24-Stunden-Kitas: Massiver Ausbau der Betreuung in den Abend- und Nachtstunden
Einem Bericht der Freien Presse zufolge will Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) die Betreuungsangebote für die Abend- und Nachtstunden in Kitas massiv ausbauen. Teil des Vorhabens sollen 24-Stunden-Kitas sein.
In Kürze soll ein Förderprogramm für den Zeitraum 2016 bis 2018 mit bis zu 100 Millionen Euro gestartet werden. Das Geld stammt laut der Zeitung aus Investitionsmitteln des Bundes. Ab Herbst sollen Kita-Träger ihren Förderbedarf beim Bund anmelden können.
Das bedeutet, Kinder können in den Kitas übernachten und werden rund um die Uhr – nicht von ihren Eltern, sondern schlecht bezahlten Erziehern – betreut. Das Familienleben wird vollkommen der Arbeit unterworfen, Chefs könnten mit dieser Begründung auch Nachtdienste von denen einfordern, die bisher auf Grund ihrer Kinder keine leisten.
Für Eltern, die Schichtdienst arbeiten, ist diese Möglichkeit sicherlich nützlich. Den Plänen zufolge geht es um Angebote zu anderen Zeiten, den sogeannten "Randzeiten".
Bisherige Erfahrungen sprechen dagegen
Es gibt in Deutschland einige Kitas, die bereits dieses Modell testen oder getestet haben. So schrieb der Tagesspiegel vor einem Monat:
„Es hat sich nicht gerechnet“, sagt Regine Schallenberg-Diekmann, pädagogische Geschäftsführerin beim Träger Ina-Kindergärten, der von 2008 bis 2011 eine Rund-um-die-Uhr-Kita an der Charité betrieb.
Zunächst sei die Kita als Modellprojekt von der Robert-Bosch-Stiftung unterstützt worden, doch nachdem diese Gelder ausliefen, habe man nur noch ein Jahr durchhalten können. „Da gibt es noch große Berührungsängste. Das Kind in der Kita übernachten zu lassen, war für die meisten nur eine Notlösung.“
Und 2014 gab es eine Diskussion in Essen und Wattenscheid:
„Leser Matthias Hesse: denkt auch an die Erzieher, die bei einer 24-Stunden-Betreuung nachts arbeiten müssen: „Gute Idee, aber dann bitte auch für die Erzieher im Nachtdienst angemessene Löhne! Sind eh alle unterbezahlt und unterbesetzt!“ (ks)
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