Spielwarenhersteller Haba beantragt Insolvenz in Eigenverwaltung
Der oberfränkische Spielwarenhersteller Haba Sales GmbH & Co. KG hat beim Amtsgericht Coburg einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Das Gericht habe die vorläufige Eigenverwaltung angeordnet, teilte das Unternehmen mit Sitz in Bad Rodach (Landkreis Coburg) am Dienstag mit. Ein Sprecher der Coburger Justiz bestätigte die Angaben der Haba Familygroup gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.
„Der Antrag auf Eigenverwaltung ist uns alles andere als leicht gefallen“, sagte Geschäftsführer Mario Wilhelm. Allerdings sei sie in der angespannten wirtschaftlichen Situation für das Unternehmen die einzige Möglichkeit, zu alter Stärke zurückzufinden. Das Verfahren zur Eigenverwaltung ermögliche es, das Familienunternehmen bei laufendem Geschäftsbetrieb neu aufzustellen und langfristig auf solide finanzielle Füße zu bringen. Im Fokus des Verfahrens stünden die Segmente Haba und Haba Pro mit Spielwaren und Möbeln.
Variante ohne Insolvenzverwalter
Die Eigenverwaltung ist eine Variante des Insolvenzverfahrens, bei der es keinen Insolvenzverwalter, sondern einen sogenannten Sachwalter gibt, der das Verfahren begleitet und überwacht. Diese Aufgabe übernimmt laut Haba Tobias Sorg aus der Kanzlei dmp solutions. Die Geschäftsführung bei Haba bleibe im Amt. Man werde den Geschäftsbetrieb „wie gewohnt fortsetzen“, hieß es vom Unternehmen.
Erst im August hatte der Spielwarenhersteller bekannt gegeben, dass die Marke Jako-o Anfang 2024 eingestellt werde. Die Haba Familygroup befinde sich zurzeit in der größten Umstrukturierung der mehr als 85-jährigen Firmengeschichte, hieß es. Der oberfränkische Spielwarenhersteller hatte zuvor bereits seine Führungsriege neu aufgestellt und einen großangelegten Stellenabbau angekündigt. Zur Haba Familygroup gehören derzeit die drei Marken Haba, Haba Pro und Jako-o. (dpa/dl)
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