Erzgebirge und Augsburger Wassersystem sollen Weltkulturerbe werden
Das Erzgebirge in Sachsen und das Augsburger Wassersystem sollen Weltkulturerbe werden: Die Unesco befasst sich ab Sonntag in Aserbaidschan mit den deutschen Anträgen für die Liste der UN-Kulturorganisation. Insgesamt entscheidet das Welterbekomitee über 36 mögliche Neuzugänge auf die Liste des Kultur- und Naturerbes. Als Favoriten gelten Island mit seinen Gletschern und der Irak mit Babylon als einer der wichtigsten Stätten des Altertums.
Das Erzgebirge soll als „Kulturlandschaft“ in die Welterbe-Liste aufgenommen werden, wie es bei der Unesco vor der Tagung in Baku heißt, die bis zum 10. Juli angesetzt ist. Deutschland und Tschechien haben den Antrag gemeinsam gestellt. Darin wird auf die jahrhundertelange Minen-Tradition des Erzgebirges verwiesen. In der Grenzregion wurde ab dem 15. Jahrhundert Silber abgebaut, später war es Uran.
Auch das historische Augsburger Wassersystem mit seinen Pumpwerken und Kanälen soll auf die Liste aufgenommen werden. Daneben bewirbt sich Deutschland zusammen mit Österreich, der Slowakei und Ungarn mit den römischen Grenzbefestigungen entlang der Donau, dem sogenannten Limes. Österreich bewirbt sich zudem mit der Großglockner-Hochalpenstraße.
Deutschland hat derzeit 44 Unesco-Weltkulturerbe-Stätten
Im vergangenen Jahr hatte die Unesco unter anderem den Naumburger Dom aus dem 13. Jahrhundert auf die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Derzeit hat Deutschland damit 44 Welterbe-Stätten.
Mit die spannendsten Anträge kommen in diesem Jahr aus Island und dem Irak: Island bewirbt sich mit dem Nationalpark Vatnajökull im Südosten der Insel. Dort befindet sich der größte Gletscher Europas außerhalb des Polargebiets. Mit seinen Gletschern und Vulkanen zeichne sich die Region durch „extrem dynamische und unterschiedliche geologische Prozesse und Landformen aus“, die auf der Welterbeliste bisher Mangelware seien, heißt es bei der Unesco.
Irak bewirbt sich mit archäologischer Stätte Babylon
Der Irak bewirbt sich mit der rund 90 Kilometer südlich der Hauptstadt Bagdad gelegenen archäologischen Stätte Babylon für die Liste des bedrohten Welterbes. Die biblische Stadt aus dem 3. Jahrtausend vor Christus inspiriere noch heute „künstlerische, volkstümliche und religiöse Kulturen“, heißt es in der Begründung.
Babylon sei nicht nur wegen seiner mythischen Hängenden Gärten – dem 7. Weltwunder – bekannt, sondern auch durch seinen sagenumwobenen „Turm zu Babel“, heißt es weiter. Heute sei die Stätte nicht nur durch wild wachsende Neubauten bedroht, sondern auch durch eine illegale Müllkippe.
Das Welterbekomitee will in diesem Jahr auch über den Zustand von einigen der insgesamt 1.092 Welterbestätten diskutieren. Insbesondere die 54 Stätten auf der Liste des gefährdeten Welterbes wollen die Experten unter die Lupe nehmen. Die gute Nachricht: Einige Stätten sollen gestrichen werden, da sich ihre Lage verbessert hat – so auch die Geburtskirche Jesu in Bethlehem. (afp)
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