Finanztest: Kfz-Versicherungen vergleichen und Geld sparen

Ist Ihre KFZ-Versicherung schon wieder gestiegen? Ein Wechsel der KFZ-Versicherung könnte sich laut Finanztest für manche Verbraucher lohnen. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie die Kosten senken können.
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Ein Wechsel der KFZ-Versicherung zum Jahresende könnte vorteilhaft sein. Aber die Kündigungsfrist muss beachtet werden. Das Online-Vergleichsportal von Stiftung Warentest soll umfassend und neutral sein.Foto: iStock
Epoch Times3. November 2019

Wer bei der Kfz-Versicherung nächstes Jahr Geld sparen will, kann in der Regel bis Ende November wechseln. Dann enden die meisten Kündigungsfristen. Finanztest hat kürzlich verschiedene KFZ-Policen verglichen. Ergebnis: Es soll große Unterschiede bei Jahresbeträgen geben. Teure Policen kosten doppelt so viel wie günstige.

Die Testsieger

Abhängig von der Altersklasse der Testpersonen gab es folgende Testsieger, die weit besser als der Durchschnitt bewertet wurden:

  • Haftpflichtversicherung mit Teilkasko: DA Deutsche Allgemeine, EuropaGo, Friday, HUK24 und Verti.
  • Haftpflichtversicherung mit Vollkasko: CosmosDirekt, DA Deutsche Allgemeine, Friday, HDI, HUK24 und Verti.

Finanztest hat die Modellberechnungen anhand von 150 Tarifen für KFZ-Haftpflicht und Kasko von 68 Versicherern für Altersgruppen mit 20, 40 und 70 Jahren getestet. Eine Übersicht aller untersuchten Tarife gibt es hier.

Überproportionale Erhöhung des Gewinns

Steigende Beiträge zum Jahresende seien keine Seltenheit. Denn Kosten für Ersatzteile und Reparaturen sind gestiegen.

Aber Versicherer würden ihren Gewinn auch „überproportional“ steigern. Laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft zeige dies die „Schaden-Kosten-Quote“. Im Jahr 2018 seien nach Abzug von 96 Prozent Kosten 4 Prozent „übrig“ geblieben.

Auf notwendige Versicherungsbestandteile nicht verzichten

Finanztest empfiehlt die einzelnen Vertragsbestandteile zu überprüfen, um Einsparungspotenzial zu finden. Aber folgende Bestandteile sollten versichert bleiben:

  • Haftung bei grober Fahrlässigkeit (bei Rot über die Ampel fahren oder Handy am Steuer)
  • Deckungssumme der KFZ-Haftpflicht mindestens 100 Millionen
  • Folgeschäden infolge Marderbissen
  • Alle Tierunfälle (nicht nur Wildunfälle)
  • Erweiterter Schutz für Mietwagen im Ausland.

Kosten reduzieren: Viele kleine „Stellschrauben“

Weiter hat Finanztest einen Katalog von „Stellschrauben“ zusammengestellt, die die Kosten reduzieren können, unter anderem:

  • Kasko: Optimal sei eine Selbstbeteiligung von 150 Euro bei Teilkasko und 300 Euro bei Vollkasko. Bei sehr alten Autos, die ohnehin nicht mehr viel wert sind, kann unter Umständen eine Haftpflicht reichen. Vollkasko kostet rund 231 Euro mehr pro Jahr.
  • Zahlungsweise: Eine jährliche Zahlung bringe gegenüber einer kürzeren Zahlungsweise eine Ersparnis von 5 bis 10 Prozent.
  • Kilometerstand: Verbraucher sollten prüfen, ob gegenüber der Versicherung eine zu hohe Kilometerzahl angegeben wurde. Das könne bei einer Verminderung von 20.000 Kilometer auf 15.000 Kilometer zu Einsparungen von 10 bis 25 Prozent führen.
  • Weiter geben einige Versicherungen Rabatt bei Werkstattbindung, Stellplätzen und für Beschäftigte im öffentlichen Dienst.

Bei Wechsel: Am besten individueller Online-Preisvergleich

Bei einem beabsichtigen Wechsel empfiehlt Finanztest einen individuellen Online-Preisvergleich zu machen. Die ermittelten Testsieger könnten im Einzelfall die teuersten sein, da es eben nur Modellrechnungen seien.

Im Online-Preisvergleich von Finanztest würden 150 Tarife angeboten. Das Besonders ist, dass Finanztest im Gegensatz zu anderen Portalen keine Provisionen von Versicherern bekommt. Zudem würden andere Portale nicht unbedingt die günstigsten Anbieter enthalten.

Die Kosten für einen Zugang bei Finanztest betragen 7,50 Euro. Der Zugang gilt für ein Jahr, kann also im kommenden Jahr ebenfalls noch genutzt werden.

Kündigung: ‚Wann‘ und ‚wie‘

Reguläre Kündigungsfrist für Autoversicherungen sei in der Regel der 30.11. Da der 30.11. diesmal ein Samstag ist, sollte die Kündigung vorsorglich früher eingereicht werden. Die Kündigung sollte Angaben enthalten zu Name, Adresse, KFZ-Zeichen und Vertragsnummer.

Keinesfalls sollte man auf jährliche Rechnungen der Versicherung warten. Mitunter würden diese erst nach dem 30.11. verschickt. Finanztest rät, vorsorglich zu kündigen und den Preisvergleich bei Rechnungszugang nachzuholen. Bei einer unvorteilhaften Kündigung bliebe noch die Kündigungsrücknahme oder die Beantragung einer neuen Mitgliedschaft. Als Neukunde gäbe es gegebenenfalls sogar noch einen Preisnachlass.

Wenn der Vertrag unterjährig endet, helfe beim Kündigungstermin ein Blick in den Vertrag.

Gut zu wissen: Wenn man die Frist verpasst hat

Frist verpasst. Und nun? Unter Umständen könne noch ein Sonderkündigungsrecht in Betracht kommen. Das kann man immer dann geltend machen, wenn Gebühren unzulässig erhöht wurden.

Das Vergleichsportal Check24 warnte in diesem Zusammenhang kürzlich vor „versteckten“ Erhöhungen, die ebenfalls eine Sonderkündigung rechtfertigen: Demnach senken manche Anbieter die Beiträge zum Jahreswechsel nicht so deutlich, wie es die Schadenfreiheitsklasse unfallfreier Fahrer eigentlich vorsehe. (bm mit Material von AFP)



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