Wie der Bitcoin funktioniert

Vor zehn Jahren wurde die Idee zum Bitcoin geboren: Hier ein Überblick.
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Transaktionen mit Kryptowährungen wie dem Bitcoin seien langsam und teuer, sagt die BIZ.Foto: Jens Kalaene/dpa
Epoch Times31. Oktober 2018

Vor zehn Jahren, kurz nach dem Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers und dem Beginn der Finanzkrise, wurde die Idee zum Bitcoin geboren:

Was ist Bitcoin?

Der Bitcoin wurde in einem am 31. Oktober 2008 unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto veröffentlichten Papier erstmals skizziert. Dahinter steckt die Idee einer Währung, die unabhängig von Staaten, Zentralbanken und der Geldpolitik existiert. Anders als klassische Währungen werden digitale Zahlungsmittel nicht von einer zentralen Stelle kontrolliert, auch Buchungen müssen nicht von einer zentralen Stelle bestätigt werden.

Damit trotzdem klar ist, wer an wen einen Bitcoin überwiesen hat, führt vereinfacht gesagt die gesamte Nutzergemeinschaft des Digitalgeldsystems ein gigantisches Kontenbuch, das alle jemals getätigten Transaktionen enthält und dem neue Buchungen hinzugefügt werden. In dieser dezentralen Datenbank, der sogenannten Blockchain, werden die Daten kryptografisch verschlüsselt, deshalb ist auch der Begriff Kryptowährung verbreitet.

Für diesen Prozess wiederum ist ein immer größer werdender Rechenaufwand nötig. Hier kommen auch private Computernutzer ins Spiel. Denn wer sich an den komplexen und energieintensiven Rechenprozessen beteiligt, wird dafür entlohnt – in Anteilen an der digitalen Währung. Auf diese Art entstehen neue „Münzen“. Der Prozess wird deshalb als „Mining“ (Schürfen) bezeichnet. Maximal 21 Millionen Bitcoins können erschaffen werden, mehr als drei Viertel davon gibt es bereits.

Wie kommen Nutzer an das digitale Geld?

Alle Bitcoin-Zahlungen und Transaktionen erfolgen via Internet. Bitcoins können per „Mining“ hergestellt, gekauft und verkauft, also in reale Währungen umgetauscht werden. Das Bitcoin-Schürfen wird allerdings inzwischen weitgehend von professionellen Akteuren bestimmt, die dafür – möglichst in Ländern mit geringen Stromkosten – spezielle Hardware einsetzen. Für Privatnutzer lohnt sich das „Mining“ beim Bitcoin kaum noch.

Welche Kritik gibt es?

Befürworter argumentieren, dass Kryptowährungen gerade auch in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit attraktiv sein können. Kritiker sehen hingegen vor allem den Bitcoin immer weniger als Zahlungsmittel, sondern zunehmend als Spekulationsobjekt. Mit der Einführung von Bitcoin-Terminkontrakten, sogenannten Futures, sind nun auch Wetten auf eine künftige Kursentwicklung möglich. Einige Analysten warnen deshalb, dies öffne professionellen Anlegern die Tür, auf fallende Kurse zu wetten. Darin steckten Risiken für das gesamte Finanzsystem. (afp)



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