Bundeskartellamt: Hohe Spritpreise am Morgen sind kein Grund zum Einschreiten

"Hohe Preise sind natürlich ein Ärgernis", meinte der Kartellamts-Chef. Grundsätzlich sei es "aber nicht verboten, als Anbieter den Versuch zu unternehmen, möglichst große Mengen zu höheren Preisen abzusetzen".
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Mann beim Tanken. Zum morgendlichen Berufsverkehr zwischen 6 und 8 Uhr sind die Spritpreise am höchsten.Foto: Justin Sullivan/Getty Images
Epoch Times23. November 2019

Obwohl die Spritpreise an Deutschlands Tankstellen immer zum morgendlichen Berufsverkehr ihren Tageshöchststand erreichen, sieht das Bundeskartellamt keinen Grund, einzuschreiten.

„Hohe Preise sind natürlich ein Ärgernis“, grundsätzlich sei es „aber nicht verboten, als Anbieter den Versuch zu unternehmen, möglichst große Mengen zu höheren Preisen abzusetzen“, sagte Kartellamts-Chef Andreas Mundt der „Süddeutschen Zeitung“ (Wochenendausgabe).

Nach Einführung der „Markttransparenzstelle für Kraftstoffe“, deren Ergebnisse auf vielen Spritpreis-Apps bundesweit jederzeit abrufbar sind, habe sich „die Transparenz für Verbraucher erheblich erhöht“, so Mundt. Sie könnten auf hohe Preise entsprechend reagieren.

Nach einer Marktanalyse des Automobilclubs ADAC ist der Kraftstoff an deutschen Tankstellen morgens zwischen 6 und 8 Uhr am teuersten, am günstigsten ist er zwischen 18 und 22 Uhr. Wer abends tankt, zahlt laut ADAC im Schnitt für den Liter 7,5 Cent weniger als morgens.

Mundt: Während der letzten Jahre keine wesentlichen Preisniveausteigerungen zu Ferienzeiten

Mundt wertete die von seiner Behörde vor sechs Jahren eingeführte „Markttransparenzstelle für Kraftstoffe“ als Erfolg. Mineralölunternehmen sind seither verpflichtet, alle Preisänderungen in Echtzeit zu melden. Die Ergebnisse sind in allen zugelassenen Spritspar-Apps verfügbar.

Dadurch habe es immerhin „während der letzten Jahre keine wesentlichen Preisniveausteigerungen“ zu Ferienzeiten mehr gegeben, sagte der Kartellamts-Chef. Allerdings lägen die Preise an Autobahntankstellen noch immer „meist weit über dem Durchschnitt“.

Der Pressesprecher von BP/Aral, Detlef Brandenburg, sagte der „Süddeutschen Zeitung“, an Aral-Tankstellen würden die Preistafeln im Schnitt pro Tag 15 bis 20 mal verändert. Dies werde durch zehn Mitarbeiter der sogenannten Pricing-Abteilung des Konzerns von der Verwaltung in Bochum aus gesteuert. (dts)



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