Verbraucher müssen 2017 mehr für Strom und weniger für Gas bezahlen

Während Gas 2017 billiger wird, muss für Strom erneut mehr bezahlt werden.
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Strom wird im nächsten Jahr teurer.Foto: Frank Rumpenhorst/dpa
Epoch Times28. Dezember 2016

Der Blick ins neue Jahr beschert den deutschen Energieverbrauchern gemischte Aussichten: Während Gas billiger wird und Mietern eine Heizkostenrückzahlung winkt, muss für Strom erneut mehr bezahlt werden. Beim Gas geben die Anbieter einer Studie zufolge ihre sinkenden Beschaffungskosten inzwischen zu großen Teilen an ihre Kunden weiter – doch es gibt demnach Potenzial für noch stärkere Preissenkungen.

Die Strompreise werden nach Angaben des Vergleichsportals Verivox vom Mittwoch im Januar 2017 um ein Prozent höher liegen als ein Jahr zuvor. Für eine drei- bis vierköpfige Familie mit einem Jahresverbrauch von 4000 Kilowattstunden ergäben sich durchschnittliche Zusatzkosten von elf Euro. Allerdings legen die Preise laut Verivox in einigen Regionen sehr viel stärker zu; in Bayern, Sachsen und Hessen verlangten einige Versorger bis zu 15 Prozent mehr.

„Nachdem die Preise für Strom in den letzten drei Jahren um rund zwei Prozent rückläufig waren, kehrt sich der Trend zum Jahresbeginn 2017 wieder um“, erklärte Jan Lengerke von Verivox. Grund dafür sei vor allem die erneute Anhebung der Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Sie steigt zum Jahreswechsel um gut einen halben Cent auf 6,88 Cent pro Kilowattstunde. In einigen Regionen legen auch die Netznutzungsentgelte deutlich zu.

Dagegen halte zum Jahreswechsel „der Trend flächendeckend sinkender Gaspreise“ weiter an, erklärte Verivox. Zwischen Januar 2016 und Januar 2017 werde Gas im Durchschnitt rund sieben Prozent billiger. Eine Trendwende hin zu höheren Preisen sei „derzeit nicht zu befürchten“, erklärte Verivox.

Laut einer Studie des Hamburger Beratungsunternehmens Energycomment für die Grünen-Bundestagsfraktion sind die Beschaffungskosten für Gas in Deutschland vom ersten Halbjahr 2015 bis zum ersten Halbjahr 2016 um 30 Prozent gesunken. Die Ersparnis werde „zum großen Teil“ an die Endkunden weitergereicht, erklärte Energycomment. Dabei gebe es allerdings große regionale Unterschiede.

Die Beschaffung von Gas für einen Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden kostet demnach dieses Jahr 94 Euro weniger als 2015 – 70 Euro davon würden an die Endkunden weitergegeben. Auch im Vorjahr profitierten die Kunden demnach stark, während sie 2014 von den schon damals sinkenden Einkaufspreisen kaum etwas hatten.

Die Grünen-Politikerin Bärbel Höhn kritisierte, die stark gesunkenen Einkaufspreise seien „immer noch nicht gänzlich bei den privaten Haushalten angekommen“. Die Verbraucher könnten sich daher 2017 auf weitere Preissenkungen einstellen – „ansonsten sollte man auch einen Wechsel des Gasversorgers in Betracht ziehen“, riet Höhn. Laut Energycomment liegen die Preisunterschiede zwischen den Anbietern „nicht selten über zehn Prozent“.

Niedrigere Gaspreise tragen auch dazu bei, dass viele Mieter sich auf Heizkostenrückzahlungen freuen dürfen. „Die Heizkosten sind 2016 gesunken, 2017 muss weniger gezahlt werden“, sagte der Geschäftsführer des Deutschen Mieterbunds, Ulrich Ropertz, dem „Tagesspiegel“ (Donnerstagsausgabe). „Sollte der Vermieter 2016 seine Vorauszahlungen nicht gesenkt haben, können Mieter auch mit Rückzahlungen rechnen“. (afp)



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