Klimaaktivisten: Vergleich mit DHL wegen Blockade am Flughafen Leipzig

Die DHL klagte auf Schadenersatz, ein außergerichtlicher Vergleich wurde ausgehandelt. Zur Debatte stand eine Blockade einer Zufahrt zum DHL-Paketzentrum am Frachtflughafen Leipzig/Halle im Juli 2021.
Titelbild
Ein DHL-Frachtflugzeug auf dem Flughafen Leipzig/Halle.Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa/dpa
Epoch Times25. August 2023

Zwei Jahre nach einer Blockade am Flughafen Leipzig/Halle haben Klimaaktivisten nach eigenen Angaben einen Vergleich mit dem Logistikkonzern DHL erzielt. Nach Angaben der Gruppe „Repression nicht Zustellbar“ vom Freitag stimmte eine der Aktivistinnen, die sich in einem Zivilverfahren am Landgericht Halle verantworten musste, dem Vergleich zu.

Zuvor hatte am Donnerstag bereits eine Gerichtssprecherin bestätigt, dass die Beklagte einen außergerichtlichen Vergleich mit DHL ausgehandelt habe. Der Konzern selbst äußerte sich demnach bislang nicht dazu, ob er sich an den Vergleich gebunden fühlt.

Der Vergleich sieht nach Angaben der Gruppe vor, dass die 54 Aktivisten entweder 64.000 Euro zahlen oder insgesamt 4.320 unbezahlte Arbeitsstunden bei der Stiftung „Mehr Wald Für Sachsen“ ableisten müssen. Die Stiftung forstet Wälder im Freistaat auf.

Weitere 53 Beteiligte

Aktivisten hatten im Juli 2021 gegen den Ausbau des Frachtflugverkehrs am Flughafen Leipzig/Halle protestiert und mit Blockaden zeitweise eine Zufahrt zum DHL-Paketzentrum lahmgelegt. Der Logistikkonzern klagte daraufhin auf Schadenersatz.

Die Initiative „Repression nicht Zustellbar“ geht davon aus, dass der Vergleich auf weitere 53 Personen ausgeweitet wird. Unter anderem am Landgericht Leipzig läuft ein ähnliches Zivilverfahren.

Die Vergleichsverhandlungen ziehen sich schon seit einiger Zeit hin. DHL hatte ursprünglich anderthalb Millionen Euro und später bis zu eine halbe Million Euro für den Schaden durch die Blockade gefordert, sagen die Beklagten.

„Dieser Vergleich ist keine faire Einigung, sondern eine Niederlage für die Demonstrationsfreiheit“, erklärte Luka Scott von „Repression Nicht Zustellbar“ am Freitag. DHL habe den Aktivisten mit hohen Geldforderungen „die Pistole auf die Brust gesetzt“.

Am DHL-Drehkreuz Leipzig werden nach Unternehmensangaben täglich rund 2.000 Tonnen Fracht umgeschlagen, auch nachts starten und landen die Frachtflieger. Leipzig ist der weltweit größte Umschlagplatz im Expressnetzwerk der DHL Group. (afp)



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