Domino-Effekt: Nach den Pflanzen sterben die Tiere aus
Erst stirbt die Pflanze, dann die Biene: Klimawandel kann über die Nahrungskette einen regelrechten Domino-Effekt auslösen.
Welche Arten davon besonders bedroht sind, hat nun ein internationales Wissenschaftlerteam unter Leitung von Matthias Schleuning vom Senckenberg-Forschungszentrum für Biodiversität und Klima in Frankfurt untersucht.
Der Studie zufolge verkraften Pflanzen das Verschwinden tierischer Partner aus einem gemeinsamen Lebensraum besser, während Insekten, die auf bestimmte Pflanzenarten spezialisiert sind, besonders bedroht sind. „Der Klimawandel könnte sich negativer auf die biologische Vielfalt von Tieren auswirken als bisher angenommen“, warnte Schleuning daher.
Für die im Fachjournal „Nature Communications“ präsentierte Studie untersuchten die Forscher, wie sensibel mehr als 700 europäische Tier- und Pflanzenarten auf Klimaveränderungen reagieren könnten. Dabei wurden knapp 300 Pflanzenarten und die sie bestäubenden Insekten sowie 51 Vogelarten in 13 europäischen Regionen analysiert.
Ein Ergebnis: Insekten wie etwa die Glockenblumen-Scherenbiene haben ein doppeltes Risiko, durch den Klimawandel auszusterben. Denn sie lebt in einer engen klimatischen Nische und ist dadurch vom Temperaturanstieg bedroht. Zugleich ist sie auf die Rundblättrige Glockenblume als Nahrungspflanze spezialisiert. Auf diese Blume wirke sich der Klimawandel jedoch ebenfalls negativ aus. Ohne Blume habe auch die Biene keine Zukunft. Andere Bienen, die mehr Vielfalt bei ihren Nahrungspflanzen gelten ließen, hätten da wesentlich bessere Zukunftsaussichten. (dpa)
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