Adlershof: Attraktiver Standort für Symbiose von Wirtschaft und Forschung

Niveau der Forschung im internationalen Vergleich spitze.
Titelbild
Die akustische KameraFoto: Partner für Berlin
Epoch Times12. Oktober 2006

Im Südosten Berlins, wo die Stadt schon fast zu Ende ist, wird an der Zukunft von Technologie und Wissenschaft gearbeitet. Mehrstöckige Neubauten stehen neben Häusern aus den 20er Jahren. Eine richtige Arbeitsstadt ist hier entstanden – der Technologiepark Adlershof. Die Bürgersteige sind meist leer, nur ein Einkaufscenter und ein paar Hotels lockern das Straßenbild auf. Die Mischung aus Wissenschaft und Wirtschaft ist einmalig. Fast 400 Unternehmen haben ihren Sitz auf dem Areal – vom Ein-Mann-Betrieb bis zum Unternehmen mit 120 Mitarbeitern. Dazu kommen zwölf Forschungseinrichtungen und sechs Institute der Humboldt-Universität. Mehr als 6000 Menschen arbeiten im Technologie-park. „Adlershof ist zentral für die Berliner Wirtschaft, weil sich hier wie an kaum einem zweiten Ort die enge Verbindung von Wissenschaft und Wirtschaft manifestiert“, sagt Berlins Wirtschaftssenator Harald Wolf. Technologieparks wie Adlershof hätten einen maßgeblichen Anteil, dass die Hauptstadtregion in punkto Wissenschaft und Technologie eine Spitzenstellung einnimmt. Und daran, dass in Berlin mehr Menschen in Forschung und Entwicklung arbeiten als in der Industrie.

Der Weg dorthin war nicht immer einfach. „Vor 15 Jahren war das Projekt mehr aus der Not geboren“, erinnert sich Peter Strunk, Bereichsleiter Kommunikation der Betreibergesellschaft Wista-Management GmbH. „Es ging darum, das wissenschaftliche Potenzial der einstigen Akademie der Wissenschaften der DDR zu nutzen und in dessen Umfeld neue Wirtschaftsstrukturen aufzubauen.“ Im Frühjahr 1991 beschloss die Stadt Berlin, in Adlershof eine Wissenschafts- und Wirtschaftslandschaft zu schaffen. Weit über eine halbe Milliarde Euro aus privaten und öffentlichen Kassen flossen in den Aufbau. „Alleine aus dem Etat der Senatsverwaltung für Wirtschaft wurden rund 300 Millionen Euro Investitionszuschüsse gezahlt“, so Wolf.

Heute trägt sich Adlershof selbst. Und das Konzept der gezielten Ansiedlungspolitik geht auf: Der Technologiepark ist mittlerweile einer der weltweit 15 größten seiner Art. Von den 220 000 Quadratmetern Mietfläche sind 90 Prozent belegt. Die in Adlershof ansässigen Unternehmen verzeichnen zweistellige Wachstumsraten beim Umsatz und den Beschäftigtenzahlen. Die Insolvenzquote liegt bei zwei Prozent.

Eine Erfolgsgeschichte kann beispielsweise die Gesellschaft für angewandte Informationstechnik (GFaI) vorweisen: Gegründet von ehemaligen Akademie-Mitarbeitern, hat sie heute 90 Mitarbeiter. Die Forscher arbeiten eng mit den Auftraggebern aus der Industrie zusammen. Beispielsweise hat die GFaI ein Bildverarbeitungssystem zur Qualitätssicherung von Eisenbahnschwellen entwickelt – es identifiziert Fehler während der Herstellung. Die akustische Kamera ist ebenfalls international erfolgreich. Sie ortet Schall wie beispielsweise Störgeräusche in Motoren. „In Adlershof zu gründen, war zunächst eine pragmatische Entscheidung“, sagt Alfred Iwainsky. Heute schätzt der GFal-Vorstandsvorsitzende vor allem die Kooperationsmöglichkeiten: „Von einer kurzen Nachfrage bei den Kollegen im Nebengebäude bis hin zu umfangreichen Rahmenverträgen für eine Zusammenarbeit ist hier alles möglich.“

(dpa)



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