Ziemlich beste Chancen: Was macht Seltene Erden und Technologiemetalle so wertvoll?
Das Periodensystem ist ein faszinierendes Ordnungssystem, das die Natur den Elementen gegeben hat. Der russische Chemiker Dimitri Mendelejew und der deutsche Chemiker Lothar Meyer haben dies unabhängig voneinander fast zeitgleich im Jahr 1869 erkannt. 2019 jährte sich die Entdeckung des Periodensystems zum 150. Mal.
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen und die UNESCO haben das Jahr 2019 daher zum International Year of the Periodic Table of Chemical Elements, zum Internationalen Jahr des Periodensystems ausgerufen.
Warum sind Technologiemetalle so wertvoll?
Das weltweite Wohlstands- und Bevölkerungswachstum macht die erfassten Rohstoffe (Technologiemetalle/Seltene Erden/Strategische Metalle) zu einem knappen Gut. Inzwischen ist Ressourcenknappheit der zweithäufigste Kriegsgrund. Und die Liste der kritischen Rohstoffe wird immer länger. Die Welt spricht von Rohstoffkritikalität.
Entscheidend dabei sind Reichweite und Ressource. Die statische Reichweite ist definiert durch das Verhältnis der Weltreserven zum Weltjahresverbrauch einer Ressource und wird in Jahren angegeben. Sie beschreibt den Zeitraum, wie lang eine Ressource beim aktuellen Verbrauch bis zur totalen Erschöpfung noch abgebaut werden kann. Dieses Verhältnis treibt vielen Politikern und Unternehmern in den Industrienationen den Schweiß auf die Stirn.
Technologiemetalle werden vor allem in Wachstumstechnologien verwendet und haben in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Keine Hochtechnologie kommt ohne Technologiemetalle und Seltene Erden aus. Ohne sie funktionieren keine Smartphones, kein Laptop, keine Energiesparlampe, kein Hybridfahrzeug, kein Touchscreen, kein Glasfaserkabel, keine Batterie, keine Smart-TVs, keine KI und vieles mehr.
Ohne sie gäbe es weder Solaranlagen, LED-Beleuchtung, Flachbildschirme noch GPS. Technologiemetalle sind unverzichtbar für Lasertechnologie, Flugzeuge, Windkraftenergie und viele lebensnotwendige medizinische Anwendungen für Diagnose und Therapie.
Seltene Rohstoffe sind unabdingbar, um dem Klimawandel zu begegnen. Dabei stellt die Rohstoffgruppe der Seltenen Erden einen der wichtigsten Bausteine für die Energiewende dar. Die Metalle haben eine ähnliche Rolle wie Gewürze in der Küche – sie werden unweigerlich benötigt!
China hat den Markt der Seltenen Erden in der Hand
Experten erwarten durch den technischen Fortschritt eine extreme Zunahme des Bedarfs in den nächsten Jahren. Diese Zunahme wird so stark ausfallen, dass man bereits jetzt von Versorgungsengpässen ausgeht. In zwei bis drei Dekaden spätestens wird die ausreichende Versorgung insbesondere mit Indium, Gallium und Neodym nicht mehr gewährleistet sein.
Die raren Rohstoffe gehen uns aber noch aus einem anderen Grund aus: Hauptlieferant China verknappt das Angebot. Das Riesenreich produziert 97 Prozent der gesamten Seltenen Erden und etwa 50 bis 60 Prozent der Technologiemetalle wie Indium und Gallium. Damit verfügt China über eine enorme Marktmacht. Bereits mehrfach intervenierte das Land und drosselte bei Seltenen Erden die Exporte.
Ab dem 1. August dieses Jahres hat China den Export von Gallium und Germanium strenger kontrolliert. Das geht aus einer Pressemeldung des chinesischen Handelsministeriums hervor. Beide Technologiemetalle sind bedeutende Ausgangsstoffe zur Herstellung von Halbleitern, Solarzellen, LEDs sowie Glasfaserkabeln.
Auf das Land entfällt nach Angaben des U.S. Geological Survey der größte Teil der weltweiten Gallium- und Germaniumproduktion. Es ist nicht das erste Mal, dass der Rohstoffgigant China mit Industriemetallen pokert und seine Macht austestet.
Preisentwicklung nicht wie vermutet
Überraschend für viele Marktbeobachter kam der historische Preissturz bei den Seltenen Erden seit Anfang 2022. Normalerweise wäre zu erwarten, dass die hohe Nachfrage die Preise weiter steigen lässt. Dafür würde auch sprechen, dass China seine Exporte in den vergangenen Monaten sogar verringert hat und damit das Angebot insgesamt.
Allerdings spielen bei der Preisbildung neben dem industriellen Bedarf und den Exportquoten weitere Faktoren eine Rolle. Einige davon sind in China selbst zu suchen, beispielsweise ging die Binnennachfrage nach Rohstoffen wie Seltene Erden zurück. Auch das Vakuum nach der Covid-Phase und den damit verbundenen Lieferengpässen ist inzwischen aufgelöst. Ein Preisverfall von dreißig und mehr Prozent war zu verzeichnen.
Eine Konsolidierung im Markt zeichnet sich ab und wird dauerhaft Impulse für eine Preiskorrektur nach oben geben. Der günstige Einstieg für Investoren ist da! Für die strategische Diversifikation bietet sich eine besondere Chance.
Viele institutionelle Investoren haben diese Anlageklasse bereits ins Portfolio aufgenommen. Auch die deutsche Bundesregierung will die Zukunft der heimischen Wirtschaft durch die Gründung eines Rohstofffonds absichern, berichtete die Nachrichtenagentur „Bloomberg“. Der milliardenschwere Fonds könnte helfen, langfristig den Zugang zu Rohstoffen zu ermöglichen, deren Gewinnung und Verarbeitung maßgeblich von ausländischen Unternehmen kontrolliert werden.
Keine Zinsen, aber weniger Risiko
Rohstoffe stellen eine eigene Anlageklasse dar. Hintergrund dieser Bewertung ist der Umstand, dass Rohstoffen nicht wie Kapitalanlagen durch eine Barwertberechnung oder unter Zuhilfenahme des CAPM (Kapitalgutpreismodells bzw. Capital Asset Pricing Model) ein Wert zugerechnet werden kann.
Rohstoffe sind zwar anlagefähige Güter, sie erzeugen aber keine regelmäßigen Dividenden, Zinszahlungen oder sonstige Zahlungsströme. Ihr Preis richtet sich nach Angebot und Nachfrage und für eine Bewertung einer Position in der Zukunft kann der Preis nicht einfach aufgezinst werden. Terminpreise werden durch Schätzung des zukünftigen Angebots und der Nachfrage ermittelt.
Eine Reihe von interessanten empirischen Fakten sprechen für die Anlageklasse der Rohstoffe. Ein Hauptargument für ein Engagement in Rohstoffe ist der Diversifikationsvorteil. Gegenüber Anleihen und Aktien weisen sie Korrelationen nahe null oder sogar negative auf. Durch die Aufnahme ins Portfolio kann ein Investor also bei sinkenden Aktienkursen von steigenden Rohstoffwerten profitieren und so sein Risiko verringern. Ein weiterer fundamentaler Vorteil liegt in der positiven Korrelation einiger Rohstoffe zur Inflationsrate und zur Veränderung der Inflationsrate.
Rohstoffinvestments werden meistens über Terminkontrakte realisiert, dies gilt auch für ETFs auf Rohstoffe. Die Wurzeln der modernen Rohstoffmärkte liegen in den USA. Dort war das Chicago Board of Trade (CBOT) die erste Rohstoffbörse, die im Jahr 1848 in Chicago aufgrund der günstigen Lage am Südwestufer des Michigansees gegründet wurde. Der erste dokumentierte gehandelte Kontrakt war übrigens ein Forwardkontrakt über 3.000 Scheffel Mais.
Heute ist das CBOT die größte Rohstoffwarenterminbörse der Welt und vor allem im Bereich des land- und viehwirtschaftlichen Futurehandels absolut führend.
Renditen im dreistelligen Bereich
Eine aktienbasierte Investition in Rohstoffe ist die gängige Vorgehensweise. Die Investition wird in Rohstoffunternehmen (beispielsweise Minenunternehmen) oder Unternehmen, welche die Grundverarbeitung von Rohstoffen übernehmen, vorgenommen. Dabei handelt es sich aber nicht um ein klassisches Rohstoffinvestment, sondern man spekuliert darauf, dass Unternehmen von einem möglichen Anstieg der zugrundeliegenden Rohstoffpreise profitieren. Dies kann aber mehr oder weniger der Fall sein und natürlich spielt bei Unternehmen auch immer die Wettbewerbssituation eine große Rolle.
Heute ist bei wenigen Anbietern sogar der Kauf mit physischem Besitz und Einlagerung möglich. Echtes Eigentum statt Papierversprechen. Das ist mit einem Lagerungskonzept in Zollfreilagern möglich.
Dort ist der Erwerb zusätzlich mehrwertsteuerfrei. Portfoliofunktionalität heißt dabei das Zauberwort. So kann der Käufer im Rahmen eines Konzeptes seine Strategie mit Edelmetallkäufen verbinden, Fungibilität durch Allokationsveränderung mit regelmäßiger Liquidität schaffen und dem Marktgeschehen und den Marktentwicklungen anpassen.
Knappheit ist ein guter Nährboden für Rendite. Hier bietet sich aktuell eine besondere Marktchance. Strategische Investoren im institutionellen und privaten Bereich nutzen die Versäumnisse der Politik – sie sind das Rohstofflager und Lieferant für die Wirtschaft. Bei Störungen der Lieferketten, kriegerischen Auseinandersetzungen, Pandemien und technologischen Neuentwicklungen und Entdeckungen haben sie in der Vergangenheit sogar Renditen im dreistelligen Bereich p. a. verdienen können.
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