Pforzheimer Dozenten entwickeln neue Managementstrategie

Ziel des Qi Managements: Optimaler Erfolg bei größere Zufriedenheit!
Epoch Times18. April 2011

Bessere Arbeitsergebnisse und eine höhere Lebensqualität – das Modell des Qi Managements verknüpft asiatische Philosophie mit modernen Managementwissen und Stressbewältigungstechniken. Dr. Jürgen K. A. Gottschalck, Professor für Einkauf und Logistik an der Hochschule Pforzheim, und Dr. Alfons Heinz-Trossen, Dozent, Unternehmensberater und Psychotherapeut, entwickelten eine Managementstrategie deren Grundlage die Maxime „Der Weg ist das Ziel“ bildet.

Das Konzept verknüpft asiatische Erfahrungen und Methoden der Stressbewältigung mit westlichen Kennzahlenmodellen, verbindet die Philosophie der asiatischen Kampftechnik mit dem Arbeitsalltag des Managers. Ziel des Qi Managements: Optimaler Erfolg bei größere Zufriedenheit!

Burnout, steigende Unzufriedenheit oder Krankenstände und ein schlechtes Image – die hochqualifizierte „Managerkaste“ kämpft gegen Vorurteile und eine Kräfte aufreibende Arbeitsweise. Immer größere Verantwortung verbunden mit einem vierzehn Stunden Tag lassen wenig Raum für persönliche Entfaltung. Hier setzt das Modell des Qi Management an. „Wir gehen vom rein ergebnisorientierten Ansatz weg“, erklärt Jürgen Gottschalck. Die elementare Weisheit der asiatischen Philosophie – „Der Weg ist das Ziel“ – findet sich auch in den asiatischen Kampfsportarten wieder. „Wer blindwütig auf ein Ziel losrennt, der verschwendet Energie“, kommentiert der Pforzheimer Professor für Logistik und Einkauf.

Umfeld komplett einbezogen

Nachhaltig erfolgreicher sei es, wenn jeder Schritt bewusst und konzentriert vollzogen werde. Natürlich stehe der Manager nicht für sich allein. Das Qi-Management bezieht von der einzelnen Personen, über das Team und die Organisationseinheit bis zum Umfeld (Supply Chain) alle agierenden Gruppen mit ein. Der komplexe Prozess des gegenseitigen Respektierens wird durch den Qi Status dokumentiert. Abgeleitet von den ökonomischen Kennzahlen, die nur einen Status quo wiedergeben, misst der Qi Status Veränderungen. Ursachen und Wirkungen können so unmittelbar aufeinander bezogen werden. Die Integration der agierenden Gruppen ist die Grundlage des Erfolgs. Sinnvolle Konzepte, die mit viel Energie von Einzelnen aufgebaut wurden, werden oft durch die fehlende Akzeptanz der Beteiligten zunichte gemacht. „Energieverschwendung“, so das Fazit der Autoren.

Weniger ist mehr

Welche Arbeitserleichterung bietet das Qi Management in diesem Umfeld? „Sehr wenige Faktoren bestimmen fast den gesamten Effekt“, erläutert der Pforzheimer Professor die Grundüberlegung. Das sogenannte Pareto Prinzip besage, dass mit einem Mittelansatz von 20 Prozent 80 Prozent der Aufgaben zu erledigen wären. „Ein idealer Ausgangspunkt!“ Bewusst Entscheidungspfade zu analysieren und zu erweitern, sei der Ausgangspunkt für Qi Management. Das gesunde Maß zu finden ist der Weg, sinnvolles Stressmanagement ist wesentliche Grundlage, zur Zielerreichung, erklären die Wis-senschaftler.

Die Faszination der vollkommenen Konzentration und des Akzeptierens einer Situation, die in den asiatischen Kampftechniken beeindruckend angewendet wird, sehen die beiden Wissenschaftler als eine Möglichkeit, Stress zu reduzieren. Störende Gedanken ausblenden, keine Energie zu verschwenden, Selbstreflexion und die Überlegung, was ist zu ändern, was zu akzeptieren, die Vorbilder für diese Eigenschaften finden Gottschalck und Trossen unter anderem im Sport. Beide Wissenschaftler sind erfolgreiche Tai Chi – Sportler und haben im Zuge ihrer wissenschaftlichen Arbeit zahlreiche beruflich engagierte Sportkollegen befragt. In wie weit werden die Sporttechniken absorbiert und in den beruflichen Alltag transferiert?

Stressbewältigung und Meditation

Rein intuitiv nutzen Manager, die asiatische Sportarten beherrschen, die Techniken auch in der Berufswelt. Stressbewältigung, Konzentration und Entspannungsübungen verhelfen nicht nur zur inneren Ruhe, sondern tragen zum beruflichen Erfolg bei. Diese Einsicht legten die beiden Wissenschaftler ihren weiteren Forschungen zu Grunde. Deren Ergebnis – Qi-Management – ist eine Strategie, die nicht nur exzellenten Sportlern in der Managementetage zu einem entspannteren Umgang mit Verantwortung und beruflichen Konfliktsituationen verhilft. „Körper, Geist und Psyche in Einklang zu bringen, ist erlernbar“, beruhigen die Autoren. Stressbewältigungstechniken oder Meditation seien hinlänglich bekannt und akzeptiert. Die Spannung und die Neuerung von Qi-Management liegen in der sinnvollen Verknüpfung dieser Techniken mit konkreten, akzeptierten Managementstrategien. Das umfassende Modell wird 2012 voraussichtlich auch als „Handkoffer für Manager“ in Buchform vorliegen.

Mehr Lebensqualität

Persönlich setzen beide Wissenschaftler ihre Erkenntnisse bereits erfolgreich im Alltag ein. Lehre und Forschung gehen auch bei diesem Ansatz an der Hochschule Pforzheim Hand in Hand. Die Studierenden diskutieren in einigen Lehrveranstaltungen über die Grundlagen und Einsetzbarkeit des Qi-Managements. Ziel des Pforzheimer Professors und des Unternehmensberaters, beide sind angesehene Tai-Chi Trainer, ist eine praktikable Strategie, die den Managern mehr Lebensqualität und erfolgreiches, begeistertes Arbeiten, trotz ihrer großen Verantwortung ermöglicht. In diesem Modell werden asiatische und westliche Erfolgstechniken kombiniert und methodische sowie didaktische Hilfestellungen angeboten.   (sfr / idw)



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