„WamS“: Volkswagen droht mit Austritt aus Branchenverband VDA

Der Volkswagen-Konzern droht aus dem Verband der Deutschen Automobilindustrie auszutreten, berichtet die "Welt am Sonntag". Es gebe einige Kritikpunkte, die der VDA nicht mit der nötigen Energie verfolge, heißt es seitens VW.
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VW-Logo.Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa
Epoch Times16. März 2019

In der deutschen Autobranche droht laut einem Zeitungsbericht ein Grundsatzstreit zu eskalieren: Der Volkswagen-Konzern drohe aus dem Verband der Deutschen Automobilindustrie (VDA) auszutreten, berichtet die „Welt am Sonntag“. Bei dem Autobauer gebe entsprechende Überlegungen, heißt es demnach aus Unternehmenskreisen.

Die Wolfsburger fühlten sich vom VDA nicht richtig vertreten. Dabei gehe es insbesondere um eine Konzentration auf Elektromotoren bei den alternativen Antriebsarten.

Es gebe eine lange Liste an Kritikpunkten, schreibt die „WamS“. Vor allem müsse der Verband von der Strategie der „Technologieoffenheit“ abrücken und dafür sorgen, dass alle Kräfte ausschließlich auf die Durchsetzung des Batterieautos konzentriert würden.

Entwicklung und Förderung von Fahrzeugen mit Brennstoffzellen, Gasantrieben oder anderen umweltfreundlicheren Varianten müssten eingestellt werden. Das überfordere die Branche, wurde VW-Chef Herbert Diess zitiert.

„Kulturkampf“ gegen das Auto

Gegen das Auto werde in Deutschland derzeit „ein Kulturkampf geführt“, heißt es dem Bericht zufolge bei VW. Dem müsse der Verband „entschlossener entgegentreten und sich klarer positionieren“.

Der VDA müsse sich zudem dafür einsetzen, dass Industrie und Politik einen „echten Masterplan Elektromobilität“ entwerfen und ein Strukturfonds eingerichtet werde, der Brüche und den Technologiewandel in der Branche abfedere.

Batterieautos sollten geringer besteuert werden, um die Absatzzahlen zu steigern, besonders günstige E-Autos als „Einstiegsmobilität“ vom Staat gefördert werden.

VDA weist Kritik zurück

All diese Punkte würden vom VDA nicht mit der nötigen Energie verfolgt, wird dem Bericht zufolge bei VW kritisiert. Der VDA weist die Kritik zurück.

„Dass es in einem so großen Verband nicht immer ohne Reibung geht, war in der Vergangenheit so und wird auch in Zukunft sicherlich immer wieder so sein“, hieß es gegenüber der „WamS“.

Der Fokus liege durchaus auf der Elektrifizierung der Autos. „Aber andere Antriebs- und Kraftstoffalternativen bleiben im Blickfeld.“

VW will Stellen streichen

In den kommenden Tagen wollen sich Vertreter von VW und VDA zu klärenden Gesprächen treffen. Volkswagen stellt sich derzeit auf das Zeitalter von Digitalisierung und Elektroautos ein. Am Mittwoch kündigte VW an, dass im Zuge der Neuausrichtung bis 2023 etwa 5.000 bis 7.000 Stellen gestrichen werden. (afp)



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