Gerhard Klügl: Das Universum urteilt nicht

Titelbild
Gerhard Klügl (links) und der 83-jährige Quantenphysiker und Friedensnobelpreisträger Hans-Peter Dürr.Foto: Roland R. Ropers
Von 11. November 2012

 

Der Aurachirurg Gerhard Klügl hat Tausende von schwerst kranken Menschen ohne körperliche Berührung und ohne Medikamente erfolgreich behandelt. Sein Buch „QUANTENLAND“ ist in hohen Auflagen verkauft worden – zwei erfahrene Schulmediziner haben ein bemerkenswertes Vorwort geschrieben. Im Juni 2010 wurde in 3SAT der beeindruckende Dokumentarfilm über die Arbeit von Gerhard Klügl „Ich bin ein Weltenmensch“ gezeigt.

Seit dem 42. Lebensjahr wurde dem 1946 im bayerischen Treuchtlingen geborenen Patent- und Markenrechercheur sein Zugang zur Feinstofflichkeit bewusst. In seinem Buch schreibt er: „Wenn Objekte aus fester Materie zu sein scheinen, sind sie alles andere als das. Der Anteil leeren Raums in einem Atom liegt bei 99,999%.“

Der 83-jährige Quantenphysiker und Friedensnobelpreisträger Hans-Peter Dürr bestätigt diese Aussage, zumal er Jahrzehnte geforscht und gearbeitet hat, um den Beweis zu erbringen, dass es Materie gar nicht gibt. Am 31. August 2012 kam es in München zu einer persönlichen Begegnung und einem bereichernden vierstündigen Gespräch zwischen Hans-Peter Dürr, Gerhard Klügl und Roland R. Ropers. Daraus enwickelte sich Ende Oktober ein Interview von Roland R. Ropers mit Gerhard Klügl.

Roland R. Ropers: Herr Klügl, Sie haben einen einzigartigen Zugang zum möglicherweise unendlich großen und unsichtbaren Energiekörper des Menschen, den wir mit Aura bezeichnen. Was spüren Sie, wenn Ihnen ein Klient gegenübersitzt, dessen klinische Diagnose Ihnen gar nicht bekannt ist?

Gerhard Klügl: Das Auraspüren ist eine Gabe, die bei mir nur dann „eingeschaltet“ ist, wenn ich bei den Personen, die mich aufsuchen, die Aura abtaste. Hier spüre ich nicht die gesamte Aura und versuche auch nicht die Aura nach Eigenschaften, wie eng, weit, warm oder kalt zu definieren. Durch meine Art des Abtastens der Aura kann ich wie eine Art von Blockade in der Aura spüren. Es ist so, als blieben meine Hände immer an der gleichen Stelle hängen. Wenn ich dann an dieser Stelle meine Hände in Richtung des Körpers meines Klienten bewege und er es auch als Druck spüren kann, vermag ich dann aus dieser Reaktion alte Verletzungen festzustellen, deren Ursachen aus einem früheren Leben stammen können. Für mich hat Leben weder Anfang noch Ende und keine Information geht im Universum verloren. Diese Annahme wird inzwischen von vielen Wissenschaftlern auch akzeptiert und ich habe sowohl bei Ärzten in Deutschland, als auch bei Prof. Gary Schwartz in Tucson, offene Türen gefunden.

Ropers: Wie bedeutsam war für Sie die Begegnung mit Professor George Balan, dem Gründer des Instituts „MUSICOSOPHIA – Schule für musikalische Geistesforschung“? Was haben Sie bei ihm erlebt?

Klügl: Für mich hat in meinem ganzen Leben Musik immer eine große Rolle gespielt, ganz besonders auch die klassische Musik. Als ich 1989 Professor George Balan in Österreich auf Schloss Goldegg zum ersten Mal auf einem seiner Seminare begegnet bin, öffnete sich ein neues, ein ganz anderes Tor zur klassischen Musik. Durch die Art des meditativen und aktiven Musikhörens, d.h. es werden die Hände zur Musik so bewegt, dass sie den Verlauf der Melodie der einzelnen Instrumente nachvollziehen, entsteht ein ganz tiefes Hineinhören in die Musik. Dadurch, dass der Körper in das Musikhören einbezogen ist, wird der Verstand immer ruhiger, bis er irgendwann dann schweigt. Bei diesem Seminar habe ich auch den Zugang zur Musik von Gustav Mahler gefunden, deren Tiefe ich sonst nie erfahren hätte. Heute verwende ich diese Art des Musikhörens in meinen Seminaren, um die Teilnehmer in meine Art des Aurafühlens einzuführen. So bin ich sehr dankbar, dass ich Prof. Balan damals begegnet bin und er für mich auch Vorbild darin geworden ist, dass sich wirkliche menschliche Größe in der Bescheidenheit zeigt.

Ropers: Ihre Aussage „Das Universum urteilt nicht“ ist geradezu eine Herausforderung an die meisten Menschen, ihre Glaubenssätze und Denkgewohnheiten zu verändern. Welche Schwierigkeiten und Blockaden erleben Sie bei der Begegnung und Behandlung mit Ihren Klienten?

Klügl: Aus meiner Sicht gesehen, ist das Universum völlig neutral. Es lässt alles zu und gleicht auch alles wieder aus. Da ich römisch-katholisch erzogen wurde, habe ich selbst erlebt, wie sehr diese Prägung von Urschuld und Erbsünde belastend sein kann. Heute habe ich mich weitgehendst von dieser Thematik gelöst und bin aber immer wieder erstaunt, wie sehr sich diese Prägung, nicht nur bei Katholiken, im Unterbewusstsein verankert hat. Für mich ist dies eine Prägung, die dem wahren Sinn des Lebens nicht entsprechen kann und so ist das Buch von Hans Küng „Ist die Kirche noch zu retten?“ eine grosse Hilfe gewesen, denn er schreibt darin, dass Christus nie von Sünde oder Schuld gesprochen hat.

Viele Schwierigkeiten, die wir im Umgang mit uns selbst, mit unseren Mitmenschen und auch mit der Natur haben, können auf diese, dem Leben zuwider laufenden Glaubenssätze zurückgeführt werden. So glaubt der Mensch, einem Gott etwas opfern zu müssen, damit er in einem Jenseits dafür belohnt wird. So führen viele Menschen ein Leben der Angst, vor diesem Gott zu versagen, ja es geht oft so weit, dass Sie das Leben als solches nur als Last sehen und in keinster Weise wagen, ihre Talente, die ja jeder Mensch in sich trägt, erblühen zu lassen, denn jeder Mensch ist heilig, ohne Ausnahme.

Ropers: Wie gefährlich sind nach Ihrer Meinung pseudo-esoterische Therapien wie Channelling, Kontakt zu außerirdischen Wesen wie z.B. Engel? Warum wird oftmals das Familiensystem der Vergangenheit angeschaut und wie hilfreich ist es überhaupt?

Klügl: Hier möchte ich kein Urteil abgeben, denn im Grunde hat jede Form der Therapie und Beratung ihren Stellenwert. Entscheidend ist hier die seelische Reife und Integrität des Beraters oder Therapeuten. In meinem Leben sind mir einige Therapeuten begegnet, bei denen mir nicht so ganz wohl war. Aber ich habe auch wunderbare Menschen kennengelernt, welche mir eine neue Sicht des Universums gaben. So möchte ich die Medien in England erwähnen, die mir den Zugang zu dieser spirituellen, jenseitigen Welt geöffnet haben. Eine Welt, die im Grunde genauso real ist, wie unsere „materielle“ Welt. Hier habe ich Botschaften von meinem verstorbenen Eltern und Verwandten bekommen, die außer mir niemand wissen konnte. Für mich war dies eine Bestätigung, dass Leben nie endet, sondern nur die Form des Lebens sich verändert.

Ich bin aber sehr vorsichtig damit geworden, dass man glaubt, man muss die Fehler der Vorfahren aufarbeiten. Für mich ist das zu sehr in die Vergangenheit gewandt und widerspricht dem Denken über Schuld, wie ich es heute sehe. Es gibt im Universum keine Schuld. Wird der Begriff „Schuld“ durch „Verantwortung“ ersetzt, sind wir sofort aus der emotionalen Ver-strickung heraus. Aber ich möchte auch zugeben, dass Reinkarnations-therapien oder auch das Familienstellen eine grosse Hilfe darstellen können. Aber wie bereits erwähnt, entscheidend ist die Qualität des Therapeuten. Auch möchte ich den Glauben an Engel nicht verurteilen, nur wenn ich mein Leben und meine Entscheidungen von Engeln abhängig mache, dann gebe ich meine Freiheit und auch meine Selbstverantwortung auf.

Ropers: Sie sprechen davon, dass wir das uralte Wissen der Chinesen wiederentdecken müssen. Hans-Peter Dürr erlebt bei seinen chinesischen wissenschaftlichen Freunden einen gewaltigen Vorsprung im Denken gegenüber unserer westlichen Welt. Was können wir von den Chinesen lernen?

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Klügl: Der Taoismus der Chinesen kennt dieses von den grossen monotheistischen Religionen geprägte Schuld- und Sündedenken nicht. Auch nicht das Karma, wie es die Buddhisten und Hinduisten sehen, das eher zu einem Fatalismus führen kann. Ich bin nicht so tief in den Taoismus eingestiegen, aber für mich entspricht er einem holistischen Denken und die Quantenphysik spricht ja auch davon, dass alles mit allem verbunden ist.

Wir können nicht mehr im kleinkarierten, von Glaubenssätzen bestimmten Denken verharren. Vielmehr ist es an der Zeit, wenn wir schon in der Wirtschaft von Globalisierung reden, auch hier zu einer globalen Spiritualität zu kommen, die aber anders als die Globalisierung der Wirtschaft, den Menschen wieder in die gesamte Natur eingebunden sieht. Die Natur kann ohne den Menschen leben, aber der Mensch nicht ohne die Natur.

Ropers: Es gibt viele, die von sich selbst behaupten, Heiler zu sein. Ist das nicht eine egomanische Anmaßung? Wenn man Sie bei der Arbeit erlebt, hat man das Gefühl, es geschieht etwas, das sich jenseits von irgendeiner Manipulation oder Ritualisierung vollzieht. Offenbar ist es das Feld, welches heilt. Wie verstehen Sie in diesem Zusammenhang Ihre Arbeit mit Ihren Klienten?

Klügel: Ich bin hier der Ansicht, jeder Mensch ist auf seine eigene Art und Weise Heiler. Es geht nur darum, ob ich mir dessen auch bewusst bin. Sicher ist die Verlockung gross, sich als den „Heiler“ aufzuspielen. Doch alle grossen Heiler, die ich kennengelernt habe, hatten immer eine grosse Ehrfurcht und Respekt vor den Menschen, die zu ihnen kamen und begegneten ihnen immer auch auf Augenhöhe und nicht von der Warte der „Erleuchtung“.

Was im Endeffekt, also aus der Sicht der heutigen Wissenschaft und Medizin wirklich heilt, wir wissen es nicht. Wir können es als Liebe bezeichnen. Ich sehe meine Art des Heilens darin, durch fokussieren von Energie, sei es über Organmodelle oder Organbilder, eine Information bis in die Zellebene geben zu können, die dort die Selbstheilung in Gang setzt.

Ropers: Hat unsere Medizin einen Fortschritt gemacht, indem sie aktuell 15.600 verschiedene Diagnosen, rund 25.000 Therapien und weit über 50.000 Medikamente anzubieten hat? Wie kann der Mensch diesem Überangebot an Krankheitsmöglichkeiten wieder entkommen?

Klügl: Je tiefer die Forschung und damit auch die Medizin in die Struktur des Körpers eingedrungen sind, um so mehr ergaben sich auch immer wieder neue Erkenntnisse und Heilmethoden. Das wird sicher immer wieder so weitergehen. Die Frage, wohin das noch führen soll, ist daher ganz berechtigt. Einen wirklichen Überblick zu behalten, ist auch schon für Fachleute kaum mehr möglich. Es gilt daher, sich wieder auf das Wesentliche, auf das Leben selbst zu konzentrieren. Aber diese Vielfalt bietet natürlich auch die Chance, dass es wirklich für jeden von uns die passende Therapieform geben kann. Nur, wer ist fähig, sie aus der Vielfalt herausfinden? Daher ist die Suche nach einer ganzheitlichen Medizin der richtige Weg und die Entwicklungen gehen auch immer mehr in diese Richtung.

Ropers: Was bedeutet für Sie der Tod und wie geht es dann weiter?

Klügl: Wie ich bereits angedeutet habe, ist für mich das, was wir als Tod bezeichnen, nur ein Ablegen der körperlichen Hülle. Das Bewusstsein oder das, was auch als Seele bezeichnet wird, kennt keinen Anfang und auch kein Ende. Energie verschwindet nicht, sondern bleibt erhalten. Das mag nüchtern klingen, aber die Sprache der modernen Physik lässt keine Verklärungsversuche zu. Das mag für viele Menschen nicht einfach sein, es so zu akzeptieren, gerade wenn man den Himmel, wo immer er auch sein mag, als den Ort sieht, wo Milch und Honig fließen und die Engel Lobgesänge anstimmen. All dies sind Bilder, die sich der Mensch im Verlauf seiner Suche nach Antworten erschaffen hat. Diese sind Teil unseres kollektiven Unbewussten geworden und so fällt es schwer, diese Bilder auch loszulassen.

Ropers: Wie findet der Mensch zu seiner Selbst-Heiligung und zur Befreiung von angeblicher Schuld?

Klügl: Hier wird es keinen Königsweg geben, der für alle die gleichen Einzelheiten aufzeigt. Nach meiner Ansicht sind wir alle ohne Ausnahme heilig. Nur einmal zum Vergleich. In der westlichen Christenheit gilt Judas als der Sünder und Verräter schlechthin. In der orthodoxen Kirche ist Judas aber einer der grössten Heiligen. Da geht man von einem ganz anderen Denkansatz aus und sagt, was muss die Seele von Judas für eine Größe gehabt haben, bewusst dieses Leben als Judas anzunehmen, obwohl er wusste, dass damit der Name Judas auf lange Zeit mit Schuld und Sünde in Verbindung gebracht werden wird. Doch ohne Judas kein Verrat, ohne Verrat keine Kreuzigung und ohne Kreuzigung keine Auferstehung und genau die Auferstehung ist es, was in der orthodoxen Kirche

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im Mittelpunkt steht. Die westlichen Kirchen sind bei der Kreuzigung stehengeblieben und damit auch im Leid verharrt.

Die frohe Botschaft, die Erkenntnis nämlich, dass es den Tod nicht gibt, ist fast verschwunden. Denn dann müsste in den Kirchen nicht das Kreuz, sondern der auferstandene Christus im Mittelpunkt stehen. So fällt es oft schwer, in einer Kirche die Gestalt des auferstandenen Christus, den Bringer der Heilsbotschaft, zu finden.

Das Gespräch führte Roland R. Ropers.

 

 

Weitere Informationen: Youtube-Video Ich bin ein Weltenmensch

 

 



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