Bis Jahresende: Letzte Chance auf Baukindergeld
Wer in den vergangenen Jahren mit seiner Familie plante, in die eigenen vier Wände einzuziehen, konnte vom Bund mit einem Zuschuss rechnen. Das Bundesbauministerium weist jetzt darauf hin, dass das Förderprogramm für das Baukindergeld ausläuft und Anträge nur noch bis zum 31. Dezember 2022 gestellt werden können. Bis zum Jahresende sind dafür noch rund 180 Millionen Euro verfügbar.
12.000 Euro pro Kind können Familien erhalten, die zwischen dem 1.1.2018 und dem 31.3.2021 einen notariell beglaubigten Kaufvertrag unterschrieben oder eine Baugenehmigung erhalten haben und noch bis zum Jahresende im neuen Wohneigentum einziehen beziehungsweise schon eingezogen sind.
Der Antrag dazu muss bei der staatlichen Förderbank KfW auf deren Zuschussportal gestellt werden. Der Betrag ist auf zehn Jahre verteilt, also 1.200 Euro pro Jahr und Kind und muss nicht zurückgezahlt werden.
Der ursprünglich bis Ende 2023 datierte Zuschuss endet damit also schon ein Jahr früher als geplant. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion beklagt, dass das Programm um mehr als 18 Millionen Euro gekürzt worden sei und bis zu 20.000 Familien leer ausgehen.
Der baupolitische Sprecher der Bundestagsfraktion, Jan-Marco Luczak, erklärt:
Für einige Tausend droht dieser Traum nun jäh zu zerplatzen, weil das Baukindergeld als fest eingeplanter Finanzierungsbaustein wegbricht.“
Durch den Ukrainekrieg hätten sich die Bauzeiten aufgrund unterbrochener Lieferketten enorm verlängert. Viele Bauherren würden daher ihr Bauvorhaben unverschuldet in diesem Jahr nicht mehr abschließen können und dadurch durchs Raster fallen.
Rückgang bei den Baugenehmigungen
Das Auslaufen des Baukindergeldes macht sich bei den Baugenehmigungen von Einfamilienhäusern bemerkbar: Von Januar bis September sind diese spürbar gesunken. Laut dem Statistischen Bundesamt ist gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Minus von 15,4 Prozent zu verzeichnen. Insgesamt wurden 61.000 Baugenehmigungen erteilt.
Auch bei der Schaffung von Wohnungen ist ein Abwärtstrend zu verzeichnen. Im September wurden 9,1 Prozent weniger genehmigt als im Vorjahresmonat. Die von der Bundesregierung anvisierte Schaffung von 400.000 Wohnungen pro Jahr scheint daher unrealistisch. In den ersten drei Quartalen wurden insgesamt 272.000 genehmigt.
Lediglich bei den Mehrfamilienhäusern war mit plus 3,7 Prozent (insgesamt 145.000) ein Aufwärtstrend zu verzeichnen.
Das Bundesbauministerium stellt für 2023 ein neues Programm zum Wohneigentumserwerb für Familien mit geringeren und mittleren Einkommen in Aussicht. Beim Baukindergeld hatten Hunderttausende davon Gebrauch gemacht. (mk)
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