Beeinflussung mittels Angst während der Corona-Pandemie

Die Angst vor einer Infektion und einer Pandemie ist eine natürliche und menschliche Reaktion. Krisen kommen und gehen, aber unsere Psychologie bleibt. Wie wurden verhaltenspsychologische Techniken genutzt und was treibt uns dazu, Dinge zu tun? Diese Fragen bewegten die Journalistin und Schriftstellerin Laura Dodsworth zu ihrem neuen Buch.
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„Die Angst vor einer Infektion und einer Pandemie ist eine natürliche menschliche Reaktion. Sie wurde jedoch durch den Umgang der Regierung mit der Situation zu weit getrieben“, meint die Filmemacherin Laura Dodsworth.Foto: iStock
Epoch Times16. April 2022

Viele Regierungen auf der Welt lassen sich von Verhaltenspsychologen und -wissenschaftlern beraten. Das Ziel ist, die menschliche Psychologie zu nutzen, um die Menschen subtil dazu zu bringen, die „richtigen“ Entscheidungen zu treffen, meinte die Schriftstellerin Laura Dodsworth.

In einem Interview mit der Epoch Times in der Sendung „American Thought Leaders“ vom 19. März sprach sie über ihr Buch „A State of Fear: How the UK Government Weaponised Fear During the COVID-19 Pandemic“ (zu Deutsch etwa: „Staat der Angst: Wie die britische Regierung Angst während der COVID-19-Pandemie als Waffe einsetzte“).

Ihr Fazit: In den letzten zwei Jahren verwendeten Regierungen überall auf der Welt verschiedene Methoden, um die Öffentlichkeit zu lenken.

Frau Laura Dodsworth, vor fast einem Jahr veröffentlichten Sie Ihr Buch „A State of Fear“, in dem Sie beschrieben, wie die britische Regierung Angst einsetzte, um die Bevölkerung zu steuern. Erzählen Sie mir ein wenig darüber.

Mein Verleger ermutigte mich, dieses Buch über die Anwendung von Verhaltenswissenschaften während der Pandemie zu schreiben. Die Hypothese des Buches lautete: Die britische Regierung machte Angst zu einer Waffe, auch wenn das angeblich in unserem besten Interesse gewesen sein soll.

Nehmen wir die Lockdowns als Beispiel: Sie waren eine sehr außergewöhnliche Maßnahme; sie machten mir Angst. Sie waren hart, autoritär und beispiellos. Man konnte die Angst in der Luft riechen. Das machte mir Angst vor dem Autoritarismus. 

Im Mai 2020 wurden schließlich einige Protokolle veröffentlicht, die einen wirklich außergewöhnlichen Einblick in die Entscheidungsfindung innerhalb der [britischen] Regierung gewährten. Das waren die Protokolle einer Sitzung der „Scientific Pandemic Insights Group on Behaviours“ (SPI-B) – [einer wissenschaftlichen Beratergruppe für Notfälle in Sachen Psychologie und Verhaltenswissenschaften]. In diesem Dokument heißt es, dass sich die Menschen möglicherweise nicht an die Abriegelungsregeln halten würden, weil sie um das geringe Risiko für ihre Bevölkerungsgruppe wissen. Deshalb müsse das Gefühl der wahrgenommenen Bedrohung erhöht werden. 

Diese Psychologen und Verhaltenswissenschaftler meinten im Wesentlichen, dass die Menschen Angst haben müssten, um sich an die Lockdowns zu halten. Das motivierte mich, zu recherchieren, wie Angst als Waffe eingesetzt wurde.

Jemand traf Entscheidungen gewissermaßen hinter den Kulissen, angeblich in unserem Interesse. Warum wird das nicht transparent gemacht?

Nudge und Verhaltenswissenschaft sind zu einem festen Bestandteil der Regierungsarbeit geworden, und zwar überall auf der Welt. Die Verhaltenswissenschaft ist nämlich eine Möglichkeit, Gesetze und Debatten zu umgehen.

Es ist ein Weg, die Menschen dazu zu bringen, vorbildliche Bürger zu sein. Das gilt für alle Bereiche: von der Reduzierung des Tabakkonsums und der Fettleibigkeit bis hin zum umweltbewussten Verhalten und den Lockdowns. Das ist eine Methode, die die Regierung jetzt ganz natürlich einsetzt.

Können Sie erklären, was Nudge (englisch für anstupsen) ist?

Bei Nudge geht es um eine Entscheidungsarchitektur, bei der man jemanden zu einer anderen Form des Verhaltens bewegt. Im Wesentlichen ist die Prämisse dabei, dass Menschen keine rationalen Entscheidungen treffen. Man versucht zu verstehen, wie sich Menschen verhalten und nutzt diese Mechanismen aus, um Menschen zu ermutigen, die „richtigen“ Entscheidungen zu treffen.

Genau hier wird es brenzlich, denn die politischen Entscheidungsträger und die sie beratenden Verhaltensforscher entscheiden, was ein vorbildlicher Bürger sei. Sie entscheiden, was es heißt, gut zu sein und „stupsen“ einen an. 

Nudges sind unterbewusst. Sie wirken unterhalb der Bewusstseinsebene. Ein Beispiel dafür wäre: Nehmen wir an, die Regierung möchte uns ermutigen, mehr Obst und Gemüse zu essen, weil sie glaubt, dass das besser für uns wäre. Sie könnte Obst und Gemüse sehr billig machen und zuckerhaltige Waren stark besteuern. Aber ein Nudge wäre, Obst im Supermarkt auf Augenhöhe anzubieten. Das ist etwas subtiler und Teil der Verhaltenspsychologie und -wissenschaft.

Nudge wird als Oberbegriff für alle Arten der Verhaltenspsychologie verwendet, aber das ist nicht unbedingt richtig. Innerhalb der Nudge-Verhaltenspsychologie gibt es verschiedene Stimuli wie beispielsweise Angst. Zu den anderen eklatanten Formen der Verhaltenspsychologie, die ausgenutzt wurden, um die Menschen während der Pandemie dazu zu bringen, das Richtige zu tun, gehört das öffentliche Anprangern. 

Man gab den Menschen das Gefühl, sie sollten sich schämen, sie wurden zu Sündenböcken gemacht und ausgesondert. Man nutzte auch soziale Normen, um die Menschen zu kollektivem Verhalten und Gruppendenken zu ermutigen und sich wie eine Herde zu verhalten.

In Ihrem Buch vergleichen Sie das mit einem riesigen Milgram-Experiment. Könnten Sie kurz erklären, was das ist?

Stanley Milgram war ein Psychologe, der einen Test durchführte, bei dem es darum ging, wie gehorsam Menschen gegenüber einer Autorität sind. Dabei forderten Psychologen, die wie Laboranten gekleidet waren, Menschen auf, einer anderen Person einen Stromschlag zu versetzen, wenn diese Person bei einem Test einen Fehler machte. Der Stromschlag wurde nach und nach immer schmerzhafter und zum Schluss sogar lebensbedrohlich.

Das Experiment zeigte, dass die meisten Menschen anderen einen Stromschlag verpassen, wenn sie dazu aufgefordert werden. Das Buch heißt „Milgram-Experiment“. Es ist sehr gut und man sollte es lesen. 

Ich glaube nicht, dass die Regierung oder SPI-B oder die Nudge-Abteilung bewusst ein Milgram-Experiment durchführte. Es fühlte sich nur so an, weil wir sahen, wie weit die Menschen gehen, um einer Autorität zu gehorchen, ohne unbedingt die ethischen Aspekte dahinter zu hinterfragen.

Zu Beginn der Pandemie gab es Videos aus China, in denen Menschen mit Corona einfach tot umfielen. Ungefähr im Februar war die Angst allgegenwärtig. Vor allem die sozialen Medien wurden als Waffe eingesetzt, um unsere Aufmerksamkeit zu gewinnen und all diese Informationen in uns aufzunehmen. War die Kraft dahinter so stark, dass man die Angst nicht mehr abstellen konnte?

Das ist reine Spekulation meinerseits, ich glaube jedoch, dass die Welt in Panik geraten war. Die ursprünglichen Videos aus China sind wirklich interessant. Waren sie eine Art psychologische Kriegsführung oder ein Scherz? Ich weiß nicht, was sie waren, aber sie waren nicht echt.

Wir haben gesehen, wie Corona im Rest der Welt aussieht. Wir wissen, dass die Menschen nicht einfach in einer Bank stehen und plötzlich umfallen und dann sofort von Menschen in weißen Schutzanzügen umringt werden. So sieht Corona nicht aus, aber das war das Bild, das aus China kam. Und es gab mehrere Videos.

Sie wurden geteilt und weiterverbreitet. Die Panik breitete sich auf vielfältige Weise aus. Dann wurde es schwierig, sie zu stoppen. Hier in Großbritannien war der ursprüngliche Plan, dass wir ältere Menschen isolieren. Es handelte sich dabei um eine Form des gezielten Schutzes. Die Verwendung des Begriffs „Herdenimmunität“ schlug jedoch hier in Großbritannien bei den Menschen hohe Wellen und rief die britischen Medien auf den Plan.

Die Menschen drehten deswegen durch. Das Wort „Herde“ erweckt die Vorstellung von Tieren, die geschlachtet werden, es ist entmenschlichend. Sie mochten den Gedanken nicht, dass sie einfach zum Wohle der Allgemeinheit ausgemerzt werden sollten. Natürlich enden Pandemien durch natürliche Ansteckung in der Gemeinschaft. In unserem modernen Zeitalter tragen auch Impfungen dazu bei.

Das Virus wird endemisch und es wurden genügend Menschen infiziert oder geimpft, sodass es sich nicht mehr auf die gleiche Weise ausbreiten kann. Da wir die Idee der Herdenimmunität beiseitelegten, wurden Verhaltenswissenschaftler und Herdenpsychologen auf den Plan gerufen. Ihnen zufolge haben die Briten eine starke Neigung dazu, sich anzupassen. So nutzten sie verhaltenspsychologische Techniken, um die Menschen dazu zu bringen, Plan B zu befolgen, nämlich die Abriegelung.

Das behandelten Sie auch in Ihrem Buch. Wie konnte das Ihrer Meinung nach passieren?

Ich muss ganz klar sagen, dass es in meinem Buch nicht darum geht, warum wir Lockdowns hatten – es geht auch nicht wirklich um Lockdowns. Es war jedoch unmöglich, ein Buch über die Taktiken zu schreiben, die eingesetzt wurden, um eine Befolgung der Lockdowns zu bestärken, ohne über sie zu sprechen. Das Buch enthält einen Anhang über Lockdowns mit dem Titel „Warum Lockdowns nicht funktionieren“.

Dabei verwies ich auf die Weltgesundheitsorganisation und auch auf einige britische Notfallpläne, die zeigen, dass Lockdowns nicht im Plan enthalten waren. Es ist durchaus möglich, dass es eine panische Reaktion war, bei der China kopiert wurde. Mehr kann ich nicht sagen. In meinem Buch geht es vor allem darum, wie wir ausgetrickst, genötigt und dazu manipuliert wurden, die Abriegelungen einzuhalten und sie immer stärker zu befolgen.

Ich versuchte, mich in diesem Buch auf das Wie und nicht auf das Warum zu beschränken. Das große Warum ist die menschliche Psychologie, denn Epidemien kommen und gehen, aber unsere Psychologie bleibt. Was mich beunruhigt, ist, dass man Menschen dazu bringen kann, so drakonische Regeln wie die Abriegelungen zu befolgen, und dass sie sich so sehr fürchten, dass sie fast alles tun würden.

Die Angst vor einer Infektion und einer Pandemie ist eine natürliche menschliche Reaktion. Sie wurde jedoch durch den Umgang der Regierung mit der Situation zu weit getrieben.

Es gibt so viele Lehren, die aus dieser Sache gezogen werden können. Die Angst ist für mich dabei eine wichtige und bleibende Sache. Corona wird zu einer endemischen Krankheit werden, aber wir können immer Angst haben, und das kann immer wieder gegen uns verwendet werden.

Sie erwähnen in Ihrem Buch mehrmals Edward Bernays. Er ist der Autor des Buches Propaganda. Heute gibt es einen regelrechten Informationskrieg, um die Menschen dazu zu bringen, verschiedene Dinge zu tun. Befinden wir uns mitten in einer Art Propagandakrieg, der uns aufgehalst wird?

Ich denke schon, und wir befinden uns in einer wirklich akuten Phase. Bernays ist als einer der Väter von Propaganda bekannt. Er hat den Begriff Public Relations geprägt, als Propaganda schon mit Skepsis betrachtet wurde. Propaganda kam jedoch mit dem Ersten Weltkrieg richtig in Fahrt. Heutzutage denke ich, dass wir von unseren Leidenschaften, unseren irrationalen Entscheidungen – wie die paternalistischen, libertären Verhaltenswissenschaftler uns gerne sehen –, den sozialen Medien und einer sehr ausgefeilten Verhaltenswissenschaft hin und her bewegt werden.

Ich betrachte das Ganze als eine Art Informationsschlachtfeld. Jedes Mal, wenn man sich mit den Medien und den sozialen Medien beschäftigt, muss man sich bewusst sein, dass jemand versucht, einen von etwas zu überzeugen.

Lassen Sie uns über den Krieg zwischen Russland und der Ukraine sprechen. Auf beiden Seiten gibt es derzeit viel Kriegspropaganda. Wenn man mit den Informationen nicht vertraut ist, ist es für die Menschen wirklich schwer zu verstehen, was vor sich geht.

Russland, die Heimat der Schachspieler, ist brillant in Sachen Propaganda. Aber es wäre naiv zu glauben, dass nur eine Seite Propaganda betreibt. Interessanterweise sagte heute jemand zu mir im Radio: „Der Westen betreibt keine Propaganda über die Ukraine“. Da war ich kurz ratlos. 

Ich sagte, da muss ich widersprechen. Als Beispiel führte ich den „Geist von Kiew“ an, [einen ukrainischen Piloten, der angeblich zehn russische Kampfjets abgeschossen haben soll]. Was für eine schöne Geschichte mit einem tollen Titel, der ein bisschen wie der Titel eines Schauermärchens klingt – zu schön, um wahr zu sein.

Es war zu schön, um wahr zu sein, genauso wie die 13 Signalwächter von der Schlangeninsel. Beide Seiten betreiben Propaganda, und das lässt einen als Bürger, als Konsument der Nachrichten ein wenig ratlos zurück.

Ich versuche, Material aus verschiedenen Quellen zu konsumieren und mir eine eigene Meinung zu bilden. Eine Sache, die mich hier in Großbritannien bei der Medienberichterstattung enttäuschte, ist, wie hochgradig emotional sie ist. Krieg, Tod und Zerstörung sind emotional, aber ich hörte Radio 4 und hoffte auf eine wirklich tiefgehende Analyse des geopolitischen Hintergrunds. Was ich hörte, waren Interviews mit Flüchtlingskindern aus der Ukraine. Es war einfach sehr emotional. Es war eher darauf ausgelegt, an den Gefühlen zu zerren, als zu informieren, wie es unvoreingenommene Nachrichten tun sollten. Ich denke, wir brauchen einen wirklich radikalen Wandel in den Medien.

In Ihrem Buch erwähnten Sie ein anderes Buch: „They Thought They Were Free“ („Sie dachten, sie wären frei“). Der Autor [Milton Mayer] reiste nach dem Zweiten Weltkrieg nach Deutschland und interviewte Menschen, um zu verstehen, was sie während des Naziregimes dachten. Warum erwähnen Sie das in Ihrem Buch?

Es gibt ein besonders bewegendes Zitat, das ich in mein Buch aufnahm. Es handelt sich um einen deutschen Professor, der beschrieb, wie kleine Veränderungen in einer Gesellschaft passieren, ohne dass man es merkt. Die Metapher, die er verwendet, ist die eines Bauern, der Mais anbaut. Der Mais wächst jeden Tag, doch man merkt es solange nicht, bis der Mais einem buchstäblich über den Kopf wächst.

In den letzten Jahren war ich manchmal verzweifelt über den Verlust von Menschlichkeit und Mitgefühl zwischen den Menschen, über die Illusion von Kontrolle und über die unsinnigen Regeln. Wie ich Ihnen bereits sagte, war der treibende Faktor für dieses Buch die menschliche Psychologie. Was treibt uns dazu, Dinge zu tun? Diese Vorstellung, dass sich Dinge in Gesellschaften immer wiederholen, dass es Zyklen gibt, wann sind wir so weit gekommen, dass uns der Mais über den Kopf gewachsen ist? Ich denke, was Corona angeht, wuchs der Mais uns nicht über den Kopf, aber vielleicht bis zur Brust.

Es hätte noch viel schlimmer kommen können. Doch glücklicherweise verlief Omikron milder und jetzt sind auch viel mehr Menschen geimpft, was einige schwere Krankheitsverläufe verhindert. Hier in Großbritannien hatten wir zudem Party-Gate [eine illegale Lockdown-Party unter Mitarbeitern der Regierung]. Das führte in der Öffentlichkeit zu einer gewissen Frustration gegenüber Politikern. Das haben wir schon hinter uns. Wie schlimm hätte es jedoch werden können, wenn wir Impfvorschriften und Impfpässe gehabt und einen ganzen Teil der Gesellschaft entmenschlicht, ausgegrenzt und gesagt hätten: „Ihr seid jetzt die Unreinen, ihr seid die Ungehorsamen“.

So war es bei den Masken. Dabei ging es nicht wirklich darum, Ansteckungen zu verhindern. Sie waren Warnsignale. Wenn man eine Maske trägt, ist man ein wandelndes Werbeplakat für die Gefahr: „Es gibt eine Epidemie, seid vorsichtig“. Im Laufe der Zeit wurden sie zum Symbol für Moral und Tugend: Gute Menschen tragen Masken, gute Menschen haben eine bestimmte Klasse und eine bestimmte Mentalität und setzen andere an die erste Stelle.

Nicht umsonst wurde ihnen gesagt, dass die Maske andere schützt. Das liegt nicht daran, dass sie tatsächlich andere schützt, sondern daran, dass die Verhaltensforscher wissen, dass Appelle, anderen zu helfen, besser funktionieren als Appelle für die eigene Sicherheit. In meinem Buch gibt es zahlreiche Interviews, in denen davon die Rede ist, dass Masken Signale und Symbole sind. Manche Menschen brauchen eine weiche Landung. Sie werden ihre Maske nicht von sich reißen und sich ohne sie sofort wohlfühlen. Denn sie ist wie eine Kuscheldecke, eine Krücke. 

Es wird einige Zeit dauern, bis sie ihre Maske abnehmen und zum normalen Leben zurückkehren können, denn manche Menschen sind etwas verängstigt. Ein Psychologe prägte dafür den Begriff COVID-19 Anxiety Syndrom (COVID-19-Angstsyndrom). Wie ich feststellte, befolgen 20 Prozent der Menschen weiterhin zwanghafte Hygienemaßnahmen, verfolgen die Nachrichten und sind nicht bereit, wieder ein normales Leben zu führen.

Was dürfte jetzt die beste Lösung sein? Sie schlugen vor, so viele Informationen wie möglich darüber einzuholen, welche Verhaltenstechniken konkret eingesetzt wurden. Das ist wohl noch nicht geschehen.

Die Verhaltenswissenschaft ist für die Regierungen unglaublich nützlich. Sie umgeht die unangenehme Debatte, die Überzeugungsarbeit, die nötig ist. Sie umgeht die Verabschiedung von Gesetzen.

Man stupst die Menschen einfach subtil an, damit sie tun, was man will. Ich denke, das ist eine sehr billige und recht effektive und ziemlich hinterhältige Methode, um Menschen dazu zu bringen, das zu tun, was die Regierenden wollen. Ich glaube also nicht, dass sich bei ernsthaften Anfragen etwas in der Regierung ändern wird. Ich schrieb bereits einen Brief an den Ausschuss für öffentliche Verwaltung und konstitutionelle Angelegenheiten in der Regierung von Westminster, der vorerst nicht über die Verhaltenswissenschaft anfragen wird.

Ich denke, das wird Teil der allgemeinen Untersuchung über Corona werden, denn es gibt jetzt eine breite Akzeptanz dafür, dass die Panikmache maßlos übertrieben war. Ich denke auch, dass mein Buch zu einem Wandel beitrug. Die Bürger müssen aktiv werden. Sie müssen an ihre Abgeordneten schreiben und sie danach fragen. Wir müssen uns den Regierungen, die so etwas tun, entgegenstellen.

Jeder Bürger hat Macht. Wir müssen uns daran erinnern, dass wir die Regierungen mit Befugnissen ausstatten. Zudem müssen wir uns gegenseitig viel Mitgefühl entgegenbringen. Für Menschen, die keine Masken mögen, ist es sehr leicht, von denen, die sie mögen, frustriert zu sein, und umgekehrt. Sie sind zu Symbolen für den Stamm geworden, dem man angehört: Die Covidioten gegen die moralische oder kluge Person, die nie auf eine Verschwörungstheorie hereinfiel – oder die maskierten Schafe, wie auch immer man es definieren möchte.

Die Gesellschaft ist sehr gespalten, aber letztendlich müssen wir alle zu einer friedlichen Übereinkunft kommen. Wir müssen tolerant sein.

Laura Dodsworth ist Journalistin, Fotografin und Regisseurin. Sie veröffentlichte mehrere Bücher, die zu Bestsellern wurden. Dazu gehören unter anderem „Bare Reality: 100 Women, Their Breasts, Their Stories“ und ihr neuestes Buch „A State of Fear: How the UK Government Weaponised Fear During the COVID-19 Pandemic“.

Das Interview führte Jan Jekielek in der Sendung „American Thought Leaders“ (Epoch TV). Aus Platzgründen und zum besseren Verständnis wurde der Text bearbeitet und gekürzt. Deutsche Bearbeitung von Anna Samarina.



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