Wieder „nicht investierbar“: China-Aktien brechen an Hongkonger Börse ein

Nachdem Xi Jinpings Leute auf dem Parteitag der KPC in alle 24 Politbüro-Positionen „gewählt“ wurden, reagierte die Hongkonger Börse empfindlich.
Börse
Symbolbild.Foto: AFP / Getty Images
Von 27. Oktober 2022


Auf dem Parteitag der Kommunistischen Partei (16.-22. Oktober) baute Chinas „Führer“ Xi Jinping kürzlich seine Macht weiter aus. Nicht nur der siebenköpfige Ständige Ausschuss des Politbüros, sondern auch das gesamte 24-köpfige Politbüro wurde mit seinen Gefolgsleuten besetzt. Xi Jinpings Fokus auf eine ideologische Ausrichtung wird deutlich. Viele vermuten, auf Kosten der Wirtschaft Chinas. Die Börse in Hongkong reagierte prompt.

Noch am Sonntag (23. Oktober) schickten dem Bericht nach Analysten von Goldman Sachs eine Kundenmitteilung heraus. Man verwies auf den Mangel an anerkannten marktorientierten Wirtschaftsreformern an der Spitze der Kommunistischen Partei. Dies bedeute, dass die Risikoprämie für chinesische Offshore-Aktien „in naher Zukunft wahrscheinlich hoch bleiben wird“.

Hongkong-Börse reagiert

Nach Bekanntgabe der Zusammensetzung des neuen Politbüros der KPC reagierte die Börse in Hongkong empfindlich. Die chinesischsprachige Epoch Times berichtet von abstürzenden Aktien und einem geschwächten Yuan.

Am Montag (24. Oktober) fiel der Hongkonger Hang-Seng-Index um 6,4 Prozent. Das war der größte Tagesverlust seit der weltweiten Finanzkrise 2008. Auch der Hang-Seng-Technology-Index der 30 größten, in Hongkong gelisteten Tech-Unternehmen stürzte ab – um 9,7 Prozent.

Am Montag verkauften ausländische Investoren „eine Rekordsumme“ chinesischer Aktien. Einem Bericht von „Bloomberg“ zufolge gingen 17,9 Milliarden Yuan (2,5 Milliarden US-Dollar) über die Hongkonger Börse. Xi Jinpings Machtkonsolidierung werde als großes Risiko angesehen.

Selbst im chinesischen Inlandsmarkt, streng kontrolliert von der KPC, fielen der Shanghai Composite Index und der Shenzhen Component Index jeweils um etwa zwei Prozent.

Offshore-Yuan fällt auf 2010-Wert

Der Offshore-Renminbi kratzte an der Marke von 7,30 zum US-Dollar. Er fiel um 781 Punkte oder 1,08 Prozent auf 7,3080, den niedrigsten Stand seit Beginn des Handels des Offshore-Renminbi im August 2010. Gegenüber dem Hongkong-Dollar verzeichnete er ebenfalls ein Tiefstwert von 93,08 Yuan pro 100 Hongkong-Dollar. Der niedrigste Wert, der zuvor je gesehen wurde, war 93,12 RMB.

Der Onshore-Yuan fiel ebenfalls, nachdem die People’s Bank of China den Mittelpunkt auf den niedrigsten Stand seit dem 1. Juni 2020 festgesetzt hatte.

China-Aktien wieder „nicht investierbar“

Auch in den USA notierte chinesische Aktien fielen stark. Chinas Golden Dragon Index stürzte einem CNBC-Bericht zufolge am Montag um 14,5 Prozent ab und erreichte den niedrigsten Stand seit 2009. Tech-Gigant Alibaba erreichte ein neues 52-Wochen-Tief und fiel schließlich um mehr als zwölf Prozent. Tencent Music Entertainment fiel letztlich um fünf Prozent – nachdem zwischenzeitlich ein Minus von bis zu 18 Prozent zu beobachten war.

Die Gruppenkauf-E-Commerce-Plattform Pinduoduo brach zwischenzeitlich um bis zu 34 Prozent ein und verlor letztlich 24,6 Prozent. Mark Schilsky, Bernstein-Sales-Trader, fasst es am Montag laut CNBC in einer Mitteilung so zusammen: „Aktien aus der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt sind wieder ‚nicht investierbar‘.“



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion