Bundesregierung will mehr armen Haushalten beim Energiesparen helfen
Die Bundesregierung will vor dem Hintergrund stark steigender Preise mehr armen Haushalten beim Energiesparen helfen. Das Programm „Stromspar-Check“ werde in diesem Jahr ausgebaut, erklärte das Bundeswirtschaftsministerium am Freitag. In Wohnvierteln, in denen viele Geringverdiener leben, sollen demnach „temporäre Beratungsstandorte“ eingerichtet werden. Bisher sind speziell geschulte Stromspar-Beraterinnen und -Berater in 150 Städten und Landkreisen aktiv.
„Die steigenden Kosten für Strom und Gas treffen Arbeitslose, Geringverdienende und ältere Menschen mit kleiner Rente besonders hart“, erklärte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). „Sie mussten schon vor der Energiepreiskrise rund zehn Prozent ihres Einkommens für Energiekosten aufwenden. Umso wichtiger ist schnelle und nachhaltige Hilfe“, wie sie das kostenlose Beratungsangebot des „Stromspar-Checks“ biete.
Das vom Ministerium geförderte Programm richtet sich insbesondere an Menschen mit niedrigen Einkommen, etwa Hartz-IV-Empfänger, Geringverdienende und Menschen mit kleinen Renten. Sie können sich in ihrem Zuhause zu konkreten Energiespar-Möglichkeiten beraten lassen und bekommen beispielsweise energiesparende LED-Lampen, wassersparende Duschköpfe oder schaltbare Steckerleisten ausgehändigt.
Für die Teilnehmenden ist das Programm kostenlos. Sie können auch Zuschüsse bekommen, um alte Kühlschränke oder Gefriertruhen mit hohem Stromverbrauch gegen moderne Geräte auszutauschen.
Ab jetzt bis März 2023 soll es nach dem Willen des Ministeriums rund 30.000 Vor-Ort-Beratungen geben. Haushalte, die keinen Standort des Programms in ihrer Nähe haben, können sich online oder am Telefon beraten lassen.
Seit 2008 haben laut dem Wirtschaftsministerium mehr als eine Million Menschen das Angebot des „Stromspar-Checks“ in Anspruch genommen. Der durchschnittliche Haushalt spare dadurch jährlich bis zu 20 Prozent seiner Energiekosten und verringere den CO2-Austoß um 420 Kilogramm. Das bis vor Kurzem vom Bundesumweltministerium geförderte Programm wird vom Deutschen Caritasverband und dem Bundesverband der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands getragen. (afp/red)
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