Meta veröffentlicht erste Ergebnisse über Vorgehen gegen „schädliche Akteure“

Der Social-Media-Konzern Meta will künftig häufiger über sein Vorgehen gegen sogenannte „Bad Actors“ vorgehen. Dabei gehe es weniger um Inhalte als um koordinierte Handlungen gegen fremdes Eigentum und Vermögen.
Titelbild
Meta.Foto: Kelly Sullivan/Getty Images for Facebook
Von 11. April 2022

Der Meta-Konzern, der einige der weltweit größten sozialen Netzwerke wie Facebook oder Instagram kontrolliert, hat seinen ersten Vierteljahresbericht über die Entfernung von Konten präsentiert, die gegen seine Richtlinien zur Verhütung von Cyber-Bedrohungen verstoßen haben sollen.

Den meisten betroffenen Konten und Netzwerken werden unter anderem „koordiniertes unauthentisches Verhalten“, Online-Spionage, „schädliche“ Massenberichterstattung und andere Formen untersagten Gebarens vorgeworfen.

Sechs Billionen US-Dollar an Schäden

Meta will damit nach eigener Aussage versuchen, „einer zunehmend gefährlichen Internetlandschaft und der Nutzung sozialer Mediennetzwerke durch Einzelpersonen und Gruppen bei der Verfolgung illegaler Aktivitäten zu begegnen“.

Erstmals hatte der Konzern vor mehr als vier Jahren mit dieser Form der Berichterstattung begonnen. Damals ging es um dargestellte Erkenntnisse über „koordiniertes unauthentisches Verhalten der russischen Internet Research Agency“, wie die emiratische Zeitung „The National“ berichtet. Künftig wolle man in kürzeren Abständen Berichte vorlegen.

Sogenannte „böse Akteure“ im Internet hätten an Zahl und Umfang zugenommen und zwängen Unternehmen und Einzelpersonen zu erhöhter Vorsicht im Umgang mit Inhalten. Laut einer Studie des Forschungsunternehmens Cybersecurity Ventures könnten nicht zuletzt kriminelle Aktivitäten im Jahr 2021 weltweit Schäden in Höhe von rund sechs Billionen US-Dollar verursachen. Das entspräche dem BIP einer drittgrößten Volkswirtschaft der Welt hinter den USA und China.

Komplexe Vorgehensweisen bei mehreren Netzwerken

Einige der entfernten Akteure stammen aus dem Iran, wo beispielsweise die Hackergruppe UNC788 unter anderem versuchte, Phishing und Malware im Nahen Osten, in den USA und unter Journalisten an den Mann zu bringen. Eine weitere aus dem Iran stammende Hackergruppe soll schwerpunktmäßig Unternehmen in den Bereichen Energie, Informationstechnologie, Schifffahrt, Telekommunikation und Halbleiterindustrie auf allen Kontinenten ins Visier genommen haben.

In Aserbaidschan soll ein Netzwerk Tools wie Phishing, Social Engineering und Hacking kombiniert haben. Seine Operation konzentrierte sich nach Angaben von Meta in erster Linie auf Nachrichten-Websites und soziale Netzwerke, darunter Facebook, Twitter, LinkedIn und YouTube, das russische VK und die sozialen Plattformen von OK.

Auf den Philippinen soll ein Netzwerk von mehr als 400 Konten, Seiten und Gruppen zusammengearbeitet haben, um gegen Richtlinien gegen koordinierten Schaden, Mobbing und Belästigung, Hassreden, Fehlinformationen und Anstiftung zur Gewalt zu verstoßen und sich der Durchsetzung zu entziehen. Zudem sollen die Akteure sich als Anbieter von Cybersicherheitsdiensten gegen exakt jene Formen von Angriffen inszeniert haben, die sie selbst zuvor verübt hätten.

Ukraine-Krieg versetzt Meta in „höchste Alarmbereitschaft“

Auch die russische Militäroffensive in der Ukraine habe bei Meta „höchste Alarmbereitschaft“ ausgelöst, um „Bedrohungen und Plattformmissbrauch zu erkennen und zu unterbinden, einschließlich der Versuche entfernter Netzwerke zurückzukehren“.

Seit Beginn des Krieges seien Zehntausende Konten, Seiten und Gruppen entfernt worden – und dabei sei es nicht nur um Propaganda gegangen, sondern auch um allgemeine Kriminalität wie Scamming oder Betrug. Von Meta heißt es dazu:

„Wie es für große Weltereignisse und kritische gesellschaftliche Themen typisch ist, sehen wir, dass sich Betrüger auf der ganzen Welt dem Krieg in der Ukraine zuwenden, um ein Publikum zu gewinnen und die Aufmerksamkeit aller auf diese humanitäre Krise zu lenken.“

Die Akteure hätten auch Taktiken wie Live-Gaming-Videos und die Wiederveröffentlichung bereits gelöschter Inhalte aus der Ukraine angewandt, um so zu tun, als würden sie Live-Updates teilen. Einige haben wiederholt den Namen gewechselt, um die Leute dazu zu bringen, ihnen zu folgen, damit sie Geld verdienen können, indem sie die Leute entweder auf mit Werbung gefüllte Websites außerhalb der Plattform leiten oder ihnen Waren verkaufen.

Bis 2025 wird erwartet, dass illegale Aktivitäten die Welt etwa 10,5 Milliarden Dollar kosten werden, was einem Anstieg von 250 Prozent gegenüber den drei Milliarden Dollar von 2015 entspräche.



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