Störungen bei Twitter – Hat Musk zu viele Mitarbeiter entlassen?
Ein rund dreistündiger Ausfall beim Kurzbotschaftendienst Twitter führte am Mittwoch, 1. März, dazu, dass Tausende Nutzer keine Tweets in ihren Feeds sehen konnten.
Nach Angaben von „Down Detector“ – einer Website, die solche Ausfälle überwacht – begannen die Probleme mit Twitter gegen 11:17 Uhr und betrafen Nutzer weltweit. In der Spitze registrierte die Website mehr als 5.000 Beschwerden. Um 14:20 Uhr schien das Problem behoben zu sein, obwohl der Grund für den Ausfall noch immer unklar war.
Störung in der Timeline
Bei der Störung am Mittwoch gab es laut den Meldungen die meisten Probleme mit dem Kurzbotschaftendienst in Großbritannien in Großstädten wie London, Belfast und Cardiff. Auch US-amerikanische Nutzer in Städten wie New York, Washington und Boston beklagten sich über Probleme.
Die Störung betraf die Timeline („Für dich“), die die Tweets anderer User anzeigt, denen man folgt, berichtete der „Spiegel“. Zeitweise war diese komplett leer. Von denjenigen, die Probleme meldeten, gaben 62 Prozent an, sie hätten Probleme mit der App. 34 Prozent beklagten hingegen Probleme mit der Website und vier Prozent mit der Serververbindung. Die Feeds „Folgen“ und „Für dich“ enthielten stattdessen einen Hinweis mit der Aufschrift „Willkommen bei Twitter“.
Diese Meldung und die Meldung „Mein Twitter“ wurden auf der Website angezeigt. Die Nutzer beschwerten sich, dass sie aufgrund eines Fehlers mit der Meldung begrüßt wurden, die man sonst nur bei der ersten Anmeldung auf der Social-Media-Plattform erhält. Die Nutzer berichteten, dass es keine Möglichkeit gab, diese Meldung zu umgehen. So konnten sie weder ihren Feed noch die Beiträge der Personen, denen sie folgen, sehen.
Nutzer konnten auf der Plattform während des Ausfalls aber offenbar noch Beiträge posten. So kam es zu dem kuriosen Umstand, dass zeitgleich zur Störung auf Twitter selbst der Hashtag #Twitterdown trendete. Die Suche von Twitter funktionierte weiterhin. Auch wer Profile über die Website aufrief, ohne eingeloggt zu sein, bekam regulär Beiträge angezeigt.
Weitere 200 Mitarbeiter entlassen
Der Ausfall ereignete sich nur wenige Tage, nachdem Twitter im Rahmen der jüngsten Stellenstreichungen weitere 200 Mitarbeiter entlassen hat, wie „Dailymail“ berichtete. Das entspricht rund 10 Prozent der verbleibenden Belegschaft.
Seit Oktober hatte der neue Besitzer Elon Musk die meisten der zuvor 7.500 Mitarbeiter des Kurzbotschaftendiensts entlassen. Mit den am Samstag, 25. Februar, angekündigten Entlassungen sank die Zahl der Mitarbeiter auf unter 2.000.
Dazu twitterte Musk am Sonntag: „Hoffentlich habt ihr einen schönen Sonntag. Der erste Tag vom Rest eures Lebens.“
Hope you have a good Sunday. First day of the rest of your life.
— Elon Musk (@elonmusk) February 26, 2023
Von der jüngsten Entlassungswelle seien Produktmanager, Big-Data-Experten und für maschinelles Lernen und die Zuverlässigkeit der Plattform zuständige Ingenieure betroffen, berichtete die „New York Times“ am Wochenende.
Betroffen war demnach auch die für Produktentwicklung zuständige Spitzenmanagerin Esther Crawford. Sie war eine der letzten ranghohen Managerinnen, die nach der Twitter-Übernahme durch Musk nicht entlassen worden war oder gekündigt hatte. Twitter reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur AFP.
Die Mitarbeiter erfuhren in eher ungewöhnlicher Form, dass sie von der Entlassungswelle betroffen sind. Laut „Dailymail“ konnten sie sich plötzlich nicht mehr bei ihren E-Mail-Accounts und Arbeitscomputern von Twitter anmelden.
Zunahme an Ausfällen
Seit der Übernahme von Twitter durch den Techmilliardär häufen sich die Störungen und Ausfälle. Das führte bereits zu Spekulationen, dass es nicht mehr genügend Mitarbeiter gibt, um einen reibungslosen Betrieb der Plattform zu gewährleisten. So kam es allein im Februar auf der Plattform zu mindestens vier weitreichenden Ausfällen, verglichen mit neun im gesamten Jahr 2022. Ebenso traten Fehler, die das Veröffentlichen von Tweets verhinderten, häufiger auf.
Musk hatte Twitter im Oktober für 44 Milliarden Dollar (heute rund 42 Milliarden Euro) übernommen. Der Chef des Elektroautokonzerns Tesla und des Raumfahrtunternehmens SpaceX feuerte umgehend das Spitzenmanagement bei Twitter und eine Woche später rund die Hälfte der Angestellten. Um weitere Kosten zu sparen, setzte der Multimilliardär die Entlassungen fort.
Zudem veröffentlichte Musk in den vergangenen Monaten die sogenannten Twitter-Files. Dabei kamen brisante interne Informationen ans Licht, die die Verstrickungen von Twitter mit Geheimdiensten wie dem FBI, der NSA und der amerikanischen Regierung belegten.
(Mit Material von AFP)
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