwieriger, die Anforderungen der Bankenregulierung zu bewältigen. Der Interessenverband wehrt sich gegen das Vorhaben der Europäischen Zentralbank, der Bankenaufsicht künftig zu allen Krediten ab 25.000 Euro jeweils über 140 Daten zu melden („AnaCredit“). „Dagegen laufen wir Sturm“, sagte Gortmann. Auch die neu eingeführte Pflicht, die Ertragslage vierteljährlich statt jährlich zu melden, sei ein enormer Aufwand. „Wenn mal eine kleine Genossenschaftsbank umfallen sollte, interessiert das in der EU niemanden – die Bank wird in unserem Sicherungssystem aufgefangen und gut“, so Gortmann.

(dts Nachrichtenagentur)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion