US-Behörden schließen weitere Bank: die New Yorker Signature Bank

US-Bankenaufseher haben nach dem Kollaps der Silicon Valley Bank eine weitere Bank geschlossen – die New Yorker Signature Bank. Obwohl die Kunden zurzeit noch nicht an ihr Geld kommen, seien die Einlagen den Behörden zufolge gesichert. Eine Bankenrettung wie im Jahr 2008 soll es jedoch nicht geben.
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Nach der Silicon-Valley-Bank-Pleite stürzen Aktienkurse anderer Banken.Foto: iStock
Epoch Times13. März 2023


Die US-Aufsichtsbehörden kündigten am Sonntag an, auch die New Yorker Signature Bank zu schließen. Das ist der zweite US-Banken-Crash innerhalb weniger Tage und die drittgrößte Bankenpleite in der Geschichte der USA.

Die Bank wird vorerst von der Notkreditbehörde der Fed (Federal Deposit Insurance Corporation/FDIC) zwangsverwaltet. Einer Börsennotierung vom Dezember 2022 zufolge hielt die Signature Bank mehr als 110 Milliarden Dollar an Vermögenswerten und große Anteile von Kryptowährung. Die Bank hatte zuvor geplant, ihre 17,79 Milliarden Dollar an Kryptowährung-Einlagen wegen des zunehmenden Risikos um 8 Milliarden Dollar zu reduzieren.

Die Bank hatte Kundenbüros in New York, Connecticut, Kalifornien, Nevada und North Carolina und verfügte außer dem Digital Asset Banking über acht Geschäftsbereiche, darunter auch gewerbliche Immobilien. Zu ihren Kunden unter den Kryptounternehmen gehörten der USDC-Stablecoin-Emittent Circle, die Kryptobörse Coinbase und das Geldtransfer-Netzwerk Fireblocks.

Stabilisierung des Bankensektors

Finanzministerin Janet Yellen, Notenbankchef Jerome Powell und die US-Einlagensicherung FDIC gaben gestern Abend (Ortszeit) in einer gemeinsamen Stellungnahme bekannt, alle Einleger würden vollständig geschützt und könnten ab Montag auf ihr gesamtes Geld zugreifen.

„Der Steuerzahler wird keine Verluste im Zusammenhang mit der Abwicklung der Silicon Valley Bank tragen müssen“, hieß es weiter. Eine ähnliche Ausnahmeregelung gelte auch für die Signature Bank in New York. Alle Einleger dieses Instituts würden ebenfalls entschädigt.

Nach dem Konkurs der Silicon Valley Bank (SVB) in Santa Clara, Kalifornien, am 10. März stürzten die Aktienkurse anderer Banken ab, darunter der First Republic Bank mit Sitz in Kalifornien und der PacWest Bank sowie der Western Alliance Bank mit Sitz in Arizona, wie Epoch Times berichtete.

Die Banken versuchten, ihre besorgten Kunden zu beruhigen. In einem am Freitag bei der US-Börsenaufsichtsbehörde (SEC) eingereichten Bericht erklärte die First Republic Bank, dass sie trotz der fallenden Aktienkurse weiterhin stabil und liquide sei.

Dennoch kam es am Samstag zu einer langen Schlange einer Bankfiliale in Kalifornien, über die „Daily Mail“ berichtete. Auch die Western Alliance Bank gab bekannt, dass ihre Kunden nichts zu befürchten hätten. Die Gesamteinlagen des Unternehmens seien im letzten Jahr sogar um 7,8 Milliarden US-Dollar gestiegen.

Keine Bankenrettung geplant

Allerdings betonte Yellen, es gehe um Hilfe für die Einleger, nicht um eine Rettung der Banken. Es handele sich nicht um eine Situation wie in der Finanzkrise von 2008. Yellen hatte zuvor eine staatliche Rettung der Silicon Valley Bank ausgeschlossen.

In der Finanzkrise vor einigen Jahren sei die Regierung zwar auf diese Weise eingeschritten, sagte Yellen auf eine entsprechende Frage in einem Interview mit dem Fernsehsender CBS. Sie betonte:

Das machen wir nicht noch einmal.“

Die US-Finanzministerin hat die steigenden Zinsen der Federal Reserve Bank zur Bekämpfung der Inflation für den Crash der Silicon Valley Bank verantwortlich gemacht. Viele der Vermögenswerte der SVB wie Staatsanleihen oder Wertpapiere verloren mit jeder Zinserhöhung an Wert. Gleichzeitig zogen die Start-up-Kunden der Bank zunehmend Mittel ab.

US-Präsident will Verantwortliche zur Rechenschaft ziehen

Der US-Präsident Joe Biden betonte, es gehe bei der nun gefundenen Lösung darum, amerikanische Arbeitnehmer und kleine Unternehmen zu schützen und das Finanzsystem sicher zu halten. „Die amerikanische Bevölkerung und amerikanische Unternehmen können darauf vertrauen, dass ihre Bankeinlagen da sind, wenn sie sie brauchen“, betonte der Demokrat in einer schriftlichen Stellungnahme, die das Weiße Haus gestern Abend (Ortszeit) veröffentlichte.

Am Montag werde er sich zum weiteren Vorgehen äußern, um ein widerstandsfähiges Bankensystem aufrechtzuerhalten und die wirtschaftliche Erholung zu schützen, kündigte Biden an. „Ich bin fest entschlossen, die Verantwortlichen für dieses Schlamassel zur Rechenschaft zu ziehen und unsere Bemühungen zur Stärkung der Aufsicht und Regulierung größerer Banken fortzusetzen.“ (nh)

(Mit Material von The Epoch Times)



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